Wenn Sie dachten, dass Hollywood nur noch aus seichtem Einheitsbrei besteht, dann strapazieren Sie mal Ihre Augen mit dem Film Windfall von 2022. Regie geführt von Charlie McDowell, überrascht dieser atemberaubende Thriller mit einer grandiosen Besetzung und einer spannungsreichen Handlung, die Sie auf Ihrem Stuhl festhält. Der Film spielt in Kalifornien, wo ein Einbrecher (gespielt von Jason Segel) das luxuriöse Ferienhaus eines erfolgreichen Tech-Moguls (gespielt von Jesse Plemons) und dessen Frau (gespielt von Lily Collins) heimsucht.
Was macht diesen Film so besonders? Nun, man könnte sagen, es ist das simple, aber faszinierende Szenario des Einbruchs, das auf den Kopf gestellt wird. In einer Zeit, in der viele Filme die Vorurteile bestätigen, dass Action alles ist und Gehirn nichts zählt, beweist Windfall das Gegenteil. Der Einbrecher will einfach einbrechen, aber plötzlich werden die Rollen verschoben und die Dynamik verändert sich. Hier gibt es keine schwer zu deutenden politischen Aussagen oder ermüdende moralische Predigten, sondern pure Spannung und ausgezeichnete schauspielerische Leistungen. Und das soll etwas heißen, in einer Welt, in der die Unterhaltungsindustrie zunehmend von linksgerichteten Agenden drangsaliert wird.
Zudem ist der Film ein Paradebeispiel dafür, wie man mit begrenzten Schauspielern und einem simplen Setting eine fesselnde Geschichte erzählt. Keine aufdringlichen CGI-Effekte, keine unnötigen Nebenhandlungen - nur pures Kino in seiner besten Form. Der kleinkriminelle Einbrecher, der sich plötzlich in einer gefährlichen und unerwarteten Verhandlung wiederfindet, spielt mit der Angst und den Erwartungen der Zuschauer. Die Kameraführung ist geschickt, intensiv und lässt kaum Luft holen.
Jesse Plemons verleiht seinem Tech-Mogul eine Arroganz und Kaltschnäuzigkeit, die perfekt den Typus von Selbstgefälligkeit verkörpert, den wir mittlerweile nur zu gut kennen. Er spielt brillant die Abgehobenheit und das sorglose Leben eines Mannes, der in einer Welt lebt, die sich nicht um die Konsequenzen seiner Handlungen kümmert.
Anders als viele andere Filme dieser Art bleibt Windfall den traditionellen Werten des Krimi-Genres treu. Hier gibt es keinen Raum für politische Korrektheit oder den Zwang, jeder sozialen Gruppe gerecht zu werden. Das ist befreiend und realistisch. Diese Entscheidung, sich auf die narrative Kraft zu konzentrieren statt auf „woke“ Botschaften, verleiht dem Film eine Intensität, die viele zeitgenössische Produktionen vermissen lassen.
Der subtile Einsatz von Musik und Geräuschen trägt zur unerbittlichen Spannung bei, während der Zuschauer immer tiefer in das Geschehen hineingezogen wird. Der Film schafft es, bei jedem Schritt Unsicherheit zu erzeugen und die Spannung bis zur letzten Sekunde aufrechtzuerhalten. Jeder Dialog, jeder Blick und jede Handlung sind mit Bedacht gewählt und unterstreichen die übergreifende Thematik von Macht, Rache und Klassenunterschieden.
Natürlich sorgt das alles für einen immensen Unterhaltungswert, der weit über das übliche Niveau des aktuellen Kinoalltags hinausgeht. Dies ist kein Film für diejenigen, die einfache Antworten oder klare moralische Richtlinien suchen - es ist ein Film, der die vollen Einsatzmöglichkeiten der Filmkunst zeigt.
Am Ende bringt Windfall die alte Schule des Filmemachens in ihre ursprüngliche Essenz zurück und zeigt, dass man keine politischen Plattitüden braucht, um einen packenden Thriller zu erschaffen. Der Film ist ein Geschenk für alle, die nach echter, unverfälschter Filmagie suchen, fernab des Sumpfes der eintönigen Massenproduktion hollywood’scher Ideenschmiede.