Stellen Sie sich einen Mann vor, der sowohl am Himmel als auch unter Autoren als Ass bekannt ist. Robert Gandt, geboren 1935 in Lynwood, Kalifornien, ist nicht nur ein begnadeter Flieger, sondern auch ein gefeierter Autor von militärischen Romanen und Sachbüchern. Als ehemaliger Marineoffizier und Kampfpilot umfasst sein Werk das Beste aus beiden Welten – packende Luftkampfszenen und tiefgründige Geschichten aus der Fliegerei.
Robert Gandt verbrachte über drei Jahrzehnte seines Lebens hoch oben in den Lüften, wo er als Pilot für die United Airlines seine Runden zog. Doch Gandt wollte mehr. Die Liebe zur geschriebenen Sprache ließ ihn zum Schriftsteller werden. In seinen Büchern verwebt er Fakten und Fiktion so gekonnt, dass selbst der kritischste Leser fasziniert wird. Schon das macht ihn in meiner Sicht unvergleichlich und bemerkenswert.
Viele Leser lieben seine Buchreihe rund um den Piloten Jake Grafton. Ein Pilot, der nicht nur mit seiner eigenen Maschine kämpft, sondern auch innerhalb einer chaotischen Welt voller Intrigen und Machenschaften seinen Weg finden muss. Was für manchen Leser wie Science-Fiction klingt, ist bei Gandt oft eine Realität – so ist das Militär und das Leben danach. In der Grafton-Reihe verbindet Gandt seine Leidenschaft für das Fliegen mit einer spannenden Handlung, die tief in die politische Realität der Streitkräfte eintaucht.
Sein Buch 'Bogeys and Bandits: The Making of a Fighter Pilot' ist ein Juwel in der militärischen Literatur. Mit diesem Werk gewährt er uns einen nie dagewesenen Einblick in die Ausbildung und den Alltag eines Kampfpiloten, abseits von Hollywood-Kitsch und Glorifizierung. Politisch korrekt? Sicherlich nicht, aber sachlich und realistisch, so wie es eben nur aus der Sicht eines Insiders möglich ist. Gandt nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die harte Realität des Pilotendaseins darzustellen. Das ist wohl auch der Grund, warum sich nicht alle Leser mit seinen Geschichten anfreunden können.
Aber ehrlich gesagt, warum sollte man jemandem wie Gandt vorschreiben, was er zu schreiben hat? Er gibt einen Einblick in eine Welt, die sonst oft missverstanden oder idealisiert wird. Das macht ihn für seine Leser zu einem echten Helden der Lüfte. Seine Bücher zeichnen sich durch eine klare, direkte Sprache aus, mit der er uns die rauen Realitäten der Luftfahrt und des Krieges näherbringt. Genau das ist es, was viele heute schätzen und leider zu oft vergessen wird.
Gandt steht für eine Erzählweise, die nicht überall auf Zustimmung stößt. Er polarisiert und stellt die Dinge so dar, wie sie sind. Diese Art der Darstellung ist jedoch genau das, was man erwartet, wenn es um die ehrlichen Geschichten von Helden und Anti-Helden geht. Natürlich gibt es auch die schönen Momente des Fliegens und des Pilotenlebens, die er beschreibt, manchmal gar mit einer Prise trockenem Humor. Dennoch ist seine Botschaft unmissverständlich: Das Leben in der Luft ist kein Kinderspiel.
Dass Robert Gandt weiterhin als Vorbild und Inspirationsquelle für junge Autoren wie auch angehende Piloten gilt, steht außer Frage. Er zeigt uns, wie Mut und Entschlossenheit mit der richtigen Prise Kunstfertigkeit zusammenkommen können, um etwas Großartiges zu schaffen. Ob als Pilot oder als Autor, Gandts Erbe wird noch lange nach seinem letzten Flug und seinem letzten Kapitel bestehen bleiben.
Für den konservativen Leser, der in einer Welt der Überkorrektheit den glühenden Funken der Ehrlichkeit sucht, sind Gandts Werke ein Geschenk. Während die einen die Realität beschönigen wollen, ist Gandt jemand, der die Dinge beim Namen nennt. In diesem Sinne bleibt einfach zu sagen: Lesen Sie ihn – und lassen Sie sich mitnehmen auf eine Reise zwischen Himmel und Erde.