Es gibt ein kleines Paradies inmitten der sonst unruhigen politischen Landschaft Israels, das beweist, dass Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen können. Willkommen in Sde Eliyahu, ein Kibbuz, der sich in der Beit She'an Ebene nahe der jordanischen Grenze im Jahr 1939 etabliert hat. Kein Platz für schwache Nerven, denn hier entscheiden harte Arbeit, unbeugsame Prinzipien und, ja, organische Landwirtschaft über die Tagesordnung. Und das seit über 80 Jahren!
Warum ist Sde Eliyahu so besonders? Erstens, weil es ein Kibbuz ist, das den wahren Geist des Zionismus verkörpert: harte Arbeit, Eigenverantwortung und ein Gemeinschaftssinn, der seinesgleichen sucht. Gegründet wurde es von deutschen Juden vor den dunklen Schatten des Zweiten Weltkrieges. Diese Männer und Frauen waren bereit, alles zu riskieren, um ihren Traum von einem jüdischen Staat zu verwirklichen. Ohne Frage, ein Schlag ins Gesicht für all jene, die glauben, Ideologien seien nichts weiter als ein Spielplatz der Theoretiker.
Dann gibt es diesen Innovationsgeist, der Sde Eliyahu ausmacht. In den letzten Jahren hat dieser Kibbuz einen völlig neuen Zugang zum biologischen Anbau von Lebensmitteln entwickelt und ist damit weltweit bekannt geworden. Sie setzen Nützlinge anstelle von Pestiziden ein—aus der Not eine Tugend machen? Hier schon!
Sde Eliyahu steht auch als Bollwerk gegen die landläufigen, modernen Strömungen, die alles unter dem Deckmantel des Fortschritts verändern wollen. Man braucht kein Genie zu sein, um zu verstehen, warum dieser Kibbuz ein Dorn im Auge für manche Liberale ist. Hier zeigt man, dass es ginge, das Gestern mit dem Heute so zu verbinden, dass auch das Morgen sicher ist. Tradition ist hier nicht der Gegensatz zu Fortschritt, sondern dessen Grundlage.
Familien aus aller Welt kommen, um zu sehen, was man erreichen kann, wenn man bereit ist, seine Überzeugungen in die Tat umzusetzen. Kinder lernen, was es bedeutet, in einer Gemeinschaft zu leben, die nicht auf den neuesten Modeerscheinungen aufgebaut ist, sondern auf Werten, die die Zeit überdauern.
Besucher sind erstaunt über die Kombination aus alt und neu. Während sie durch die reichen Getreidefelder spazieren, von Bienen umschwirrt und mit dem sanften Duft von frisch geschnittenem Gras in der Luft, spüren sie die Beständigkeit dieses Ortes. Alles wirkt wie aus einer anderen Zeit, und dennoch, technologisch auf dem neuesten Stand. Wer dachte, man müsse eines von beiden opfern, um im 21. Jahrhundert zu überleben, der wird hier eines Besseren belehrt.
Besucher mögen unterschiedlich ausfallen, aber die Moral von Sde Eliyahus Geschichte bleibt dieselbe: Tradition und Moderne schließen sich nicht aus, sie bedingen sich gegenseitig. Dieser Kibbuz zeigt, dass man mit harter Arbeit, Verantwortung und einem gesunden Maß an Innovativität die Welt verbessern kann, immer fest verankert in seinen Ursprüngen.
Man beachte auch die Bedeutung dieses Ortes für die Region. Als erster organischer Kibbuz Israels weist Sde Eliyahu den Weg in eine neue Ära der Landwirtschaft. Entfernung des massenhaften Pestizideinsatzes ist nicht nur ein Segen für die Umwelt, sondern auch ein Beweis dafür, dass lokale Lösungen globale Probleme adressieren können.
Sde Eliyahu ist mehr als nur ein Kibbuz. Es ist ein lebendes, atmendes Zeugnis dessen, was erreicht werden kann, wenn man an alten Werten festhält und doch offen für die Herausforderungen von morgen ist.