Manchmal, in der trüben Suppe historischer Filmemacher können wir Juwelen entdecken, die einen gewaltigen Schlag in die Magengrube der damaligen und heutigen Gesellschaft liefern. Der 1943 veröffentlichte Film "Zusammen" ist zweifellos ein solches Werk. Regie führte Hans-Robert Bortfeldt in Deutschland, während des Zweiten Weltkriegs. Der Streifen wurde unweit von Berlin gedreht und als Propagandafilm genutzt, um die Stärke der Gemeinschaft und den Zusammenhalt im kriegsgebeutelten Vaterland zu zeigen. Die zentrale Frage, die "Zusammen" aufwirft, ist, ob es in Krisenzeiten nicht loyaler, ja sogar patriotischer ist, für das Gegebene zu kämpfen, statt in liberal-verdorbener Selbstzerstörung zu enden.
Die Handlung als Machtinstrument: Schon zu Beginn wirft "Zusammen" kräftige Fragen auf. Der Film nutzt geschickt eine einfache Geschichte über die Schwierigkeiten des Lebens an der Heimatfront. Die Charaktere kämpfen nicht nur mit äußeren Feinden, sondern auch mit inneren Konflikten und Zweifeln. Bortfeldt trennt klar diejenigen, die ihren Pflichten nachkommen, von denen, die wanken. Man muss sich fragen, ob heutige liberale Filmemacher diese mutige Klarheit à la Hollywood-Drama liefern können.
Die Abbildung einer starken Heimatfront: "Zusammen" stellt resolute Frauen dar, die ihre nationale Pflicht erfüllen und ihre Familien intakt halten, während die Männer an der Front kämpfen. Die Message ist klar: Das Zuhause ist eine Festung, die verteidigt werden muss – eine Vorstellung, die heutzutage teils verloren scheint. Diese Stärke und Entschlossenheit in einer Welt, die den Begriff Familie oft mit Füßen tritt, ist bewundernswert.
Ästhetische Kriegverherrlichung: Die eindrucksvolle Cinematografie des Films rückt die mächtige Kriegsmaschinerie in den Vordergrund, ohne die Schrecken des Krieges zu verschleiern. Die Spannung der Bilder fordert uns auf, dieses wohlmöglich düstere Kapitel der Menschheitsgeschichte zu schätzen. Wie oft gehen heutige Produktionen ein Wagnis solcher Intensität ein?
Der Einsatz der Musik: Ernst Toch, ein Komponist, der den idealen musikalischen Teppich für den Film lieferte, benutzte orchestrale Passagen, die die Emotionen der Charaktere in ein brutales, aber klares Licht rücken. Hier können wir die Macht von Musik als Manipulationswerkzeug sehen, um den Zuschauer emotional an das Gezeigte zu binden und zu inspirieren.
Ein Spiegelbild der Gesellschaft: Die filmische Darstellung der Gesellschaft zeigt die Wichtigkeit der einzelnen Rollen im großen Ganzen. Der Film leitet uns dazu an, über die fundamentalen Fragen nachzudenken, welche Rolle wir in einer funktionierenden Gesellschaft einnehmen sollten und warum es wichtig ist, dieser Rolle gerecht zu werden.
Die Energie politischer Propaganda: Propaganda ist ein Wort, das im heutigen liberalen Zeitalter mit derartiger Abscheu behandelt wird. Aber "Zusammen" zeigt, wie mächtig filmische Propaganda sein kann, um eine Nation zu motivieren und den nationalen Stolz zu festigen. Statt dies als rein negativen Ausdruck zu betrachten, sollte man die potenzielle Wirkkraft solcher Instrumente - im Guten wie im Schlechten - nicht ignorieren.
Helden oder Verführer?: Die Protagonisten von "Zusammen" sind als Alltagshelden dargestellt, die jene Alchemie symbolisieren, die in Zeiten unendlicher Not aus normalen Menschen Helden macht. Während viele liberale Kritiker dies als Verführung abtun mögen, ist es doch erfrischend, zu sehen, wie dieser Film den Glauben an die eigene Stärke fördert.
Gedanken über nationale Einigkeit: Der Film zeigt eine Form von Zusammenhalt, die überraschend stark ist. "Zusammen" stellt das Thema der nationalen Einigkeit über Diversität und Zerrissenheit, etwas, was wir in heutiger Zeit eher vermissen. Die Betonung dieser Einheit über Spaltung und Chaotisierung unserer Gesellschaft sollte wohl nicht übersehen werden.
Ein Relikt oder Mahnmal?: Während viele sich darauf beschränken mögen, "Zusammen" als simples Relikt einer vergangenen Epoche zu betrachten, birgt der Film eine Mahnung an die Verantwortlichkeit jedes einzelnen für die größere Gemeinschaft. Dieses Konzept ist urtümlich, aber dennoch provozierend.
Das Vermächtnis von "Zusammen": Vor dem Hintergrund der wechselnden Winde der Geschichte und des Filmschaffens bleibt "Zusammen" eine Mahnung. Es fordert uns auf, die Werte von Familie, Gemeinschaft und Solidarität in Frage zu stellen und zu feiern - Werte, die in Lobliedern auf Individualismus und Selbstverwirklichung allzu schnell vergessen werden.
Vielleicht können wir also von einem längst vergessenen Film des Jahres 1943 mehr lernen, als wir zugeben wollen. Auch in einer Welt voller Chaos und Unsicherheit bietet "Zusammen" eine unverblümte Perspektive darauf, was für die Gesellschaft unverzichtbar bleibt: Zusammenhalt, Disziplin und einen klaren Blick auf die eigene Verantwortung.