Stellen Sie sich ein New York City vor, in dem die Second Avenue Subway längst eine Realität ist und den Verkehrskollaps verhindert. Wer dachte, dass das Herz der Metropole um ein zuverlässiges Transportsystem erweitert wird, hat wohl nicht die endlose Bürokratie in Betracht gezogen. Das ist kein Hirngespinst, sondern eine Vision, die bereits seit den 1920er Jahren existiert. Diese U-Bahn-Linie, die zeitweise als die U-Bahn an der Second Avenue bekannt war, sollte das Ost-Seitentransit-Chaos lösen und die Massen effizienter transportieren. Was als mutiger Plan begann, blieb nach hundert Jahren lediglich ein Fragment seiner selbst.
Zuerst ein kurzer Abriss: In den 1920er Jahren wurde der erste Plan vorgeschlagen, der von Stadtplanern gefeiert wurde. Doch wie so oft verlief nichts nach Plan. Der Zweite Weltkrieg und die Wirtschaftskrisen zwangen die Stadt, Prioritäten zu überdenken. In den 1950er Jahren kehrte der Gedanke zurück, erstarkt durch die wachsende Bevölkerung und veraltete Infrastruktur. Die Pläne versandeten wieder durch mangelnde Finanzierung und institutionelle Lähmung. Erst 2007 machte die Stadt den ersten ernstzunehmenden Schritt mit dem Bau der ersten Phase.
Jetzt werfen wir einen Blick auf die ungebaute Version der Second Avenue Subway. Erinnern Sie sich, dass es kluge Köpfe gab, die die Pläne entwickelten, um den steigenden Verkehrsanforderungen in New York City gerecht zu werden? Ein Projekt dieser Größe war mehr als notwendig. Und 80 Jahre später scheint das Bedürfnis größer denn je. Die ehrgeizigen Pläne sahen vor, dass eine komplett neue Strecke, die von der 125th Street in Harlem bis hinunter zur Financial District führen sollte.
Vor dem geistigen Auge, damals wie heute, wäre die Second Avenue Subway ein die Stadt veränderndes Projekt gewesen. Schauen Sie sich die Streckensituation an. Ein riesiger Abschnitt, der von der zweiten Avenue bis zur First Avenue und über die ganze Länge Manhattans verläuft. Aber während jeder Stadtteil einen ordentlichen Mehrwert erfahren sollte, kam es dazu nie. Ein unendliches Drama von Kostenüberschreitungen, Verzögerungen und politischen Fehden führte dazu, dass diese Vision stoppte, bevor sie richtig begann.
Die Planungsprobleme der Second Avenue Subway spiegeln eine größere, fast lächerliche Tendenz der ineffektiven Stadtverwaltungen und unfähigen Bürokratien wider, die unser Land fast lähmen. Was hätte eine glänzende Metropole mit nahtlosem Verkehr werden können, stagnierte in einer Nebelwolke von Diskussionen ohne Handeln. Die Lektion hier? Wer die Regierung sich um neue Verkehrsprojekte kümmern lässt, ist zum Scheitern verurteilt.
Selbst als man 2007 mit dem Bau der ersten Phase begann, belaufen sich die Baukosten auf lächerliche fünf Milliarden Dollar. Und wofür? Eine Strecke, die nur von der 96th Street bis zur 63th Street reicht - ein winziger Tropfen im weiten Ozean unmetabolisierten Potentials. Die Ironie ist fast schmerzhaft: Bei der Topographie und Größe von Manhattan sollte bequemer Transport eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität? Nur in einem Staat wie unserem könnten so viele Jahre vergangen sein, ohne dass man es über ein paar wenige Stationen hinaus schafft.
Dieses Projekt ist das Paradebeispiel eines amerikanischen Traumes, der von Gouverneuren und ihren Stadträten nie ernst genommen wurde. Und warum auch? Weil volle Terminals und überquellende Bahnsteige jeden Morgen zu Bildern eines „wirtschaftlich blühenden“ Amerikas gehören. Klingt das nach etwas, mit dem sich jene fortschrittlich gesinnten Köpfe schwertun würden? Eher nicht.
Für die wenigen Phase-1-Stationen, die 2017 eröffnet wurden, kann ein leichtes Schulterzucken als Reaktion erwartet werden. Kein Wunder, dass bei solchen Ausschreitungen von Geld und Macht auch die Zukunft der weiteren Bauphasen fraglich bleibt. Die Vorstellung einer vollständigen Second Avenue Subway bleibt theoretisch. Eine goldene Chance, Stadtgeschichte zu schreiben, bleibt für immer der empirischen Vergangenheit.