Nur in Deutschland kann man das Wunder erleben: Die blendende Geschwindigkeit der Autobahn gemischt mit dem schleichenden Zombie-Tempo. Die Zombie-Autobahn ist kein fiktives Szenario aus einem Horrorfilm, sondern die bittere Realität, die Millionen von Kraftfahrern täglich erleben. Dieses merkwürdige Phänomen, das zum Gesprächsthema in fast jeder Raststätte avanciert, lässt Karikaturen des Alltags entstehen und bringt eine Heiterkeit, die vor allem mit einem starken Schuss Sarkasmus garniert ist. Aber was genau steckt hinter dem Begriff „Zombie-Autobahn“? Es handelt sich um einen Zustand, der durch endlose Baustellen und die so beliebten Geschwindigkeitsbegrenzungen hervorgerufen wird.
Die Autobahn – einst ein Symbol für Freiheit und ungebremste Mobilität, heute ein Synonym für stockenden Verkehr, wartebezogene Frustration und verschwendete Lebenszeit. Die Ursache dieser Misere? Ein Flickwerk an Baustellen, über die jeder Autofahrer stöhnen könnte. Ob in der Nähe von Hamburg, München oder auf dem Weg nach Berlin, die Geschichte bleibt dieselbe: Bagger, die zu schlafen scheinen, und Arbeiter, die lässig im Baulärm flanieren – eine Ansicht, die ohnehin als Pionierleistung in der Verlangsamung angesehen werden könnte.
Machen wir uns nichts vor, jeder hat schon einmal die kaum erregende Erfahrung gemacht, stundenlang auf einer Strecke mitzuschleichen, die ursprünglich in Minuten bewältigt werden konnte. Doch die Gelehrten der Bürokratie scheinen aus einem anderen Holz geschnitzt zu sein. Welcher brillante Geist hat die Dutzenden von Bauprojekten alle zur gleichen Zeit angesetzt? Das überholte Denken, dass stets mehr 'Verbesserungen' notwendig sind, hat den Weg zu der Situation bereitet, in der wir uns befinden. Gerechtfertigt wird dies alles mit der Vision eines besseren Verkehrsflusses. Ein geübter Verkehrsteilnehmer sieht jedoch nur Menschen, die im Schneckentempo vorankriechen.
Was die Situation noch absurder macht, sind die tragikomischen Charaden kleinerer Geschwindigkeits-Begrenzungen, die uns überall begegnen. Minutenlange Wartezeiten wegen eines festgelegten 60 km/h Schilds auf einer vier Kilometer langen Baustelle ohne einen einzigen Arbeiter zu erspähen. Ist dies wirklich die Art von Freiheit, für die unsere Dekaden so gekämpft haben? Und was ist mit der Ungeheuerlichkeit der unverhältnismäßigen Strafen verbunden mit Geschwindigkeitsüberschreitungen? Ein sauberes Einnahmemodell, das nur darauf wartet, den übereifrigen Verkehrsteilnehmer zur Kasse zu bitten.
Ein weiteres Mosaiksteinchen in dieser kuriosen Landschaft ist die Abwesenheit einer kohärenten Strategie. Anstatt Lösungen zu suchen, verlagert sich die Diskussion vielmehr darauf, wessen Schuld die ganze Misere ist. Aber während die Bürokraten schwätzen, bleibt der Autofahrer gefangen in einem Labyrinth aus widersprüchlichen Signalen und halbherzigen Schildern. Man könnte fast glauben, die geistige Haltung der 'Zombie-Autobahn' habe die Planer in Schach gehalten.
Die Entscheidungsträger schauen zu, während die Spirale sich weiter nach unten dreht. Eigentum und Zeit – die beiden wichtigsten Güter unserer modernen Welt – werden skrupellos den Göttern der Bürokratie geopfert. Freiheit und Verantwortung, zwei Säulen einer gebildeten und souveränen Gesellschaft, bleiben auf der Strecke. Probleme werden nicht gelöst, sondern lediglich verlagert. Der Drang der Liberalen zur Regulierung und Einschränkung hat einen bedrückenden Schatten auf eines der größten nationalen Symbole geworfen.
Jetzt werden die Stimmen lauter, die nach einer 'grüneren' Zukunft rufen, die durch weniger Autobahnen und mehr Umweltzonen gekennzeichnet ist. Doch ist dies wirklich die Richtung, in die wir gehen wollen? Werden Fahrräder, Busse und Bahnen wirklich das neue Utopia für die Mobilität sein? Die Realität könnte nicht weiter davon entfernt sein. Der gewöhnliche Bürger steht mit einem Bein im Stau, mit dem anderen in utopischen Versprechungen. Keine grünen Oasen, sondern ein Teufelskreis voller Stillstand auf den Straßen.
Aber es gibt Hoffnung. Vielleicht werden wir uns eines Tages von unfähigen Schildbürgermeistern und übertriebenen Regeln befreien können, und eine Zukunft erleben, in der die Autobahnen wieder für Freiheit, Geschwindigkeit und Mobilität stehen. Bis dahin gleiten wir in Zeitlupe dahin, auf der Autobahn des Lebens, beobachtet und belächelt von ironischer Distanz aus.
Eine Künstlersatire, die uns daran erinnert, dass das Ganze vielleicht mehr als nur ein unfreiwilliges Theaterstück ist. Es zeigt, was passieren kann, wenn Bürokratie die Regie übernimmt und die Freiheit auf ein zähflüssiges Geplänkel reduziert wird. Willkommen auf der Zombie-Autobahn, wo die Fahrt niemals endet.
 
    