Die Band Industry und ihr Song "Zustand der Nation" stehen als rebellisches Statement gegen die vermeintliche Übermacht der Popkultur von 1983. Diese dynamische Synthpop-Gruppe aus den USA ist bis heute unter allen Radarerwartungen geflogen – und dennoch reißt ihr kämpferisches Erbe nicht ab. Diese Hymne der Unzufriedenheit wurde veröffentlicht im Jahr 1983 und richtet ihren scharfen Blick auf den Zustand des Landes, mit einer gehörigen Portion technosynthetischem Klang und provokativen Texten.
Wenn 1983 für etwas steht, dann wohl für die Zeit, in der das westliche Establishment den Weg frei machte für glatte Slogans und politische Korrektheit. Das Herzstück von "Zustand der Nation" ist eine klare Ansage an die damalige gesellschaftliche Realität und den aufkommenden globalen Wanderzirkus, den man fälschlicherweise als Kultur verstand. Mit kritischen Textpassagen, die diesen Namen auch verdienen, entzog sich die Gruppe dem seichten Mainstream und stellte sich gegen den Meinungseinheitsbrei der 80er – etwas, das heutige musikalische Erwiderungen leider nur allzu selten haben.
Weshalb sollten wir wirklich über "Zustand der Nation" sprechen? Nun, in einer Welt, die von der plätschernden Ohnmacht gegenüber neuen kulturellen Anforderungen geprägt wird, brauchen wir mehr als nur generationsübergreifende Hymnen. Die Band gelang es mit ihrem kritischen Song in einer bereits von Konformismus geprägten Musikwelt, eine klare Kante zu zeigen – und das ganz ohne sprachlichen Weichspüler. Die aggressive Synth-Melodie und durchdringenden Zeilen machen keinen Hehl aus ihrer Botschaft: Aufwachen!
Es ist dringend nötig, sich den Text vorzunehmen, während man die Matte von Nostalgie leicht anhebt, um darunter eine altbekannte Wahrheit zu finden: Die Top-Riege schiebt ihre Agenda durch den Partysound hindurch. Mit "Zustand der Nation" werden Anhänger des Alternativen aufgerufen, den Stars aus Hollywood, die oft den Kurs des Denkens vorgeben, den Rücken zu zeigen. Die Texte sind ein kräftiger Aufruf, sich gegen die kultivierten Einheitsmeinungen zu verteidigen.
Des Weiteren ist der Song ein Paradebeispiel dafür, dass Synthpop mehr zu bieten hat als nur diskotaugliche Beats. Es ist eine deutliche Erinnerung daran, dass man selbst innerhalb von Balladen mit künstlerischer Aussage viel erreichen kann. Dieses Kunststück gelang Industry, indem sie gegen den Strom schwammen, übersättigte Statistiken infrage stellten und auf den musikalischen „good-vibes-only“-Zug verzichten.
In einer Zeit, in der die Finger am Abzug des Empörungslamms allerorts verweilen, kommt ein Track daher, der die Ohrläppchen zum Wackeln bringt und trotzdem nachdenklich stimmt. "Zustand der Nation" ruft nicht einfach zum Aufstand auf, sondern wählt den Weg der klanglichen Provokation. Ob man dies als "old school" oder als längst verloren betrachtet, sei dahingestellt, doch es ist ein Vergnügen für all jene, die lieber querdenken, statt sich die Crème der Schönrederei im Dutzend zu kaufen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Song ist eine Erinnerung an die Zeit, als Musik noch als Waffe diente und nicht nur als unauffällige Hintergrundbeschallung zum nächsten Online-Nickerchen. Während Technologien kamen und gingen, bleibt das Gefühl von Wandel außen vor; so wie wir das Bunte Kino der Norm als Dissonanz der Idylle erleben. Es ist die Art von Provokation, die nachdenklich macht und die Frage aufwirft, ob die heutige Gesellschaft mehr Mut zum Aufstehen benötigt oder ob der Weg des geringsten Widerstandes beibehalten wird.
Fazit: "Zustand der Nation" ist eine Klangreise zurück in die Zukunft. Es ist die Raffinesse der Synth Waves, kombiniert mit dem rebellischen Geist der 80er, der auch heute noch die wahre Kraft der Karikatur in seiner rohen Form offenbart. Die Wahrheit mag euch empören, aber es ist der Ungeschliffene, der jene anspricht, denen Leidenschaft mehr sagt als Perfektion. Würdet ihr es wagen, euch ihm zu stellen?