Die "Verhandlungen" zum Brexit im Jahr 2018 waren wie ein großes, chaotisches Theaterstück, das in alle möglichen Richtungen aus dem Ruder lief. Theresa May, die britische Premierministerin, hemmt sich an ihre Position als Dirigentin fest und versuchte verzweifelt, die EU und die Quertreiber in ihrem eigenen Land zu bändigen. In Brüssel, der scheinbar undurchdringlichen Festung der EU, spielten die Bürokraten das altbekannte Wartespiel und versuchten, Großbritannien in ihrem bürokratischen Netz zu verheddern. Was passierte also wirklich in diesem Spiel der Intrigen und warum hatten wir das Gefühl, dass nichts wirklich voranging?
Als Theresa May durch eine Vielzahl von Sitzungen und endlosen Verhandlungen stolperte, wurde im Juni 2016 das Referendum als demokratischer Ausdruck des britischen Volkes interpretiert, um ihre Forderungen durchzusetzen. Doch 2018 fühlte es sich wie ein endloses Labyrinth an, in dem alles auf und ab ging. Die Europäische Union wollte sicherstellen, dass die Konditionen für den Austritt Großbritanniens tough genug waren, um andere Mitglieder abzuschrecken. Und so befindet sich Großbritannien im Frühjahr 2018 auf einem beweglichen Sandschaukelstuhl, der von einer gespaltenen Gesellschaft angetrieben wird. Vielen Dank übrigens an all die Wirtschaftsexperten, die fälschlicherweise den Kopf in den Sand steckten und damit denjenigen Munition lieferten, die behaupteten, der Brexit wäre von vornherein ein Fehler.
2018 wurde auch als Jahr des „Chequers-Plans“ bekannt. Ah, Chequers, das Kloster von Theresa May, das zu einem Schlachtfeld politischer Grabenkämpfe wurde. Was als Plan zur Festigung einer einheitlichen britischen Strategie begann, zerbröselte unter dem Gewicht interner politischer Rivalitäten innerhalb der konservativen Partei. Der Führer der Gegen-Bewegung, Boris Johnson, trat lautstark zurück, um den Plan zu untergraben, während Jacob Rees-Mogg und seine Verbündeten energisch den Blankoscheck-Stil der EU-freundlichen Politik bekämpften. Der Chequers-Plan war ein Lehrstück in der Frage, ob man beim Brexit überhaupt irgendetwas hinkriegt, wenn die eigene Partei nicht mitspielt.
Das Nordirland Problem wurde ein weiterer Brennpunkt in diesem Jahr. Die Frage, wie man eine physische Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland vermeiden kann, stürzte Politiker in Angst und Schrecken. Niemand wollte die Errungenschaften des Karfreitagsabkommens gefährden, aber gleichzeitig war das Vereinigte Königreich entschlossen, aus der Zollunion auszutreten. Die Regierung wechselte wie ein Chamäleon seine Farbe. In der Not griff Theresa May auf eine mit letzten Minütchen zusammengebastelte „Backstop“-Lösung zurück, die letztlich auch von der zotigsten konservativen Basis nicht akzeptiert wurde.
In diesem Jahr wurde auch intensiv über die wirtschaftlichen Konsequenzen eines harten Brexits diskutiert. Unternehmen bangten um ihre zukünftigen Logistik- und Handelsarrangements, während Wirtschaftsanalysten vor düsteren Szenarien warnten, die dem „Projekt Angst“ neues Leben einhauchten. Währenddessen versuchte die Regierung fortwährend, Vertrauen in die Stärke und Autonomie des Landes zu fördern. Ein Großteil der Diskussionen in 2018 wurde durch die Vorstellung eines möglichen zweiten Referendums angeheizt, das von einigen als Allheilmittel angesehen wurde, von anderen als demokratischer Horror.
Inmitten dieses politischen Schlammcatchens blicken wir auf das Jahr 2018 zurück und fragen uns, wie viele dieser Akteure tatsächlich auf ihr heimisches Publikum hörten. Das Misstrauensgeplänkel hat sowohl die britische Öffentlichkeit als auch die EU erschöpft. Die politische Bühne wirkte wie eine Seifenoper, mit dem Unterschied, dass das Publikum die Handlung nicht einfach abstellen konnte.
Die Brexit-Verhandlungen 2018 erinnern an ein altbekanntes Sprichwort: Viele Köche verderben den Brei. Auch wenn es an Talenten bei den Verhandlern nicht gemangelt hat, blieben die besseren Ideen so oft ungehört, weil das Geschehen von einem hitzigen Partisanenkrieg diktiert wurde. Manchmal fragt man sich, ob sich das politische Establishment seinerseits verhedderte, wenn der Brexit-Prozess für normale Bürger wie ein Tohuwabohu erschien.
Möglicherweise war es für Liberale äußerst störend, dass das Thema Brexit auf gewaltigen Unmut stieß. Der eigentliche Knackpunkt ist vielleicht, dass 2018 niemand die wahren Konsequenzen und Signifikanz eines eigenhändigen Ausstiegs aus der EU vollständig aufgeklärt hat. Manchmal fühlt es sich an, als ob die Politiker mehr darauf bedacht waren, in den Talkshows zu glänzen, anstatt die realen Probleme des Brexit zu lösen.
Das Jahr 2018 war geprägt von einem konstanten Hin und Her. Am Ende des Jahres fand sich keiner der Beteiligten einer Lösung näher, und der Brexit stand immer noch drohend im Raum - ein Hürdenlauf voller politischer Dramen, mit Theresa May im Mittelpunkt, umgeben von einem Chor unaufhörlicher Kritiker. Es gibt so viele Fragen, die noch offen sind, doch 2018 war definitiv der Wendepunkt. Es war das Jahr, in dem Manöver, politische Ambitionen und die endlose Mühle der Diplomatie sich auf die Zukunft des europäischen Kontinents auswirkten.