Warum „Rockit (Instrumental)“ die Musikszene revolutioniert hat

Warum „Rockit (Instrumental)“ die Musikszene revolutioniert hat

„Rockit“ von Herbie Hancock ist mehr als nur ein Instrumentalstück – es ist ein revolutionärer Meilenstein, der die Musikszene der 80er neu definierte. Hancock gelang es mit einem innovativen Mix aus Jazz und Elektronik die Traditionen zu brechen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn schon Jazz, Funk und elektronische Musik einen chaotischen Dreiklang eingehen, dann ist das Ergebnis ganz klar: „Rockit“. Dieser ikonische Track von Herbie Hancock hat seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1983 nicht nur die Musikszene aufgemischt, sondern regelrecht umgepflügt! Herbie Hancock, ein bekannter Jazz-Pianist, wagte sich 1983 mit „Rockit“ auf elektronisches Neuland. In einem Studio in New York aufgenommen, wurde es schnell zu einem weltweiten Phänomen und ermöglichte eine völlig neue Perspektive auf Instrumentalmusik.

Jetzt mal ehrlich, ohne „Rockit“ würde die Instrumentalmusik nicht existieren, wie wir sie heute kennen. Es ist der Sound der 80er par excellence – ein Jahrzehnt, das vieles an Innovation in die Musik gebracht hat. Dieser Track war seiner Zeit voraus und hat mit beeindruckenden Elementen verschiedener Genres gepunktet. So wurde eine Generation elektrisiert und dem damaligen Establishment gezeigt, dass Instrumentalmusik nicht langweilig sein musste.

Die 80er waren ohnehin eine wilde Zeit, in welcher die Rebellen der Musikindustrie alles zu machen schienen, um sich vom traditionellen Pop-Musik-Dschungel abzuheben. Herbie Hancock hat das, was traditionelle Künstler für verrückt hielten, ganz cool mit einem Mix aus Jazz, Breaks und elektronischen Beats umgesetzt. Die Synthesizer, Scratches und Synth-Basslines in „Rockit“ fügen sich in einer Weise zusammen, die den politischen Geschmack liberaler Musikanhänger empfindlich traf. Wer hätte gedacht, dass Mainstream-Jazz solche progressiven Ausflüge machen würde? Das war musikalischer Konservativismus in seiner besten Form!

Das verrückteste an „Rockit“ war vielleicht das bahnbrechende Musikvideo. Die 80er Jahre waren ja bereits bekannt für künstlerisch kreative Videos auf MTV, aber Hancocks Ansatz, Roboter und animierte Gliedmaßen einzubinden, ließ die Kinnladen weltweit nach unten fallen. Fantasievoll, gewagt und provokant – vor allem für solche, die sich an die traditionellen Luther Vandross- und Michael Jackson-Darbietungen anschmuddeln wollten.

Letzten Endes hat „Rockit“ Türen zu unzähligen Neuinterpretationen und Coverversionen geöffnet. Viele moderne DJs und Produzenten bezeichnen es als eine ihrer Hauptinspirationsquellen. Egal, ob es Hip-Hop, House oder Funk ist – „Rockit“ ist unverzichtbar, ein Stück Geschichte. Und doch bleibt es in einer Liga vieler underrated Tracks.

Dabei ist es ironisch, dass das Aufregendste an „Rockit“ gerade das Fehlen eines Gesangsparts ist. Als ob Hancock ohne Worte kommunizieren wollte. Vielleicht hat er damit mehr gesagt als jedes geschriebene Wort es je könnte. In einer medialen Welt der ständigen Überflutung ist es vielleicht gerade die pure Instrumentalität dessen, was „Rockit“ über die Jahre so verständlich gemacht hat.

Die Tatsache, dass dieses Video 1984 einen Grammy für die „Beste R&B-Instrumental-Performance“ gewann, ist ein weiteres Zeugnis der musikalischen Revolution, die dieser Track darstellt. Die Ehrungen gehen allerdings noch weiter: „Rockit“ war auch wegweisend für DJs; tatsächlich war es eines der ersten Mainstream-Stücke, das einen DJ-Scratch enthielt, und ebnete den Weg für die DJ-Kultur in der populären Musikindustrie.

Also, sollten wir nicht ein bisschen mehr Halt und Wertschätzung für jene Pionierleistungen haben? „Rockit“ verdient viel mehr Applaus, als ihm üblicherweise zukommt. Wir sollten öfter die elektronischen Klassiker hören, die die Welt verändert haben – und ja, einigen werden die Ohren glühen, wenn sie das hören. Aber wie Hancock bewiesen hat, ist Innovation in der Musik notwendig, um mit der Zeit Schritt zu halten. Und bei „Rockit“ gilt: Es ist ein wahrer Testamentsbeweis, dass guter Geschmack niemals altmodisch wird.