Manchmal gibt es Filme, die einen sprachlos machen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, selten jedoch in so spektakulärer Weise wie "Torrente 5: Operation Eurovegas". Der Film kam 2014 auf die spanischen Leinwände, ein weiteres Werk von Regisseur und Hauptdarsteller Santiago Segura, das den unermüdlichen Sumpf der Korruption in der Gesellschaft mit seiner ganz eigenen, ungenierten Art aufdeckt. Man fragt sich, ob dieser Torrente-Knaller wirklich eine Bühne für tiefgründige Satire oder einfach nur eine exzentrische Darbietung für den hungrigen Unterhaltungsmarkt ist.
Mit dem rustikalen Torrente, gespielt von Segura selbst, hat sich der Regisseur einen Signature-Charakter geschaffen, der in seiner Inkompetenz und seinem Machismus keine Grenzen kennt, einen Antihelden, der durch die schlimmsten und doch irgendwie unterhaltsamsten Situationen stolpert. Dieses Mal ist unser Held, wenn man ihn denn so nennen möchte, frisch aus dem Knast entlassen und zielt auf den großen Coup in einer Nachahmung von Las Vegas, Eurovegas – eine typisch europäische Mischung aus Glamour und Chaos.
Und genau das ist der Kern von "Torrente 5" – die Absurdität der modernen Welt in einem europäischen Rahmen. Der Film hat geradezu prophetische Qualitäten, insbesondere wenn man die aktuellen Schlagzeilen berücksichtigt. Er greift die Liebe der Menschen für Glücksspiel auf, ihre Sehnsucht nach einem schnellen Gewinn, das Streben nach Glamour in einer lapidaren und oft hohlen Welt. Inmitten dieser Szenerie sind es oft die liberalen Narrative, die allzu empfänglich für vorschnelle Reize sind und ihre Augen auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu richten vergessen.
Was den Film besonders hervorhebt, ist seine respektlose Herangehensweise an gesellschaftliche Konventionen. Kritiker mögen argumentieren, dass der Humor von "Torrente 5" plump oder übertrieben ist, aber wo wäre unsere Welt ohne ein wenig Zynismus, das fragt sich der kluge Kopf. Das Spiel mit Stereotypen mag nicht jede Virtuose des Kinos erfreuen, ist jedoch eine clevere Taktik, um Aufmerksamkeit zu erregen und Menschen zum Nachdenken zu bringen. Die scharfsinnigen Beobachtungen über Sicherheitskräfte, kriminelle Subkulturen und korrupte Mächte sind nicht weit von der Realität entfernt und werden auf erstaunlich entlarvende Weise dargestellt.
Eines der hervorstechendsten Merkmale des Films ist zweifellos sein internationaler Ansatz. Mit einem Star-Aufgebot, darunter Alec Baldwin, wagt sich Segura in den Bereich der transkontinentalen Komödie und liefert damit ein wahres Feuerwerk der Absurditäten. Jeder Aspekt, jede Figur ist ein satirisch zugespitzter Kommentar zu unserer modernen Gesellschaft und stellt die Frage, ob man sich die Kultur, die man seit Jahrzehnten zelebriert, wieder auf den Prüfstand stellen sollte.
Es ist interessant, wie "Torrente 5" es schafft, Komödie und Kritik so gekonnt unter einen Hut zu bringen, dass der Zuschauer nicht weiß, ob er lachen oder erschüttert den Kopf schütteln soll. Die grotesken Szenarien erinnern uns daran, dass die Kluft zwischen den Ansprüchen des Establishments und der Realität oft lächerlich groß ist.
Obwohl "Torrente 5" nicht unbedingt jedem Geschmack gerecht wird, muss man dem Team hinter diesem Werk zusprechen, dass es den Mut hat, ausgetretene Pfade zu verlassen und ein filmisches Spiegelbild der eklatanten Gesellschaftsbilder zu schaffen. Diese fünfte Ausgabe des Torrente-Franchise macht keinen Hehl daraus, vorherrschende Strömungen der Populärkultur auf eine scharfzüngige und doch zugleich erschreckend wahrheitsgetreue Weise zu sezieren.
Was man dem Film gewiss nicht vorwerfen kann, ist ein Mangel an Originalität und Mut abseits von politisch korrekten Fesseln. "Torrente 5: Operation Eurovegas" erweist sich als rostige, aber unterhaltende Achterbahnfahrt durch politische und gesellschaftliche Abgründe, die einem zwar Tränen in die Augen treibt, aber vielleicht genau den Tritt verpasst, den man manchmal braucht, um die absurde Komödie des Lebens wirklich zu schätzen.