Wer hätte gedacht, dass ein dünner Engländer mit einem Melonenhut und einem schiefen Lächeln die Welt der Comedy revolutionieren könnte? Doch genau das hat Stan Laurel getan. Bekannt als der schlaksige Teil des legendären Duos Laurel und Hardy, hat Laurel mit seinem Partner Oliver Hardy eine Filmkarriere gemacht, die Generationen von Zuschauern begeistert und eine Art von Humor popularisiert hat, der heute immer noch lebendig ist. Geboren wurde Arthur Stanley Jefferson, wie er wirklich hieß, am 16. Juni 1890 in Ulverston, Lancashire, England. Die Bühne lockte ihn früh, und er tourte in jungen Jahren mit einem Wanderzirkus durch Großbritannien, bevor er schließlich seine komische Berufung im Filmgeschäft fand.
Stan Laurel zog in die Vereinigten Staaten, wo er unter der Führung des berühmten Produzenten Hal Roach Teil eines der größten Comedy-Duos der Geschichte wurde. Ihre innovativen Slapstick-Filme basierten auf einfachen, aber effektiven humorvollen Prämissen, die oft den kleinen Mann gegen die großen Widrigkeiten stellten. Dabei war Laurel nicht nur Schauspieler, sondern auch Drehbuchautor, Regisseur und kreativer Kopf hinter vielen der bersten Pointen und Gags, die in den Filmen zu sehen sind.
Warum Stan Laurel auch heute noch wichtig ist? Zum einen wäre da seine Pionierarbeit im Filmgenre der Slapstick-Komödie. Slapstick war nie so simpel, wie ihn einige darstellen. Er erforderte eine perfekt abgestimmte Choreografie und ein genaues Timing, um gelingen zu können. Und genau in dieser Disziplin brillierte Laurel. Er widerlegte das Klischee, dass Slapstick nur billiger Humor sei, und lies damit insbesondere all jene kritischen Stimmen verstummen, die in Zeiten eines Hochmuts gegenüber Unterhaltungsformen standen, die nicht als „ernst“ genug galten.
Laurels Einfluss reicht weit. Er gehörte zu den ersten, die Comedy-Paarungen zu einem festen Bestandteil des filmischen Storytellings machten. Seine Arbeit mit Hardy beweist, dass selbst im Kino der kleinen Gesten wahre Größe gefunden werden kann. Es war der Kontrast zwischen Laurels naivem Dummkopf und Hardys aufbrausendem Gewicht, der das Duo so liebenswert machte. Doch das Geheimnis liegt vor allem in Laurels sorgfältiger Planung und der Fähigkeit, Humor aus der Beobachtung des Alltags zu destillieren.
Dass diese Art von Kino und Humor zunehmend als altmodisch oder gar überholt betrachtet werden, überrascht nicht, in einer Welt, die mehr Wert auf die woke Ausrichtung von Inhalten als auf den reinen Spaß am Lachen legt. Noch ärgerlich für einige ist es wohl, dass Laurel in seinen Filmen klare moralische Werte kommuniziert. Werte, die den Konservativen von heute sicherlich mehr zusagen als der flüchtige Zeitgeist des kulturellen Relativismus.
In politisch korrekten Zeitaltern wie diesen verliert traditioneller Humor leicht an Anerkennung. Doch schaut man genauer hin, entdeckt man die zeitlose Weisheit in den Komödien von Laurel und Hardy. Jede Pointe, jede Slapstick-Einlage basiert auf einem tiefen Verständnis menschlicher Stärken und Schwächen. Das ist mehr, als man über so manchen zeitgenössischen Unterhaltungsgehalt sagen kann.
Stan Laurel inspirierte nicht nur Komiker seiner Zeit, sondern auch viele, die in seine Fußstapfen traten und neue Formen der Unterhaltung entwickelten. Die Ursprünge vieler moderner Comedians lassen sich auf ihn zurückverfolgen. Seinen Respekt verdiente er sich nicht durch provokante Politkommentare, sondern durch echte, unverfälschte Komik.
Eines ist sicher: Stan Laurel war ein Meister seines Fachs, dessen Erbe immer strahlender scheint, je weiter es sich entfernt. Seine Filme mögen aus einer anderen Ära stammen, doch er bleibt ein komisches Vorbild für alle Zeiten. Nicht durch die Schlagzeilen und Skandale der modernen Mediengesellschaft, sondern durch den einfachen und ehrlichen Versuch, die Zuschauer zum Lachen zu bringen. Vielleicht ist es ja genau dieser simple und geradezu konservative Ansatz, der Stan Laurel zu einem so beständigen Liebling der Filmgeschichte macht.