Zoolander: Supermodel – Ein Spektakel der unkorrekten Eitelkeit

Zoolander: Supermodel – Ein Spektakel der unkorrekten Eitelkeit

"Zoolander: Supermodel" bringt die schillernde Absurdität der Modewelt in den Fokus und hat es sich zum Ziel gesetzt, sowohl zu unterhalten als auch zu provozieren.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wer braucht schon politische Korrektheit, wenn man ein mobiles Telefon als Runway-Accessoire verwenden kann? Willkommen in der bizarren, schillernden Welt von "Zoolander: Supermodel", wo die edlen Regeln des Manierlichkeitskrieges einem zügellosen Modewahnsinn Platz machen. Das berühmte Gesicht hinter diesem Meisterwerk ist natürlich der überlebensgroße, abseitige Derek Zoolander, der von Ben Stiller unvergleichbar verkörpert wird. Und es war im Jahr 2016 auf der berüchtigten Streamingplattform Netflix, als Zoolander für ein kurzes Comeback die Modewelt auf den Kopf stellte. Mit seiner Rückkehr kämpfte er gegen gemeine Verschwörer und verteidigte seine eitle Sendung bis zum letzten Lippenbalsam.

Denn Mode ist unbestreitbar politisch. Das zeigt Zoolander eindrucksvoll, indem er die Welt um sich herum stets gnadenlos provoziert. Die Geschichte folgt einer bewährten Formel aus Glanz, Glamour und dem Hauch des bizarren Überflusses, die die Modewelt definiert, aber sie findet immer wieder neue Wege, das Publikum in einem guten Sinne vor den Kopf zu stoßen. "Zoolander: Supermodel" liefert die perfekte Parodie für all jene, die nicht erkennen können oder wollen, dass Mode weit mehr als nur Bekleidungsstücke bedeutet.

Nun ja, für all diejenigen, die dem konservativen Flügel unseres hübsch dichotomen politischen Spektrums angehören, bietet "Zoolander: Supermodel" einiges an Zunder. Die Modeindustrie wird hier mit einer Prise Sarkasmus und einer ordentlichen Portion Unsinn verhandelt, was das Lachen und Staunen gleichermaßen garantiert.

Erstens macht sich "Zoolander: Supermodel" über das abgehobene und oft lächerliche Verhalten der Mode-Elite lustig. Wer seine Nase gerne in die Luft hält, um die neueste Absurdität zu rechtfertigen, wird in diesem Film mit einem derart komödiantischen Vorschlaghammer konfrontiert, dass kein Outfit zu extravagant und kein Laufsteg zu schmal wäre. Diese Perspektive wirkt erfrischend derzeit, wo politischer Aktivismus mehr Türen schließt als öffnet. Glitz und Glamour treffen hier auf gesunden Menschenverstand, und wir lernen: Manchmal ist weniger mehr.

Zweitens könnte man sagen, dass der Film ein satirisches Licht auf die Multikulti-Modeindustrie wirft. Während Liberale oft von Vielfalt schwärmen und sie zur krönenden Errungenschaft erklären, zeigt der Film geschickt, dass zu viel Diversifikation eine gefährliche und retoxische Suppe hervorbringen kann. Lassen Sie uns nicht vergessen: Im Zentrum stehen chaotische, unsinnige Handlungen. Einen unversöhnlichen Kampf der Oberflächlichkeit gegen die Vernunft zu sehen, kann durchaus befreiend sein.

Drittens ist "Zoolander: Supermodel" ein Paradebeispiel dafür, dass ironische, selbstreferentielle Tragiklassical-Storylines erfolgreicher sein können als jene, die in der woken Realität des 21. Jahrhunderts verwurzelt sind. Derek Zoolanders endlose Reise, um als der größte, schönste Supermodel-Veteran aller Zeiten gewürdigt zu werden, ist eine brutale, aber geniale Persiflage auf einen Bezug, den man zum Scheitern verurteilt hat.

Viertens haben wir den Selbstfindungstrip, der sowohl albern als auch inspirierend ist. Die starke, neutrale Erzähllinie von Zoolander bietet patriarchische Freuden, die in einer Welt des permanenten Umkrempelns und Herausforderns verloren gegangen sind. Man kann nicht anders, als sich zu fragen: Wie beeinflusst das Streben nach Identität die Maskulinität?

Fünftens erlebt man eine Verherrlichung der alten Werte von Familie, Freundschaft und Loyalität inmitten des Komischen. Trotz all der bizarren und surrealen Momente sind es genau diese klassischen Werte, die der Film sublim stärkt, ohne ihre Bedeutung herabzusetzen.

Sechstens, die Art und Weise, wie "Zoolander: Supermodel" die Sinnlosigkeit politischer Agenden in der Modewelt entlarvt, ist ein eleganter Schlag auf das immer lauter werdende Geschrei der politisch Aufgeladenen. Sehen Sie genau hin - die Botschaft lautet: Machen Sie mal halb lang, Hollaraidt Ausstellungserbauer!

Das siebte Motiv ist der Ausdruck der individuellen Rebellion. In einer Zeit, in der viele dem Gruppenzwang erliegen und blind den selbsternannten Meinungsmachern folgen, ist Zoolander ein Beweis dafür, dass die treibende Kraft der Individualität - so überspitzt sie auch dargestellt sein mag - immer als Oktanbeschleuniger dient.

Achtens, dürfen wir nicht die wichtige Lektion der Hybris übersehen, die der Film transportiert. Selbst eine überlebensgroße Figur wie Derek Zoolander veranschaulicht, dass man nie zu gut ist, um über sich selbst zu lachen.

Neuntens wirft Zoolander einen kritischen Blick auf die Yuppie-Kultur mit all ihren Lastern. Semmelweis' Dämonen lassen Schauprozesse mit bunten Federn zurück - ein Hingucker für jede faschistoide Hochglanzbroschüre.

Zehntens zündet der Film ein subtiles Feuerwerk der Konfrontationsfreude. Konservative Köpfe könnten jubeln, denn während man hier alle Finger auf die Tasten legt und seichtes Feuilletongetuschel verfehlt, sticht er ins Auge wie keine Kampagnenanzeige.

Am Ende ist "Zoolander: Supermodel" ein Film voller Lachen und Nachdenken, der sowohl für eingefleischte Modefans als auch für ihre ambitionierten Kritiker einiges bietet. Ein Genuss, durch den ein Hauch Freiheit im Zickzack-Kurs verfolgt wird.