Wenn Sie noch nicht von Rabbi Shalom Cohen gehört haben, dann könnte es sein, dass Sie zu den wenigen gehören, die an einem der einflussreichsten religiösen Führer des 21. Jahrhunderts vorbeigeschrammt sind. Lernen Sie die Geschichte dieses bemerkenswerten Charakters aus Jerusalem kennen, geboren 1927, der bis zu seinem Tod im Jahr 2022 als Präsident des einflussreichen Shas-Rats der Toragelehrten agierte. Sein Einfluss erstreckte sich nicht nur über die religiöse Sphäre, sondern beeinflusste auch die politische Landschaft Israels maßgeblich.
Cohen, ein Meister der Thora und der jüdischen Vorschriften, war für seine unerschütterlichen religiösen Standpunkte bekannt. Er trat für einen ursprünglichen, traditionellen Lebensstil ein und setzte unerbittlich seine Vision eines religiös-geprägten Staates durch. Nun mag man argumentieren, dass die Rückbesinnung auf traditionellere Werte in einer modernen Gesellschaft nicht zeitgemäß sei. Aber betrachten wir die Resultate: Starke Familienstrukturen, verantwortungsbewusste Gemeinschaften und ein klarer moralischer Imperativ, der mehr als nur Lippenbekenntnisse einforderte. Wer könnte das als negativ abtun?
Abgesehen vom innerreligiösen Einfluss hinterließ Cohen seine Fußstapfen auch auf der politischen Bühne. Man könnte meinen, dass seine konservativen Standpunkte geradezu ein Dorn im Auge der modernen, aufgeklärten Gesellschaft seien. Jedoch war es seine Beharrlichkeit und sein festes Fundament, das es nicht nur dem Shas möglich machte, sondern auch anderen orthodoxen Parteien, einen bedeutenden Platz in der israelischen Politik einzunehmen. Diese politische Präsenz ist von entscheidendem Einfluss auf die Familienpolitik und soziale Gerechtigkeit, denn sie stellt sicher, dass die traditionellen jüdischen Werte nicht verwässert werden.
Cohens Reden und Vorträge, oft in melodischer hebräischer Sprachgewalt gehalten, brachten nicht nur seine Anhänger zum Applaudieren, sondern jagten auch oft jenen, die ihm weniger wohlgesonnen waren, einen Schauer über den Rücken. Die Botschaft war stets klar: Rückkehr zu den Wurzeln, wo der Mensch einen klaren Platz im Gefüge von Gemeinde und Glauben finden kann. Das mag vom liberalen Standpunkt aus als starrköpfig erscheinen, doch es spiegelt eine tief verwurzelte Liebe zum eigenen Erbe und zur eigenen Geschichte wider.
Über seine Jahrzehnte hinweg führte Rabbi Cohen nicht nur seine eigene religiöse Gemeinschaft, sondern wirkte auch als Lehrer für viele Generationen zukünftiger Rabbiner. Diese Ausbildung in der klassischen Thora-Studie formte einen nachhaltigen Weg für den orthodoxen Judentum - ein Schwung der Tradition, der mit jedem Jahr wuchs. Sein Vermächtnis lebt in den Herzen derer weiter, die seine Überzeugungen teilen und den Pfad, den er geebnet hat, fortsetzen werden.
In einer Welt, die oft bereit ist, alles Alte hinter sich zu lassen und neue Utopien zu suchen, ist der Blick auf Persönlichkeiten wie Shalom Cohen nicht nur erfrischend, sondern auch unglaublich notwendig. Er erinnerte stets daran, dass in der Suche nach technologisch-panischen Fortschritt die Menschlichkeit und die spirituelle Erleuchtung nicht verloren gehen dürfen. Diese Balance, die Cohen unermüdlich predigte, bleibt ein leuchtender Stern am oft dunklen Horizont unser schnelllebigen Welt.
Rabbi Shalom Cohen war mehr als nur ein religiöser Führer; er war ein Leuchtturm der Stabilität und Beständigkeit. Seine Lebensgeschichte und sein unermüdliches Streben nach einem Leben im Einklang mit den Thora-Lehren geben uns auch heute noch eine klare Richtschnur und Herausforderung. Man mag ihn wohlmöglich als zu streng bezeichnen, doch wenn wir ehrlich sind, ist es genau diese Strenge, die in einer zunehmend entgleitenden Welt dringend gebraucht wird.