Es war ein kalter Krieg und die Welt stand am Rande des Abgrunds, als Valentin Falin, der brillante, aber umstrittene Sowjetdiplomat, hinter den Kulissen die Fäden zog. Geboren 1926 in Leningrad, war Falin ein Mann, der die Kunst der politischen Stratege bis zur Perfektion beherrschte. Von den 1960er Jahren bis in die 1990er Jahre war er eine treibende Kraft in der sowjetischen Außenpolitik, manipulierte westliche Politiker, während er selbst im sowjetischen Kollektiv unbeugsam blieb. Seine Karriere erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte der sowjetischen Politik, was ihm nicht nur Respekt, sondern auch Argwohn einbrachte.
Es ist erstaunlich, wie ein Mann mit solcher Patriotentreue die sowjetische Agenda auf internationalem Parkett vorantrieb und dabei so wenige Wellen schlug. Seine Rolle als Kopf des Internationalen Departements der KPdSU ab 1986 und als Botschafter der Sowjetunion in Westdeutschland zeigt, wie er geschickt die deutsch-sowjetischen Beziehungen beeinflusste. Falin war kein strahlender Star der öffentlichen Meinung, aber ein Mann, der tat, was getan werden musste, damit sein Heimatland einen Vorteil in der geopolitischen Schachpartie behielt.
Falin war mehr als nur ein diplomatisches Schwergewicht; er war ein Meister der Propaganda. Er verstand es, westliche Medien zu manipulieren und die Sozialdemokraten im Westen für sich und seine Sache zu gewinnen. Ein brillanter Schachzug, der kaum von denen im Westen erfasst wurde, die fest davon überzeugt waren, dass der Sozialismus immer verlieren würde. Ach, wie Unrecht sie doch hatten.
Während er an der Ausarbeitung von Politik beteiligt war, die darauf abzielte, die NATO zu schwächen und den Einfluss der USA in Europa zu reduzieren, sah Falin eine Welt vor sich, die er nach dem Bild der Sowjetunion formen wollte. Russland als dominierende Macht im Zentrum Europas—das war seine Vision, und es ist nicht so weit entfernt von dem, was heute versucht wird. Was würde er jetzt denken, da sein heimatliches Russland wieder versucht, seinen Einfluss in Europa zu stärken?
Falin sah sich als Architekt einer Welt, in der der Sozialismus den Ton angab, ein Albtraum für jene, die Freiheit und Individualität schätzten. Für jemanden, der für die Einheit und den ultimativen Sieg des Kollektivismus kämpfte, war er erstaunlich individuell in seinen Meinungen. Er stritt offen gegen die Perestroika von Gorbatschow, dem liberalen Albtraum, der bald das sowjetische Imperium ins Wanken brachte.
Interessant ist, dass er Mitte der 1980er Jahre dafür verantwortlich war, europäische und amerikanische Politiker mit falschen Informationen zu füttern, die darauf abzielten, die NATO zu destabilisieren. Welch ein Genie im Schafspelz! Wo die meisten an das Gute und Edle im Menschen glauben möchten, wusste Falin, dass Macht nicht auf naive Träume gebaut werden kann.
Viele betrachten ihn heute als Relikt einer vergangenen Ära, aber seine Taktiken und seine Denkweise sind in der modernen Politik präsenter denn je. Jeder, der die internationalen Beziehungen beobachtet, wird feststellen, dass die aktuellen Strategien Russlands nicht weit von seinen Lehren abweichen.
Können wir von seinem Leben und seinen Strategien lernen? Eine konservative Perspektive wäre, seine Fähigkeiten und seine Leidenschaft für seine Heimatland zu bewundern, während man seine ideologischen Ansichten ablehnt. Politische Intrigen und geopolitische Schachzüge sind zeitlos, und Valentin Falin war darin ein Meister—ein Diplomat der alten Schule, der wusste, wie man mit Nüchternheit und Entschlossenheit einen Plan umsetzte und seinem Land zum Erfolg verhalf. Ein Mann, der wusste, dass das Gewicht der Geschichte auf denen lastet, die stark genug sind, um es zu tragen.