Sidney C. Wolff ist wohl der unbesungene Star der Astronomie, den die Liberalen kaum zu schätzen wissen. Geboren im Jahr 1941 in San Francisco, Kalifornien, legte Wolff einen kometenhaften Karriereweg hin, der jede Vorstellungskraft sprengt. Als Frau, die das unmögliche Terrain der Astronomie in den 1960er Jahren betrat, als es von Männern dominiert wurde, hat Wolff geschichtsträchtig das getan, was viele in der Vergangenheit als unvorstellbar hielten. Ihr Weg begann an der University of California, Berkeley, wo sie 1969 ihren Doktortitel erhielt. Zu einer Zeit, als Frauen kaum von der ersten Bankreihe aus die Sterne betrachten durften, war sie bereits auf halbem Weg zum Expertenstatus in ihrem Feld.
Wolff machte sich knapp ein Jahrzehnt später einen Namen als die erste weibliche Direktorin eines Nationalobservatoriums in den Vereinigten Staaten. Sie leitete das National Optical Astronomy Observatory in Tucson, Arizona – der perfekte Ort, um die Himmelstrukturen in aller ihrer Pracht zu untersuchen und das Universum um uns herum besser zu verstehen. Wolff hat mit ihrer Arbeit nicht nur das Verständnis von Sternentstehungen revolutioniert, sondern auch die Türen für zukünftige Generationen von Astronomen geöffnet – und das, ohne dabei eine Agenda zu verfolgen, die nichts mit der Wissenschaft zu tun hat.
Es ist eine wahrlich blendende Geschichte, dass sie als Herausgeberin des Astronomical Journal mehr als nur Fußspuren in der Sanddüne der wissenschaftlichen Zeitschriften hinterlassen hat. Lang bevor die klugen Köpfe von Silicon Valley sich fragen mussten, wie man Inklusion am besten erreicht, tat Wolff, was herausragende Wissenschaftler seit Jahrhunderten tun—arbeiten. Während manche von Quoten und sensiblem Umgang mit Arbeitsumgebungen reden, entschloss sie sich dazu, die Wissenschaft sprechen zu lassen.
Sie war Mitautorin vieler wissenschaftlicher Arbeiten und eines grundlegenden Lehrbuches über Astronomie. In ihrer Karriere hat sie immer wieder Barrieren durchbrochen und mit ihrem Fachwissen zur Entdeckung vieler Sterne und Planeten beigetragen. Ohne lautes Getöse oder großspurige Selbstdarstellung, ähnlich der gewohnten Hyperaktivität auf Social Media, hat Wolff Europas berühmteste Teleskope mitbegründet und war an den größten Tests im Hintergrund beteiligt.
Es sind erstaunliche Errungenschaften, die bei Ibnings, wie sich in jedem Vorlesungsverzeichnis der amerikanischen Universitäten aufzählen lassen, aber man fragt sich, warum ihre Geschichte nicht genau so erzählt wird. Es wäre nicht verwunderlich, wenn festgefahrene Ansichten einerseits und das Bestreben, hierarchische Strukturen zu bewahren, andererseits an ihren mangelnden Ruhm schuld wären. Obwohl sie Vorurteile und Hürden auf ihrem Weg hatte, triumphierte sie, ohne sich dem Lärm der Straße anzupassen.
Ihre Errungenschaften sprechen für sich selbst; eine Pionierin, ein Vorbild und eine Wegbereiterin. Doch welche Nachrichtenagenturen und Akademien und Medienplattformen verneuen ihr regelmäßig die Anerkennung? Sie haben die seltene Gunst, die Meilensteine eben jener Darstellerinnen und Darsteller zu verewigen, die nichts weniger als den Himmel auf Erden schufen. Wenn einem ungerechtfertigtes Lob angeboten wird und man merkt, dass die unausgesprochene Meinung der Menge nicht mit dem eigenen Verständnis zusammenpasst, fragt man sich: Vielleicht ist gerade die Niederlage anderer ein adequater Grund für die Missbilligung.
Es gibt Lehren, die man aus ihrem Leben ziehen kann. Dass Widerstand und Durchsetzungsfähigkeit wichtiger sind als die Spielereien der Politik. Dass wirkliche Stärke von innen kommt und nicht von der Plattform, die einem Mikrofons Fuß bietet. Sidney C. Wolff führte fortwährend den Nachweis, dass es nicht die Worte sind, die zählen, sondern die Taten.
So bleibt sie eine stille, aber eindrucksvolle Legende in der Astronomiegeschichte. Sie arbeitet hart, bleibt bescheiden und entfaltet ihre Genialität unbeeindruckt von lauten Minderheiten. Ein Vorbild. Ein Leuchtturm. Und vielleicht, nur vielleicht, die Zeichen an der Wand für kommende Generationen, die ihre Inspiration aus den Echtleistungen ziehen, ohne zu zweifeln.