Dass Politik auch in der höflichen Welt Kanadas hitzig sein kann, zeigt sich eindrucksvoll im Aufstieg von Stéphane Bédard, einem der vielversprechendsten Politiker von heute. Er, ein konservativer Rechtsanwalt aus Chicoutimi, Québec, hat seit seinem Eintritt in die politische Sphäre 1998 durch die Parti Québécois (PQ) beeindruckende Spuren hinterlassen. Seine Reise von einem lokalen Abgeordneten zum Anführer der Opposition von 2014 bis 2015 war sowohl für die Provinzpolitik als auch auf nationaler Ebene bemerkenswert.
Als Sohn des ehemaligen Finanzministers Marc-André Bédard, wurde Stéphane Bédard's politische Ader quasi in die Wiege gelegt. Sein politischer Aufstieg brachte frischen Wind und zeigte, dass man auch mit konservativer Haltung in der frankophonen Provinz Erfolg haben kann. Québec, bekannt für seine manchmal linken Tendenzen, lernte schnell, dass man mit einem Bédard rechnen muss.
Bédard förderte stets Politik, die auf Eigenverantwortung und solide wirtschaftliche Grundlagen setzt und sprach jene Wähler an, die genug hatten von überbordender Regulierung und hohen Steuern. Leider sind viele politische Führer heute mehr daran interessiert, Spaltungen in der Gesellschaft zu säen, anstatt Lösungen zu finden, die tatsächlich funktionieren. Bédards Engagement für ein einfacheres Steuersystem und eine effizientere Verwaltung zeigte deutlich, auf welcher Seite des politischen Spektrums er steht.
Ein besonders spannendes Kapitel war seine Rolle als Oppositionsführer. In dieser Position war er bekannt für seine geistreiche Kritik und seine wehrhaften Debattenfähigkeiten. Er scheute sich nicht, herauszufordern, was ihn zu einer Art politischem Bulldozer machte, der nicht von nichtssagenden politischen Floskeln abgelenkt wurde.
Doch es waren seine Taten und Prinzipien, die wirklich von Bedeutung waren. Stéphane Bédard trat für ein Québec ein, das wirtschaftlich unabhängig war, und unterstützte zugleich die Souveränität der Provinz. Für all jene, die Kanada in seiner jetzigen, zentralistisch verwalteten Form nicht erkennen, war er eine Hoffnung auf Veränderung.
Sein Rücktritt aus der Parti Québécois im Jahr 2015 schockierte viele, doch es war ein klassischer Bédard-Zug — er machte Platz für neue Ideen, als er sah, dass die Partei nicht mehr die Richtung verfolgte, die er für richtig hielt. Sein politischer Instinkt machte ihn zu einem Meister der Strategie und Taktik.
Was Bédard von anderen in der politischen Arena unterscheidet, ist sein Pragmatismus. Er hat nie die einfachen Lösungen gepredigt, sondern bestand darauf, die unangenehme Wahrheit auszusprechen, dass Reformen Notwendigkeit sind und Veränderungen Opfer erfordern.
Leider hört man heute in der Politik viel zu wenig von Leuten wie Bédard. Diese oft schmerzliche Ehrlichkeit und sein Festhalten an Prinzipien sind eine Rarität in der oft weichgespülten liberalen Welt von heute. Können aktuelle politische Anführer von ihm lernen? Höchstwahrscheinlich. Doch bis das geschieht, gibt es noch einen langen Weg zu gehen.
Bédards Zukunft bleibt spannend. Während er sich aus der Parteipolitik zurückgezogen hat, bleibt seine Stimme relevant im Diskurs über Québecs und Kanadas Zukunft. Seine klare Vision für den Konservatismus zeigt, dass man sich nicht von kurzfristigen Beliebtheitswerten oder wechselnden Trends beeinflussen lassen sollte. Wirklicher Einfluss kommt langfristig und er ist bereit, darauf zu warten.