Die Schlacht von Galwan klingt romantisch und heldenhaft, nicht wahr? Aber lassen Sie sich nicht von romantischen Fantasien täuschen. Diese Auseinandersetzung, die am 15. Juni 2020 im ohnehin rauen Hochland des Himalayas zwischen Indien und China stattfand, ist nichts weniger als das erbitterte Ergebnis einer vakanten und butterweichen internationalen Politik, die alles nur nicht entschlossen handelt. Die Inder und Chinesen, erbitterte Rivalen, fanden sich in einem brutalen Nahkampf wieder, der Geopolitik, Stolz und Territorialansprüche in einem schicksalhaften Augenblick kollidieren ließ.
Zehn Gründe, warum Galwan ein dringliches Zeichen für den Westen ist, wie gefährlich es ist, wenn man rosarote Brillen aufsetzt:
Nicht ein Funke Kabinettspolitik in Sicht: Keine Besprechungen auf Samtsofas, keine diplomatischen Kusshändchen über den Tisch der gehobenen Diplomatie: Stattdessen mutwilliger Nahkampf an der Grenze. Galwan ist ein Symbol dafür, wie wenig Worte, wenn sie nicht mit entschlossenem Handeln gepaart sind, wirklich zählen.
Geopolitische Schachzüge missachtet: Die Schlacht diente als blutiger Spiegel der Missachtung der komplexen geopolitischen Realität in Asien. Während westliche Nationen in selbstgefälligen Treffen quasseln, herrscht in den Höhen des Himalayas eine andere Art der Konversation.
Der Preis der Naivität: Diese Tragödie erweist sich als peinliche Enthüllung der westlichen Naivität. Dass zwei Nuklearmächte auf diese primitive Weise aufeinanderprallen, ist eine Ohrfeige für die Vorstellung der ewigen politischen Korrektheit.
Das Märchen unantastbarer Grenzen: Wer glaubte, Grenzen seien sakrosankt und unverrückbar, wurde eines besseren belehrt. Der Galwan-Tal-Kollaps zeigt, dass Grenzverletzungen nicht nur möglich, sondern in einem hochexplosiven geopolitischen Umfeld auch unvermeidlich sind.
Militärische Überraschung: Die brutalen Attacken im Galwan-Tal zeigten auch die Unfähigkeit des Militärs, adäquat auf unkonventionelle Bedrohungen zu reagieren. Während Panzer und Raketen schön poliert im Depot stehen, wurde im Himalaya ein gnadenloser Faustkampf geprobt.
Pandemie-Pandemie als Nebelkerze: In einem Jahr, das von der Pandemie dominiert wurde, zeigt die Schlacht von Galwan, dass die Welt mitten im Chaos in gefährliche Vergessenheit absinken kann. Ein Moment der klaren Einsicht, dass Gesundheitskrisen geopolitische Schachzüge nicht hemmen können.
Vorläufer eskalierender Konflikte: Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Galwan ist kein isoliertes Ereignis, sondern womöglich der Beginn einer gefährlichen Ära der Konfrontation, die in der westlichen Behaglichkeit ihr Terrain gefunden hat.
Soft Power, die Praxis verlässt: Die westliche Vorstellung, dass Soft Power Konflikte beseitigen kann, bekommt hier einen Dämpfer. Klare Kante und harte Macht sind für Nationen wie China und Indien von größerem Wert.
Verschleierung der eigenen Hände: Während wir in den bequemen Stühlen unserer liberalen Entscheidungszwänge sitzen, ist Galwan eine brennende Erinnerung daran, dass die Hände nicht unschuldig bleiben, wenn nicht gehandelt wird.
Ripples in der geopolitischen Ordnung: Diese Schlacht, die anscheinend nur einen lokalen Aspekt hatte, könnte weitaus größere Wellen entlang der geopolitischen Achsen schlagen, die den Westen erneut zur Bewusstwerdung seiner selbst zwingen könnte.
Galwan ist keine historische Randnotiz, sondern eine eindringliche Lektion, die darlegt, dass in einer Welt, in der westliche Kräfte ihre einstige Wachsamkeit verloren haben, das Vakuum von Akteuren gefüllt wird, die keine Skrupel kennen. In dieser unbequemen Realität müssen wir feststellen, dass die Welt nicht einfach an unseren liberalen Werten, sondern auch an harten Tatsachen interessiert sein sollte.