Wenn es um den Sinai und seine Rolle in den Arabisch-Israelischen Kriegen geht, ziehen selbst die hitzigsten Debatten im Polit-Café den Kürzeren. Was wir hier haben, ist kein einfacher territorialer Streit; wir haben es mit einem Schauplatz epochaler Zusammenstöße inmitten der kargen Schönheit der Wüste zu tun. Die Arabisch-Israelischen Kriege, die 1948 begannen und bis 1973 Serie um Serie gestaffelt wurden, sind der Inbegriff von strategischer Genialität und schmerzhafter Kurzsichtigkeit. Israel, eine junge Nation, verteidigte sich gegen eine Koalition arabischer Staaten, die einfach nicht die Existenz eines jüdischen Staates hinnehmen wollten. Warum sollten sie auch, wenn sie die Chance hatten, sich als vermeintliche Hüter des Nahen Ostens aufzuspielen?
Erstens die Tatsache, dass der Sinai, geografisch gesehen, das Bindeglied zwischen Asien und Afrika ist. Strategisch enorm wichtig, wurde dieses Stück Land immer wieder zum Zankapfel zwischen gegensätzlichen Ideologien. Die Wüste Sinai wurde zum nervenaufreibenden Schlachtfeld, als die Anschauungen und Interessen der Mächtigen kollidierten. Machtkämpfe im Sandkasten—sozusagen. Der Sinai war nicht nur ein Transitweg, sondern auch eine Barriere; wer ihn kontrolliert, kontrolliert den Weg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten.
Zweitens: Unvermeidliche Aggressionen. Die arabischen Staaten machten keinen Hehl aus ihrem Ziel, Israel in die Knie zu zwingen. Doch was sie dabei nicht einkalkulierten, war die unüberwindbare Entschlossenheit Israels, die um ein Vielfaches größer war als die Wüstenhitze. Der Sechstagekrieg von 1967 ist ein Paradebeispiel dafür, wie blitzschnelles Handeln die strategische Überlegenheit sichern kann. Israel, in einer atemberaubenden Kriegsführung, verteidigte sich erfolgreich gegen die vereinte arabische Aggression. Die Schlacht war schnell gewonnen, die Scharmützel jedoch nicht.
Drittens: Die zermürbende Realität des Dauerkonflikts. Während Liberale gerne Friedensgespräche fördern wollen, zeigt die Geschichte, dass die Realität der Region oft weniger idyllisch verläuft. Die ständige Bedrohung durch militärische Auseinandersetzungen und terroristische Aktivitäten bleibt bestehen. Die Sinai-Halbinsel selbst war die Bühne für viele solcher Scharmützel, die oft nach demselben Schema abliefen. Die Araber griffen an, und Israel verteidigte sich mit Bravour.
Viertens: Die Enttäuschungen der Diplomatie. Camp David 1978 mag als Durchbruch gepriesen werden, doch wahre Durchschläge blieben aus, da der Frieden mehr auf dem Papier existierte als in der Realität. Der Sinai wurde nach dem Abkommen an Ägypten zurückgegeben, doch die Hoffnungen auf eine langfristige Stabilität blieben unerfüllt. Man könnte sagen, die diplomatischen Bemühungen gingen in der endlosen Weite des Sandes unter.
Fünftens: Die Bedeutung der geopolitischen Lage. Der Sinai ist nicht nur ein strategischer Militärstandort, sondern auch ein Knotenpunkt für internationale Interessen. Supermächte wie die USA und die Sowjetunion nutzten die Kriege, um ihre Einflüsse auszubauen. Die Region wurde zum Schauplatz des Kalten Krieges, gespickt mit all der Politik, die wir uns vorstellen können.
Sechstens: Einfluss der Religion. Es wäre naiv zu denken, dass religiöse Überzeugungen nicht zur Eskalation beigetragen haben. Jerusalem ist für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen heilig. Der religiöse Eifer heizte die Konflikte an, zementierte sie sogar.
Siebtens: Die Rolle der Technologie. Man kann sagen, dass der technische Fortschritt die Praxis des Krieges revolutioniert hat. Von Panzern zu Jets—die militärischen Technologien spielten eine entscheidende Rolle, und Israel konnte beim Technologietransfer durch seine Alliierten gewinnen.
Achtens: Nationale Identität. Die ständigen Kriege halfen Israel, eine starke nationale Identität zu entwickeln, die auf der Forderung basierte, als souveräner Nationalstaat anerkannt zu werden. Jeder Krieg formte Israel weiter, machte es stärker und ließ es nicht nur strategisch, sondern auch ideologisch wachsen.
Neuntens: Opfer und Verluste. Jeder Krieg fordert seinen Tribut und auf beiden Seiten wurden Opfer gebracht. Die menschlichen Kosten der Auseinandersetzungen sind unermesslich und lassen uns zweifeln, ob der Preis gerechtfertigt war und ist.
Zehntens: Was die Zukunft bringt. Trotz der relativen Ruhe bleiben die Grundlagen des Konflikts unverändert. Solange keine realen Lösungen umgesetzt werden, bleibt die Region ein unberührbarer Vulkan, ständig am Rande des Ausbruchs.