Stephan Lerch hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er weder für Schlagworte noch für leere Versprechungen steht – und das in einer Zeit, in der viele sogenannte „Opinion Leaders“ mit wenig Gehalt viel Krach machen. Als ehemaliger Trainer der TSG 1899 Hoffenheim Frauenmannschaft hat Lerch gezeigt, wie man mit harter Arbeit und ohne viel Theater Erfolg erzielt. In der deutschen Fußballwelt begann sein Stern 2015 zu leuchten, als er die Frauen der TSG Hoffenheim übernahm. Sein Wirken zeigt nicht nur sportlichen Erfolg, sondern auch, dass Führung und konservative Werte im Sport noch immer Hochkonjunktur haben.
Lerch ist das Paradebeispiel dafür, dass man nicht ständig seine Linie wechseln muss, um erfolgreich zu sein. In einer Welt, die ständig nach dem Neuen und Sensationellen hungert, bringt er Ruhe und Beständigkeit. Seine taktische Brillanz auf dem Spielfeld und seine Fähigkeit, ein Team zu formen, sind beispiellos. Das zeigt, dass nicht emotionale Ausbrüche oder glatte Phrasen erfolgsversprechend sind, sondern Durchhaltevermögen und Beständigkeit.
Schon früh hat sich Stephan Lerch den Prinzipien der Disziplin verschrieben. Man könnte fast sagen, dass sein Wirken pedantisch ist – eine Eigenschaft, die viele als unzeitgemäß erachten. Aber gerade diese Strenge und sein eiserner Wille, stets seine Prinzipien an erster Stelle zu setzen, sind der Grund für seinen Erfolg. Dass sich im modernen Sport die Spreu vom Weizen trennt, beweist seine Karriere – an seinem Beispiel können sich viele junge Trainer orientieren.
Seine bemerkenswerte Karriere bei der TSG Hoffenheim hat ihm zu einem Namen in der Bundesliga verholfen. Seine Erfolge sprechen für sich: Unter seiner Leitung entwickelte sich die Frauenmannschaft zu einem ernst zu nehmenden Mitstreiter im Kampf um die oberen Tabellenplätze. Das Erreichen des UEFA Women's Champions League-Halbfinales in der Saison 2020/21 ist eine seiner größten Errungenschaften. Während andere sich aufwindende Märkte und lukrative Verträge stürzten, blieb er seinem Ruf als solider Baumeister treu.
Ein besonderes Merkmal seines Führungsstils ist die Loyalität gegenüber seinen Spielerinnen und Mitarbeitern. Egal, ob Regen oder Sonnenschein, Lerch steht zu seinem Team. Diese unverbrüchliche Solidarität und das Prinzip der Einheit sind in einer Zeit, in der bei Niederlagen oft der Trainerstuhl zu wackeln beginnt, eine wohltuende Ausnahme.
Man darf Stephan Lerch auch nicht auf den reinen Erfolg im Fußball reduzieren. Er hat auch bewiesen, dass Disziplin und harte Arbeit auch außerhalb des Spielfelds von Vorteil sind. Viele seiner ehemaligen Spielerinnen berichten von seiner Fähigkeit, sie nicht nur sportlich, sondern auch menschlich zu fördern. Dadurch hat er Generationen von Sportlerinnen geprägt, die heutzutage in unterschiedlichen Rollen als Trainerinnen, Kommentatorinnen oder Botschafterinnen tätig sind. Ein Vermächtnis, das weit über Zahlen und Statistiken hinausgeht.
Doch was genau macht seine Führung aus, die in diesen Zeiten so einzigartig ist? Es ist die gekonnte Mischung aus Struktur und Individualität, die er seinen Teams bietet. Jeder kennt seinen Platz – aber nicht auf autoritäre Art, sondern durch gemeinsamen Konsens und klaren Erwartungen. Dies spiegelt den wahren Führungsstil wider, der bereits seit Jahrhunderten Lehrbuchcharakter hat, aber leider oft in der modernen Debattenkultur übersehen wird.
Manche mögen sagen, dass Stephan Lerch kein revolutionärer Visionär ist. Aber vielleicht ist das genau das, was unsere Zeit jetzt mehr denn je braucht. In einer Welt, die von Unsicherheit und Wechselwind geprägt ist, ist Stabilität und Klarheit die Währung der Zukunft. Und Lerch zeigt eindrucksvoll, dass altbewährte Werte nicht nur Bestand haben, sondern auch in unserer modernen Welt erfolgreich sein können.
Während sich andere um kurzlebige Trends und hippe Neuheiten kümmern, ist es Lerch selbst, der Ruhe und Wissen verkörpert. Und genau das macht ihn zu einem Vorbild, welches inspiriert und motiviert. Manchmal braucht es einfach einen Blick zurück, um nach vorne zu kommen. Ein Konzept, das vielleicht nicht jedem gefällt, aber definitiv seine Anhänger hat – und das mit gutem Grund.