Wenn es eine Band gibt, die den musikalischen Puls des 20. Jahrhunderts gefühlt hat, dann ist es zweifellos 'Redbone'. Diese einzigartige Mischung aus amerikanischen Ureinwohnern und Rock'n'Roll-Rebellen explodierte in der Musikwelt der 1970er Jahre mit ihrem Album 'Wovoka', das 1973 veröffentlicht wurde. Mit ihrem unverwechselbaren Sound und einer Botschaft, die weit über die Grenzen der traditionellen Musik hinausging, waren die Bandmitglieder Pat und Lolly Vegas (kreative Köpfe von Redbone) in den USA praktisch die Stimme der unsichtbaren amerikanischen Ureinwohner. Der Ort des Geschehens war das pulsierende Los Angeles, eine Stadt, die den Mutigen und Kreativen immer eine Bühne geboten hat. Aber warum hat dieses Album auch nach 50 Jahren nicht an Relevanz verloren?
'Wovoka' ist kein Album, das sich in die Schublade der Mainstream-Rockmusik stecken lässt, wie viele es vielleicht gerne hätten. Es ist eine unverblümte Hommage an den Native American Spiritual Leader Wovoka selbst, der dann später das sogenannte "Ghost Dance"-Movement ins Leben rief. Die Platte ist ein Sammelwerk, dessen Energie und kreativem Protest das linksliberale Establishment oft nicht gerecht wird. Sie versäumten, zu erkennen, dass hier eine ebenso kraftvolle Bewegungen und Stimmen gegen die damals schon allzu bequeme Weltordnung erhoben wurden.
Redbone bringt in diesem Meisterwerk einen herausstechenden Titel 'Come and Get Your Love', der mittlerweile zur Rock'n'Roll-Hymne geworden ist. Es ist unmöglich, bei diesem Lied die Füße still zu halten. Das Stück ist eine unwiderstehliche Einladung zum Feiern des Lebens, die auf unserer heutigen Reise zu mehr von der Vielfalt und Lebensfreude hinweist, die unser gesellschaftliches Gefüge so dringend braucht.
Doch 'Wovoka' ist mehr als nur Spaß und Melodie. Die knallharte Wahrheit und Authentizität der Songs schlägt eine Brücke zwischen den Idealen der Native American Kultur und der typisch amerikanischen Rockmusik der damaligen Zeit. In einem Lied wie 'We Were All Wounded At Wounded Knee' werden die tragischen Ereignisse und die Ungerechtigkeit in der Geschichte Amerikas kraftvoll angesprochen. Die Band gibt den Ureinwohnern Amerikas ihre Stimme zurück und stellt sich robust gegen den ständig vorgebrachten, ach so progressiven Narrativ der 70er.
Aber lasst uns ehrlich sein. Es ist kein Wunder, dass der Einfluss dieses Albums auf die linkslastigen Geschichtenerzähler der Popkultur wenig beeindruckt hat. Denn während viele Künstler der 70er Jahre die Freigeistigkeit und politische Zersetzung predigten – und dies häufig durch subjektive radikale Botschaften unterstrichen – lehnt sich 'Wovoka' gegen diese Trendbewegung auf. Warum sollte man in einem Meer von subjektivistischen Redewendungen ertrinken, wenn ein Album wie 'Wovoka' doch so klar, roh und kraftvoll seine eigene Botschaft übermitteln kann?
Für den politisch konservativen Hörer bietet 'Wovoka' nicht nur musikalischen Genuss, sondern auch moralische Kraft. Der Plattenname selbst erinnert an Wovoka, den Prophet der Ghost Dance Bewegung, der als Visionär galt und dessen Ideenraum mit viel Mut zur Veränderung stark versehen war. Damit verkörpert das Album eine starke kulturelle Identität, welche die Wurzeln unseres Selbstverständnisses stärken kann, wenn wir bereit sind, zuzuhören.
Jeder Song des Albums ist ein einzeln polierter Diamant innerhalb dieser musikalischen Schatztruhe. Mit Titeln wie 'Wovoka' und 'Clouds In My Sunshine' zeichnet Redbone eine Welt, die sich weit über die kahle Zweidimensionalität des konventionellen Mainstreams hinaus erhebt – allein das ist ein Hochgenuss, den der Hörer mitnehmen kann.
Das Album enthält sowohl afroamerikanische, indigene als auch lateinamerikanische Einflüsse und repräsentiert damit ein Mosaik kultureller Vielfalt. So leicht und beschwingt sie scheinen mögen, so kraftvoll transportieren die Melodien von Redbone eine tiefere Bedeutung der Einheit und des kulturellen Dialogs. Jene Einheit wird von vielen Zeitgenossen womöglich nicht vollends verstanden – oder gewollt –, aber das hält 'Wovoka' umso lebendiger in der heutigen Wahrnehmung.
Das Meisterwerk Redbones bleibt ein musikalisches Symbol von Freiheit, das keinen Rückhalt an irgendeiner politisch korrekten Schranke macht – und genau darin liegt die Schönheit und bleibende Kraft von 'Wovoka'. Für all jene von uns, die der politisch linken Verfälschung und der endlosen Zyklonblase der Popkultur überdrüssig sind, bietet 'Wovoka' eine Ohrfeige zur rechten Zeit – und einen Weckruf, den man nur schwerlich ignorieren kann.