Die schrille Welt von Spyro ist zurück! Man kann sich kaum vorstellen, dass "Spyro: Angriff der Rhynocs" 2002 von Digital Eclipse entwickelt und für den Game Boy Advance veröffentlicht wurde. In einer Zeit, in der Gaming kleiner, mobiler, und sicherlich bunter wurde, setzte dieses Spiel ein Statement: Auch auf kleinen Bildschirmen konnten große Abenteuer erlebt werden. Die Welt von Spyro wurde von den Rhynocs bedroht, und wer sollte sie retten, wenn nicht unser feuerspeiender lila Held?
Fangen wir damit an, warum "Spyro: Angriff der Rhynocs" kein gewöhnliches Spiel ist. Es mischt gekonnt Plattform-Action mit Rätseln und Sammelabenteuern. Das macht es zu einer Herausforderung, auch für die erfahrensten Gamer. Diese Mischung hält den Spieler, jung oder alt, stets bei Laune. Man muss sich fragen, ob die heutigen Spiele mit all ihrem pompösen Design überhaupt noch diesen Nervenkitzel bieten können.
Kritiker könnten argumentieren, dass die Grafik von "Spyro: Angriff der Rhynocs" für einen Handheld der damaligen Zeit nichts Herausragendes war. Aber lassen wir uns nicht täuschen, die 2D-Grafik, gepaart mit 3D-Elementen, war ein damals beeindruckender Versuch, eine Konsolenerfahrung auf kleinerer Hardware zu bieten. Das Spiel bezaubert durch seine bunten und charmanten Levels und seine variantenreichen Charaktere – mag man es nun futuristisch oder einfach nur nostalgisch nennen, es besitzt einen besonderen Retro-Charme.
Natürlich dürfen wir die Musik nicht vergessen. Stewart Copeland, der ehemalige Schlagzeuger von The Police, verlieh der Serie den Soundtrack, der die Abenteuer von Spyro noch befeuerter machte. Die Musikstücke in diesem Spiel sind unwiderstehlich und fügen eine kompositorische Ebene hinzu, die uns Spieler tief in die Welt der Drachen eintauchen lässt. Es ist erstaunlich, wie ein solch simples Spiel so viele gut umgesetzte Details aufweisen kann.
Für die Storyliebhaber unter uns bietet "Spyro: Angriff der Rhynocs" eine Handlung, die ausgeklügelt genug ist, um Interesse zu wecken, aber auch leicht genug, um das Spiel für jüngere Spieler zugänglich zu machen. Gemeinsam mit seinen Freunden muss Spyro die zerstreuten Bücherseiten sammeln, die die Ordnung im "Feenreich" wiederherstellen, denn nur so kann die magische Welt vor dem drohenden Chaos gerettet werden. Ein wegweisendes Narrativ, das einfache Tugenden wie Mut und Zusammenarbeit lobt – Werte, die in der heutigen Zeit fast verloren scheinen.
In einem Zeitalter der Mikrotransaktionen und allseits präsenten DLCs wirft Spyro einen scharfen Schatten auf die, sagen wir mal, fragwürdigen Praktiken moderner Spieleentwickler. "Spyro: Angriff der Rhynocs" präsentiert ein vollständiges Spiel, ohne dass man weiter in die Tasche greifen muss – höchstwahrscheinlich eine unerhörte Vorstellung für die heutigen Geldmacher der Gaming-Branche.
Die Steuerung ist eine angenehme Überraschung; sie ist reaktionsschnell und intuitiv. Das macht das Erkunden der fantasievollen Levels zu einem echten Vergnügen. Die Kombination von Sprüngen, Feuerspucken und gleiten verleiht dem Spiel eine vertraute und doch erfrischend einfache Gameplay-Mechanik, die so viele heutige Spiele vor Einfachheit erröten lässt.
Obwohl "Spyro: Angriff der Rhynocs" vielleicht nicht den Bekanntheitsgrad der großen Konsolentitel erreicht hat, bleibt es trotzdem ein Glanzstück für Spieler, die einen Hang zur Retro-Gaming-Pracht haben. Die Rhynocs mögen eine ständige Bedrohung für Spyro darstellen, aber die wahre Gefahr besteht darin, dass modernere, visuell überladene Spiele diese Juwelen des Gamings in Vergessenheit geraten lassen.
Vielleicht liegt es daran, dass in der damaligen Zeit der Fokus noch auf dem Spiel spaß an sich lag und nicht darauf, ein „woke“ Statement zu kreieren. "Spyro: Angriff der Rhynocs" hat sich seinen festen Platz in der Welt der Handheld-Spiele gesichert und steht als leuchtendes Beispiel für die Unschuld und den Spaß der frühen 2000er Jahre – ein Spiel, das den Karate-Kick der Nostalgie wiedergibt und konservative Spieler in den Bann zieht.