Druzhne, Winnyzja Oblast – ein Ort, der in der Vogelperspektive leicht zu übersehen wäre, doch bei näherem Hinsehen zeigt er sich als ein lebendiges Beispiel für das ukrainische Landleben. Wer sind die Menschen, die hier leben? Sie sind eine bunte Mischung aus Bauern, Handwerkern und jungen Familien. Diejenigen, die das Weite suchen, um dem städtischen Trubel zu entfliehen und echte, unverfälschte Kultur zu erleben. Hier, wo die Zeit langsamer zu gehen scheint, finden Besucher eine tiefe Verbundenheit zur Natur und Tradition, die rührender kaum sein könnte.
Druzhne liegt im Herzen der Winnyzja Oblast, einer Region, die bekannt ist für ihre landwirtschaftlichen Betriebe und ihre historischen Dörfer. Dieses Dorf, das vielleicht auf den ersten Blick unspektakulär erscheint, birgt eine Fülle an Geschichten und historischen Ereignissen. Diese Winnyzja Oblast überrascht mit einer friedvollen Atmosphäre und weit verstreuten Häusern, die von großen Feldern umgeben sind.
Ein besonderes Merkmal von Druzhne ist die Gemeinschaft der Menschen hier. Die Einheimischen sind dafür bekannt, herzlich und offen gegenüber Fremden zu sein. Diese Offenheit mag genährt sein von einer Geschichte des Zusammenhalts und gemeinschaftlicher Anstrengungen, vor allem in Zeiten der Unsicherheit. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, wie in vielen ländlichen Gebieten in der Ukraine. Angesichts neuer wirtschaftlicher Realitäten sind nicht alle jungen Menschen bereit, in der landwirtschaftlichen Tradition zu verharren. Viele zieht es in die Städte auf der Suche nach anderen Chancen und Lebensstilen.
Gleichzeitig gibt es auch Stimmen, die für das Bewahren alter Traditionen plädieren. Sie argumentieren leidenschaftlich dafür, dass die Ursprünglichkeit des Dorflebens unter dem Einfluss der modernen Welt nicht verloren gehen sollte. Dieser Spannungsbogen zwischen Altem und Neuem ist ein wiederkehrendes Thema. Während sich die Landwirtschaft immer weiter technologisiert, bleibt doch das Vertrauen in althergebrachte Praktiken bestehen. Dass diese Traditionen mit Stolz gewahrt werden, zeigt sich besonders in den Dorffesten, die ganzjährlich zelebriert werden. Der Gesang, die Trachten, das gemeinsame Essen – all dies erinnert ein wenig an vergangene Zeiten und wird mit Begeisterung von jüngeren Generationen angenommen.
Aber was lockt uns, die wir weit weg dieser Szenerie leben, nach Druzhne? Vielleicht ist es die Sehnsucht nach Einfachheit und Authentizität in einer zunehmend oberflächlichen Welt. Oder das stille Versprechen, das sich im Morgennebel über den Feldern und Wäldern verbirgt. Die Generation Z, die oft dem Druck digitaler und hektischer Stadtleben ausgesetzt ist, könnte in den Traditionen und im Lebensstil des Dorfes eine Form von innerem Frieden finden. Doch sollte man auch die entgegengesetzten Ansichten respektieren. Nicht jeder glaubt, dass der ländliche Frieden für jeden geeignet ist. Die viel gereiste junge Generation bevorzugt manchmal die Lebendigkeit der Städte, die Chancen und den Zugang zu modernen Annehmlichkeiten.
Aber ist der Gegensatz zwischen Stadt und Land wirklich so zementiert? Gibt es nicht auch einen Weg, wie beide Lebenswelten voneinander profitieren können? Ein kleiner Rundgang durch Druzhne offenbart uns das Potenzial für nachhaltige Entwicklung, die Elemente beider Welten vereint. Es sind die kleinen Dinge, die zählen: das Gartenfest, bei dem Jung und Alt zusammenkommen, um gemeinsam die Ernte des Jahres zu feiern, oder das Bestreben, nachhaltige Landwirtschaftsmethoden zur Erhaltung der Umwelt einzusetzen.
Was bleibt, ist der Eindruck einer Region, die mehr als nur eine Postkarte ist. Druzhne ist ein Beispiel für eine Kultur im Fluss, der Erneuerung und Bewahrung ineinanderfließen lässt. Eine Kultur, die trotz oder gerade wegen ihrer historischen Verwurzelung stolz in die Zukunft schaut. Die friedlichen Landschaften verbergen eine dynamische Weiterentwicklung, die von Tradition und Innovation gleichermaßen geprägt ist.