In einer Zeit, als die Welt am Rande katastrophaler Ereignisse stand, erschien 1938 „Schnelle Gesellschaft“, ein Film, der die dekadente Welt der High Society unter die Lupe nimmt. Unter der Regie von James Cruze in einem Amerika, das politische sowie soziale Veränderungen erlebte, bot dieser Film eine scharfsinnige Analyse jener, die an der Spitze der sozialen Leiter standen, mit einem Augenzwinkern und einer Messerspitze Satire.
Brandon Tynan, die zentrale Figur in diesem opulenten Drama, verkörpert mit seiner Darstellung die innere Leere, die viele Menschen dieser Epoche in der Suche nach Ruhm und Reichtum erfasste. Während andere Filme zur gleichen Zeit versuchten, eine Idealisierung der Gesellschaft darzustellen, schreckt „Schnelle Gesellschaft“ nicht davor zurück, den moralischen Verfall und die Oberflächlichkeit der Reichen und Schönen sichtbar zu machen.
Ein überaus spannendes Element des Films ist, wie er die Schaltzentralen der Macht entgleiten lässt und dabei die Zerbrechlichkeit der Menschen hinter der Fassade des Überflusses zeigt. Gedreht in den eleganten, wenn auch oft surreal anmutenden Kulissen der amerikanischen Upper Class, wird das Publikum nahezu hypnotisiert in eine Welt voller Prunk, Intrigen und schnellem Wandel gezogen.
Die Handlung dreht sich um die übertriebenen Beziehungen und Machtspiele innerhalb dieser glanzvollen Gesellschaft. Doch ist es die überspitzte Darstellung dieser Kaste, die den Film von anderen seiner Zeit hervorhebt. Wo andere zögerlich pfiffen, zupfte „Schnelle Gesellschaft“ an den realen Nerven der Elite und zeigt, dass kein Reichtum die moralische Verkommenheit überdecken kann.
Der 1938 in Schwarz-Weiß gedrehte Film ist nicht nur ein visuell eindrucksvolles Werk, sondern auch ein Kommentar zur politischen Lage der damaligen Zeit. Inmitten drohender Veränderungen der gesellschaftlichen und politischen Landschaft Amerikas, zeigt der Film, wie weit die Oberschicht gehen würde, um ihre Privilegien zu schützen.
Die Kritiker der damaligen Zeit standen größtenteils auf der Seite des Films, obwohl er auf eine Art und Weise provozierte, die uns heute fast schon als unverzichtbare Wahrheit erscheint: Die Reichen und Mächtigen, die sich feinsinnig über die Nöte der Normalbürger hinwegsetzen, kaum bereit, sich dem wahren Gehalt des Lebens zu stellen. Was für ein herrliches Spiegelbild der Oberflächlichkeit, die von allzu vielen unbeachtet bleibt!
Vielleicht wird ein solches Werk heute übersehen, zu sehr sind die Menschen doch in der Huldigung einer vergänglichen Kultur verstrickt, um den wahren Kern der Nachricht wahrzunehmen. Der moderne Fluss der Filmlandschaft wird oft von oberflächlichen Effekten oder albernen romantischen Klischees beherrscht, aber „Schnelle Gesellschaft“ bot schon damals eine dringend benötigte Perspektive auf die oberen Ränge der Gesellschaft. Wer wirklich die Arroganz und die Zerbrechlichkeit unseres gesellschaftlichen Gefüges verstehen will, muss sich nur einmal die Mühe machen, diesen Klassiker zu genießen.
Dieser Film, aus einer Ära stammend, die jene mit einem guten Gedächtnis nie vergessen werden, erinnert uns daran, wie wichtig es ist, kritisch zu denken und die eigene Position in der Welt zu hinterfragen. Denn wenn wir nur der schillernden Fassade folgen, lassen wir zu, dass wir Teil eines Spiels werden, dessen Ausgang nur die fortgesetzte Macht der ohnehin Mächtigen zementiert. Eine recht unangenehme Wahrheit, die einige dazu bringen könnte, das aufzuwerten, was sie sehen und wie sie ihr Leben leben.
Anstatt also weiterhin an substanzlose Ideale zu glauben, sollten wir daran arbeiten, unsere erlangten Erkenntnisse zu nutzen, um ein authentisches Leben zu führen. Eine der vielen Lektionen, die der mitreißende Film „Schnelle Gesellschaft“ uns hinterlässt, hat mehr Bedeutung denn je. Das Streben nach einem besseren, wahrhaftigen Leben steht im Kontrast zu dem allgegenwärtigen Wunsch, einfach nur dazuzugehören. Und so bleibt der Film ein gleißendes Leuchtfeuer, das durch die Illusionen blendet und anregt, sich selbst in der eigenen Welt besser zurechtzufinden.
Ob wir es heute zugeben wollen oder nicht, „Schnelle Gesellschaft“ aus dem Jahr 1938 zeigt uns auf eindrucksvolle Weise, dass Veränderungen unausweichlich sind, aber auch eine Bedrohung für jene darstellen, die in ihrer übertriebenen Selbstherrlichkeit verharren. An diesem Punkt wird der wirkliche Wert sichtbar, den lautstarke Kritiker und gezwungen tolerante Bettmännchen kaum anzuerkennen bereit sind.