Es ist fast wie in einem Thriller: Ein Mann namens Jürgen, der in einer scheinbar friedlichen deutschen Vorstadt wieder auftaucht, dort, wo er einst gefürchtet und verurteilt wurde. "Wiedergeboren, um erneut zu töten" ist kein Märchen, sondern eine viel diskutierte Geschichte, die sich wie ein Schlag ins Gesicht der verdrehten modernen Justiz anfühlt. Die Geschichte entfaltet sich in Mannheim, einer Stadt, die nun mit der Rückkehr eines Verbrechers konfrontiert ist. Warum? Weil unser Justizsystem anscheinend beschlossen hat, dass Reue wichtiger ist als Gerechtigkeit. Das Buch spielt in der Gegenwart und zeigt, dass die Tragödie sich selbst in unseren Zeiten unaufhaltsam wiederholen kann.
Nun, wen kümmert es wirklich, wenn jemand, der bereit war, die schrecklichsten Taten zu begehen, plötzlich wieder unter uns ist? Ganz einfach, es sollte uns alle kümmern. Was ist mit jenen, die ihre Wunden noch lecken, mit den Angehörigen der Opfer, die mit der Vorstellung leben müssen, dass der Mörder ihres geliebten Menschen nun eine zweite Chance im Leben bekommt? Es ist die Art von Geschichte, die nur in einer Welt passieren kann, die aus den Augen verloren hat, was richtig und was falsch ist.
Die Handlung von "Wiedergeboren, um erneut zu töten" ist ein Abbild unserer aus den Fugen geratenen Moral. Während manche voreilig Mitleid mit einem Menschen haben, der im Namen von Rehabilitation in die Gesellschaft integriert wird, gibt es eine größere Frage, die man sich stellen muss: Verdient jemand, der getötet hat, jemals wieder Freiheit? Es gibt einen Drang, Mörder als missverstandene Wesen darzustellen, die Opfer ihrer Umstände sind. Aber wo hören wir auf, Entschuldigungen zu finden, und wann beginnen wir, das Böse so zu benennen, wie es ist? Warum ist die Justiz eher bereit, jemandem eine neue Chance zu geben als den Opfern, die diese niemals wiederhaben werden?
Muss man wirklich daran erinnern, dass gewisse Handlungen unverzeihlich sind? Vielleicht liegt die Antwort darauf in der Tatsache, dass man heutzutage mehr Mitgefühl für Täter als für Opfer hat. Die aktuelle Kultur neigt dazu, das Narrativ zu unterstützen, dass jeder Mensch das Recht auf eine zweite Chance verdient, als ob die erste nicht schon zerstörerisch genug war. Das ist keine Gerechtigkeit, sondern eine Verzerrung davon.
Der Roman ist eine Erinnerung daran, wie weit die civilisation gefallen ist, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, klar zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Es ist nicht nur eine Geschichte, sondern ein Symptom einer kranken Gesellschaft, die nach Ausflüchten sucht, um jeden zu entschuldigen, ohne jemals anzuerkennen, dass manche Menschen nicht verändert werden können.
Wenn alles gesagt und getan ist, sollten wir uns darauf konzentrieren, was wirklich fehlt: Standhaftigkeit und Prinzipientreue. Die Gespräche stoppen nie, über ob diese Geschichte Realität werden kann oder nicht – doch was definitiv Realität ist, ist die Notwendigkeit, uns von dieser laschen Moral zu verabschieden und Verteidigungen zu brechen, die Menschen mehr als je zuvor bekümmern. "Wiedergeboren, um erneut zu töten" schaut, wie unsere Toleranz und Korrektheitswahn uns blind macht für den wahren Horror.
In einer Welt, in der Menschen die Wahrheit lieber umgehen, als sich ihr zu stellen, bieten Geschichten wie diese einen klaren Spiegel der Tiefen, in die wir uns begeben haben. Unsere Gesellschaft ist darauf gepolt, positive Geschichten des Wandels zu suchen, ungeachtet dessen, dass nicht alle Veränderung zu begrüßen ist. Manche Menschen sind besser in Erinnerungen gefangen als in der Straße unseres täglichen Lebens.
Die Leserschaft könnte versucht sein, im oberflächlichen Positivismus zu schwelgen, zu glauben, dass das Gute in uns allen stark genug ist, um selbst das Dunkelste zu wenden. Jedoch würde dies nur zu einer weiteren Manipulation führen, ein weiteres Narrativ, das jene überschminkt, die sich ihre empfundene Menschlichkeit zurückverdient haben wollen, ohne ihre Taten zu bereuen. Es ist die Aufgabe des gesunden Menschenverstandes, Wärme dort hinzulenken, wo sie hingehört, nicht auf eine wiedergespiegelte Illusion von Gnade.
Letztlich bleibt die Frage, wie können wir sagen, dass wir Fortschritt erleben, wenn wir bereit sind, aus Feinden Freunde zu machen, ohne zu beachten, was sie ursprünglich zur Qualifikation als solcher machte? Die Faszination einer Geschichte wie „Wiedergeboren, um erneut zu töten“ ergibt sich nicht nur aus ihrer Rasanz, sondern aus der Art und Weise, wie sie uns dazu bringt, über die grundlegende menschliche Eigenschaft nachzudenken, die zwischen rechter Hand und linker Hand so häufig nicht zu finden ist: Respekt gegenüber der Wahrheit.