Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Musik nicht aus einförmigen Billigproduktionen besteht. Silver Apples of the Moon, das Album der britischen Band Laika, das 1994 veröffentlicht wurde, ist genau dieser erfrischende Bruch mit einer von medialer Gleichschaltung geprägten Musiklandschaft. Während linksliberale Kritiker behaupten, es sei ein Nischenprodukt, stellt es in Wirklichkeit das Genie und den Mut dar, zu experimentieren und Tradition zu hinterfragen und nicht bloß aus Marketinggründen zu existieren.
Laika, benannt nach dem ersten Hund im Weltraum, wurde von Margaret Fiedler und Guy Fixsen gegründet, nachdem ihre Wege sich in der experimentellen Musikszene Londons gekreuzt hatten. Ihr erstes Album, Silver Apples of the Moon, ist ein innovativer Mix aus Electronica, Dub und Indie Rock. Die Veröffentlichung schockierte die Musikwelt in einem Jahrzehnt, das stetig mehr von synthetischer und unavantgardistischer Musik geprägt wurde.
Im Gegensatz zum Mainstream, der sich oft darum bemüht, im Einklang mit den künstlerisch unbegrenzten Vorstellungen von Plattenfirmen zu bleiben, geht Laika mit einem Werk an die Öffentlichkeit, das nicht nur die musikalischen Grenzen sprengt, sondern auch eine unabhängige, unkonventionelle Haltung zur Schau stellt. Während andere Bands blind den 'Trends' des Marktes folgten und damit endlosen Einheitsbrei produzierten, wagt Laika Ungewohntes, indem sie Elektrobeats mit ethnischen Rhythmik-Elementen vermischen.
Besonders hervorzuheben ist der Track „44 Robbers“, ein Musikstück mit grellen Beats und einer hypnotisierenden Melodie, die neben ihren experimentellen Elementen auch ein Gefühl von unbehaglicher Vorahnung transportiert. Ein Track, der nicht nur unter die Haut geht und einen zum Überdenken der eigenen musikalischen Vorlieben anregt, sondern sich letztendlich auch als Ohrwurm entpuppt.
Silver Apples of the Moon bietet zudem eine klangliche Diversität, die in einer Zeit veröffentlicht wurde, in der kulturelle Aufgeschlossenheit und musikalisches Experimentieren nicht etwa ignoriert, sondern kritisch beäugt wurde. Die Musiker von Laika bringen verschiedene Stile und minimalistische Bauweisen in Einklang. Anders als andere Produktionen der 90er Jahre, die massenhaft produziert und in Herzlosen-Radiosendern gespielt wurden, besitzt dieses Album eine gewisse Zeitlosigkeit und weckt Neugierde, ohne sich einer politischen Agenda unterzuordnen.
In der Liberalismus geprägten Mainstream-Musikwelt stellte und stellt Laika mit Silver Apples of the Moon einen frischen Gegenentwurf dar, der der Oberflächlichkeit des Marktes eine neue Facette hinzufügt. Es ist ein Werk, das nicht mit leeren Parolen hausieren geht, sondern künstlerisch eigenständig bleibt, fern der typischen Schubladisierungen des Marktes, die uns fortwährend mit einfältigen Ohrwürmern quälen.
Natürlich eignet sich diese Art von Musik nicht für jene, die es gewohnt sind, ihren täglichen Soundtrack wie eine seichte Playlist aus der Retorte zu konsumieren. Silver Apples of the Moon steht für anspruchsvolle Hörer, die bereit sind, sich dem ungewöhnlichen Genuss auszugesetzen und die musikalische Landschaft aktiv erkunden wollen. Dies ist Musik abseits der politisch korrekten Timelines, das ist echte Freiheit im musikalischen Sinne.
Laikas Album schafft es, sich gegen die Belanglosigkeit zu behaupten, die heutzutage alles überschattet. Es fordert auf, sich zu fragen: Ist Musik immer noch in der Lage zu berühren und herauszufordern? Durch die entschlossene Haltung und den kraftvollen Sound ergibt sich die Antwort fast von selbst: Ja, das kann sie!