Will McBride: Der Unbequeme Fotograf, den Liberale nicht verstehen

Will McBride: Der Unbequeme Fotograf, den Liberale nicht verstehen

Will McBride, ein amerikanischer Fotograf, der in den 1950er Jahren nach Deutschland zog, erschütterte die Kunstwelt mit seiner direkten und oft provokativen Darstellung der menschlichen Natur, was liberale Gemüter bis heute nicht recht annehmen wollen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Will McBride ist der Fotograf, der sicherstellt, dass Kunst nicht immer geschmeidig und angenehm ist. Geboren am 10. Januar 1931 in St. Louis, wuchs er daraufhin in Chicago auf, bevor er in den 1950er Jahren nach Deutschland zog, um dort seine fotografische Karriere zu starten. Warum Deutschland? Weil es der Ort war, an dem er das provokative und kulturelle Chaos fand, das ihn zu einem der spannendsten Fotografen seiner Zeit machte. Seine Arbeiten gingen weit über die bloße Ästhetik hinaus und entlarvten die menschliche Psyche und Gesellschaft in ihrer Rohheit. Will McBride war kein Mann für die Massen. Er dokumentierte das Leben mit einem scharfen Blick und ehrte die Authentizität, die in unserer politisch korrekten Welt oft fehlt.

Er war bekannt für seine Fotografien von Jugendlichen und seine introspektiven Blickwinkel auf die Sexualität. In einer Zeit, in der vieles verheimlicht und gesellschaftlich beschönigt wurde, wagte McBride es, den Vorhang zu lüften. Sein bekanntestes Werk, die Bilderserie in dem Buch "Show Me!", veröffentlichte er erstmals 1974 und löste Kontroversen und hitzige Debatten aus. Gegen den Strom schwimmend, benutzte McBride dabei Fotografie als Werkzeug, um das ehrliche und manchmal unbequeme Bild der menschlichen Natur zu enthüllen.

Die Werke von McBride könnten als unbequem empfunden werden, doch genau das ist in der Kunst doch das Faszinierende. Während viele Künstler das erschaffen, was den Massen gefällt oder was gerade "in" ist, blieb McBride seiner Linie treu. Ein selbsternannter Kritiker der scheinheiligen Moral, zeigte er gesellschaftliche Tabus mit unverblümter Ehrlichkeit auf, weit bevor es im Trend lag, gesellschaftliche Konventionen in Frage zu stellen. Seine Vorgehensweise, die auf Realismus und Direktheit beruhte, zeigte oftmals, dass die Realität nicht in einem sorgsam hergerichteten Paket kommt.

McBride dokumentierte nicht nur, sondern lebte auch voll in seinen Bildern. Vielleicht rührt daher auch seine Vorliebe für kontroverse Themen. Wie spannend ist es schon, den Spiegel nur dann vor die Gesellschaft zu halten, wenn sie gefallen will? Die Tafel der Kunstgeschichte ist doch voll von Künstlern, die das taten, was erwartet wurde. McBride tat das Gegenteil. In einer Welt, die immer konfliktscheuer wird, bleibt seine Kunst ein erfrischender Weckruf gegen die politisch korrekte Langeweile.

In Zeiten, in denen Künstler oft großer experimenteller Freiheit beraubt werden, um nicht falsch verstanden zu werden, bietet McBride eine klare und direkte Perspektive. Man kann argumentieren, dass seine Fotografien die Art von ehrlicher Konfrontation benötigen, die oft in der Ära des überbordenden Fortschritts fehlt. Kunst muss nicht bequem sein, um relevant zu sein, es muss uns vielmehr herausfordern keinen bequemen Konsum zu betreiben.

Für konservative Stimmen heißt das nicht, dass man mit allem einverstanden sein muss, was McBride schuf. Aber man sollte ihm Respekt zollen, dass er nicht der Herde folgte und stattdessen eigene Wege fand, Sachen darzustellen und Anstöße zu geben. Kunst bleibt Kunst, und Wolfgang Schäuble würde vielleicht zustimmen, dass unabhängiges Denken ermöglicht werden kann, gerade wenn es nicht immer im Trend liegt.

Will McBride verstarb am 29. Januar 2015, aber sein Erbe lebt weiter. Er schob kreative Grenzen und entfachte Diskussionen, die bis heute relevant sind. Die provokative Kraft seiner Fotografie, die dazu bringen mag, Geschlechter- und Generationenunterschiede zu überdenken, bleibt eine herausfordernde Einladung zur Selbstreflexion. Seine Werke sind für politisch konservative Geister vielleicht nicht immer bequem zu konsumieren, doch sie zeugen von Mut und Entschlossenheit, Wahrheiten unter der Oberfläche zu entdecken und sichtbar zu machen.