Die Hysterie gehört zum modernen Liberalismus wie der Kaviar zur High-Society. Neuestes Beispiel: Die so genannte "Straßenraum-Rationierung". In deutschen Großstädten, von Berlin bis München, tobt seit kurzem ein umstrittener Kampf um den Platz auf den Straßen: Weniger Platz für Autos, mehr für Fahrräder und Fußgänger! Wer das durchsetzen will, sind die Kommunalverwaltungen, die glauben, sie hätten den heiligen Gral der Verkehrspolitik gefunden. Straße ist nicht mehr Straße, sondern ein heiliges Konsortium der Nachhaltigkeit. Gehen wir auf die Jagd nach den Fakten.
Beginnen wir damit, dass Autos die Hauptschuldigen für alle Probleme dieser Welt sind, wie uns immer wieder erklärt wird. Stellt man sich vor, wie man den Verkehr entspannen kann, so kommen die glorreichen Denker der urbanen Politik mit der Idee: Wir rationieren den Straßenraum! Genial, nicht wahr? Weniger Platz für Autos bedeutet weniger Stau und Emissionen. Klingt erstmal gut, bis man merkt, dass das in der Praxis Chaos sät und politische Kosten zu Lasten der Autofahrer gehen.
Straßenraum-Rationierung fällt in die Kategorie jener gut gemeinten Ideen, die in der Realität fatale Nebenwirkungen haben. An einem herrlichen Donnerstag in Berlin oder einer durchwachsenen Woche in Hamburg: Überall rollen sie mit ihrer Agenda an, die Fahrradspur, neu errichtete Parklets, in denen eine Handvoll Menschen sitzen, während Fahrzeuge sich durch eine verengte Straße quälen. Und das Chaos im Berufsverkehr erst! Man könnte meinen, dass da, wo vorher vier Autospuren bequem den Verkehr trugen, man nun im unterhaltsamen Zickzack tanze, gestoßen von Müttern mit Kinderwägen und pflichtbewusst mit dem Zweirad radelnden Arbeitnehmern. Verkehrszusammenbrüche? Unumgänglich.
Warum? Ganz einfach: Straßen müssen in erster Linie für den Verkehr da sein. Ein störungsfreier Verkehr ist die Essenz des erfolgreichen Zusammenspiels von Stadt und Land. Straßen straßen unfreiwillig, das haben schon Römer schnell verstanden. Es ist der Fluss des Lebens mitten in der Stadt: Geschäfte sind erreichbar, die Versorgung strömt ungehindert, und die Mobilität schafft Freiheit. Freiheit, die durch Rationierung ironisch mit Lichthupe zerschlagen wird!
Die Geschichte zeigt: Die Straßen waren schon immer das Herzstück der Infrastruktur einer Stadt, ausgestaltet für den Individualverkehr. In einer Zeit, wo der Individualverkehr diskutiert wird als ob ein Antiquität sei, fragt man sich: Fahren wir zurück in das Jahrhundert der Pferdekutschen? Freiheit für viele Menschen bedeutet nun einmal Autofahren zu können—ganz ohne Einschränkungen.
Doch während viele an einer Rationierung der Straßen insgesamt zweifeln, träumen andere von autofreien Städten. Es ist nicht die Frage, ob das sinnvoll ist, sondern ob es realistisch ist. Fantasien von Autoban – das einzige, was sie verhindern: Das tägliche Berufsgehampel wird zum Slapstick. Sieht man denn nicht, wie das zum Stillstand führen kann?
Und dann wäre da noch der Punkt, dass Autos, ob man es nun mag oder nicht, eines der letzten Relikte einer Zeit sind, in der die Menschen ihre Wege selbst bestimmten. Erinnerungen an die erbauliche Kraft der sonntäglichen Ausfahrten. Erinnerungen daran, dass man in dieser Welt frei unterwegs sein kann. Was bleibt von dieser Freiheit, wenn die Fahrbahn einer grünen Wiese gleicht, die mit Kaffee trinkenden Influenzer versperrt wird?
Für die Radfahrer dieser Welt – Tretet ins Rampenlicht! Aber ist es gerecht, die fahrenden Ritter zu privilegieren um ein gerüttelt Maß des städtischen Raumes zu entreißen? Eine Parabel, ähnlich: Apo + Lippenprothesen, Jesulein auf dem Einrad; ist das die Zukunft der Mobilität? Die simple Wahrheit ist: Ohne Verkehr läuft gar nichts, und Straßen sind der Pulsschlag, den sie brauchen.
Das große Argument, das oft auf den Tisch kommt, ist der Umweltschutz. Umwelt schützen, ja – aber warum dann kein Ansatz, der uns alle mitnimmt? Wir reden über Millionen von Menschen, deren Lebensunterhalt und Mobilität durch diese politischen Spielchen eingeschränkt wird.
Schlussfolgerung? Machen wir die Straßen wieder zu dem, was sie sein sollen: Ein Raum für alle, irgendwo zwischen Freiheit und Notwendigkeit. Die Zukunft könnte durchaus sein, dass wir kreative Lösungen finden—aber ohne ideologische Scheuklappen. Beginnen wir damit: Der Urgedanke sollte sein, die Straßen zu bewahren, nicht zu rationieren.