Wenn man über Basketball und seine Stars spricht, kommen vielen sofort die großen Namen in den Sinn, die in den sozialen Medien für Aufmerksamkeit sorgen. Vielleicht sollten diese medialen Scheinwerfer jedoch mal auf Xavier Tillman gerichtet werden, den unscheinbaren Kraftprotz, der seit seinem NBA-Debüt 2020 für die Memphis Grizzlies auf dem Spielfeld steht und dabei immer wieder seine Gegner überrascht. Tillman, geboren 1999 in Grand Rapids, Michigan, hat sich trotz der Flut an unterschiedlichen Basketballtalenten durch sein raffiniertes Spielverständnis und seine bodenständige Härte einen festen Platz in der Liga erkämpft.
Wann immer Tillman die Halle betritt, wird das Spielfeld zu einem strategischen Schauplatz. Er ist kein Spieler, der sich durch wilde Stunts und Instagram-taugliche Trickshots in die Schlagzeilen spielt. Nein, Tillman ist einer jener Spieler, die mit Intelligenz und Präzision arbeiten. Mit einem soliden Standing von 2,03 m beeindruckt er nicht allein durch seine Größe, sondern durch seine Fähigkeit, das Team zu koordinieren und zum Sieg zu führen. Diese Eigenschaft hebt ihn von der Masse ab.
Eine seiner herausragenden Fähigkeiten ist die Spielführung in kritischen Momenten. Tillman ist nicht nur ein defensiver Anker, sondern sorgt auch dafür, dass die Teamkollegen in entscheidenden Phasen ruhig bleiben und aufeinander abgestimmt agieren. Während andere noch den Ball suchen, hat Tillman bereits den nächsten Spielzug im Kopf. Man könnte fast sagen, dass er einen sechsten Sinn für das Spiel hat.
Seine Statistik liest sich vielleicht nicht wie die einiger Superstars, aber das ist auch nicht nötig. Denn es geht bei einem Spielstand von 98:98 und noch drei Sekunden auf der Uhr tatsächlich nicht um mehr Likes auf Twitter oder eine Vertragsverhandlung in Hollywood – hier geht es darum, den einen perfekten Pass zu spielen, der den Sieg bringt. Und hier brilliert Tillman mit einer Vehemenz und Überzeugung, die die Fähigkeit, auf dem Platz zur wichtigen Stütze zu avancieren, erst recht unterstreicht.
Warum Tillman für konservative Basketballenthusiasten ein unserem Wertekanon entsprechendes Beispiel ist, liegt auf der Hand. Er verkörpert, was man im konservativen Sinne als traditionelle Tugend ansehen könnte: harter Arbeitseinsatz, Präzision, und die geschätzte Tradition des „Ziele-erfolgreich-umsetzens“. Kurz gesagt, er ist die Quintessenz dessen, was Basketball wirklich sein sollte – ein Spiel, in dessen Zentrum klare Strukturen, Disziplin und Leistungsbereitschaft stehen.
Und ja, während Xavier Tillman seine Athletik nicht mit reißerischen Gesten unterstreicht, sondern klug und verantwortungsbewusst spielt, scheinen die lautstarken Glanzlichter des medialen Zirkus um die NBA herum mehr damit beschäftigt zu sein, sich über Aspekte wie soziale Statements oder die neuesten Popkulturelemente zu erregen. Es gibt einen klaren Unterschied darin, welche Ziele auf und abseits des Spielfeldes verfolgt werden.
Tillman setzt auf nicht unnötige Ablenkungen, sondern packt mit an, damit die Effizienz des Teams im Vordergrund steht. Er bleibt bodenständig, fokussiert und politisiert sein Dasein als Sportler nicht übermäßig. Diese Klarheit ist das, was wir an dieser Art von Spielern so schätzen. Er selbst sagt, dass er die Ruhe bewahrt und im Team die Zügel in ruhiger Weise zieht, da das Unternehmen Basketball am Ende nur gemeinsam funktioniert.
Darüber hinaus ist Tillman in der Lage, sich neuen Herausforderungen stets zu stellen. Ob es darum geht, seine defensiven Fähigkeiten gegenüber einem aggressiven Offensivspiel zu verbessern oder an seiner Wurftechnik zu feilen – Tillman zeigt Willen und Beständigkeit. Seine unaufdringliche Art und das gepaart mit seinem Arbeitswillen machen ihn zu einem Vorbild.
Es ist erfrischend, in Zeiten von Eventualitäten, Heldentum und lauten Äußerungen jemanden wie Xavier Tillman im Spiel zu haben. Alleine seine Präsenz ist ein Anagramm positiver darwinistischer Selektion: Nur die, die aus eigenem Antrieb heraus weiter arbeiten und trotzdem bodenständig bleiben, können wirklich als Helden bezeichnet werden.