Teun Struycken war ein politisches Kraftpaket aus den Niederlanden, geboren 1906 in einer Zeit des Umbruchs und des Wandels. Was macht ihn so besonders, dass er auch heute noch polarisiert und in Debatten über Staatsführung als Vorbild gesehen wird? Struycken war ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die damit beschäftigt waren, unter dem Deckmantel von Liberalismus und Fortschrittlichkeit nichts zu erreichen. Er war bis ins Mark konservativ und stolz darauf. Struycken war die Art von Mann, die der Überzeugung war, dass harte Arbeit, Disziplin und klare Werte die Grundpfeiler einer erfolgreichen Gesellschaft sind.
Die Niederlande der 50er und 60er Jahre waren ein Schauplatz politischer Spannungen, aber für Struycken war die Lösung einfach: Mehr Ordnung, mehr Konsequenz und weniger Gedöns. Als er 1956 zum Gouverneur der Niederländischen Antillen ernannt wurde, nahm er die Zügel fest in die Hand und stellte sicher, dass die Gesetzgebung den Bedürfnissen der Mehrheit entsprach, nicht der schreienden Minderheit. Sein Wirken in den Antillen war geprägt von einer klar konservativen Agenda, die ihn von vielen seiner Zeitgenossen unterschied.
Struycken hatte keine Angst davor, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Für ihn zählte das größere Ganze, nicht die Einzelschicksale, über die viele seiner liberalen Kritiker lange Tiraden hielten. Er war der Meinung, dass ein starker Führer das Ruder in der Hand haben sollte, unfähig jeglichen Wankelmut zu akzeptieren. Lieber polarisieren als populieren, könnte man sagen.
1951 bis 1963 war seine Hauptbühne jedoch die nationale Politik der Niederlande. Als Minister bewies Struycken mehrfach, dass er bereit war, in die Fußstapfen großer Staatsmänner der Vergangenheit zu treten. Sein Interesse war nicht, wie viele heute, die Gewinnung von Wählerstimmen durch unhaltbare Versprechungen. Stattdessen stand er für klare, messbare Ergebnisse.
Man stelle sich vor, ein Politiker, der nicht jedem sofort einen sicheren Hafen im Sozialstaat verspricht, sondern der zuerst einmal jedem seinen eigenen Beitrag abverlangt. Struycken wusste, dass blindes Vertrauen in staatliche Unterstützung der Innovationskraft und Eigenverantwortung der Bürger abträglich sein würde.
Man kann sicher sein, dass Struycken von vielen geliebt und von manchen gehasst wurde. Nicht jeder schätzte seine harte Linie oder seinen unbändigen Glauben an traditionelle Werte. Er war das genaue Gegenteil dessen, was heutzutage von einer informellen politischen Agenda erwartet wird. Wer ihn unverblümt als reaktionär bezeichnet, verkennt seine Vision für eine starke, stabile Gesellschaft.
Dabei war Struycken beileibe kein einfacher Charakter. Seine Reden waren oft voller Sarkasmus und ironischer Spitzen gegen den übrigen Regierungsapparat, der sich seiner Meinung nach allzu oft in Gremien und Diskussionsrunden verlor, statt aktiv zu handeln. Sein geistiger Vater war die Effizienz, und er verabscheute alles, was von diesem Prinzip abwich.
Die Schlagkraft, die seine Politik entfaltete, wurde vor allem daran deutlich, wie er mit Kritik umging. Anstatt sich zu verbiegen, blieb er standhaft. Struycken machte sich damit sicherlich nicht beliebt, er war aber der Inbegriff der Sauberkeit und Geradlinigkeit in einem Land, das sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts im Umbruch befand.
Sein Lebenswerk ist ein brüllender Weckruf für all jene, die an eine vermeintlich smarte und windige Politik glauben. Der Mann hatte Guts, sich gegen den mainstream zu stellen. Die Geschichte wird Struycken nicht nur als einen Politiker unter vielen betrachten, sondern als einen der unverblümten Freiheit und Eigenverantwortung den Vorzug vor weicher Konsenspolitik gab. Entscheidet selbst, ob euch das gefällt oder nicht.