Richard McSorley, ein Jesuit mit scharfem Verstand und unnachgiebiger Zunge, hinterlässt einen bleibenden Eindruck in den Herzen derer, die ihn kannten. Doch was macht diesen Mann so besonders? Geboren 1914 in Pennsylvania, prägten ihn die Wirren des Zweiten Weltkriegs und seine Erlebnisse als Kaplan. McSorley war nicht einfach nur ein Theologe. Er war ein vehementer Verfechter des Friedens und ein lautstarker Kritiker von Gewalt und Ungerechtigkeit, stets mit einem unerschütterlichen Glauben an die Lehren der katholischen Kirche. In einer Welt, in der die Wellen des Linksliberalismus stärker werden, brauchte es einen Mann wie ihn, um das Gleichgewicht zu halten.
Die Universität von Georgetown wurde seine Bühne, ein Ort, an dem er nicht ohne Kontroversen Theologie lehrte und Werte vertrat, die viele als rückwärtsgewandt ansahen. McSorley stand für traditionelle, unerschütterliche Ansichten, die in unserer heutigen politisch korrekten Welt wie ein Dorn im Auge erscheinen. Ist das nicht genau das, was uns fehlt? Ein bisschen mehr Einsatz für moralische Standfestigkeit und weniger Herumschwimmen im unbeständigen Meer progressiver Ansichten?
Er kritisierte unersättlichen Konsum und den immensen militärisch-industriellen Komplex, indem er uns an eine Zeit zurückerinnerte, in der Spiritualität und Moral Vorrang hatten. Seiner Meinung nach waren Kriege nicht nur blutige Konflikte, sondern Symptome einer viel tieferliegenden Krankheit in der menschlichen Gesellschaft. Doch McSorleys Haltungen zur Gewaltfreiheit und zu gerechten Kriegen stießen nicht immer auf fruchtbaren Boden. Kritiker warfen ihm oft vor, dass seine Ansichten zu einfach oder sogar naiv seien. Aber war es nicht gerade seine Kompromisslosigkeit, die ihn so faszinierend machte?
Der Jesuit, bekannt für sein Buch „Kill? For Peace?“, beschäftigte sich intensiv mit der Thematik, wie Religion und Krieg sich verhielten. In der heutigen Zeit, wo Verwirrung über Glaubensfragen und moralische Zwiespälte herrscht, sind McSorleys Gedanken von unschätzbarem Wert. Er stellt eine einfache, aber kritische Frage dar: Kann Krieg jemals gerecht sein, oder ist er nur eine von vielen Formen der Sünde, die maskiert als politisches oder wirtschaftliches „Notwendigkeit“ auftritt?
McSorley war niemals jemand, der ein Blatt vor den Mund nahm. In einer Sitzung des Kongresses zitierte er die Bergpredigt und hinterfragte offen die Ethik der nuklearen Abschreckung. Diese Art von unerschrockenem Engagement ist heute selten geworden. Wir leben in einer Zeit, in der viele bereitwillig vor dem Altar politischer Korrektheit knien und echte Überzeugung verloren geht. McSorley jedoch war ein Leuchtfeuer. Er erinnerte uns unablässig daran, dass Moral nicht nur ein Verlustgeschäft ist, sondern dass sie, wenn sie ernst genommen wird, tiefgreifende positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben kann.
Seine Arbeit bei den Catholic Worker Houses zeigte ihn von seiner mitfühlenden Seite. Er verspürte den Drang, den Bedürftigen zu helfen, ohne auf Applaus oder Anerkennung zu hoffen. Sein Leben war ein authentischer Ausdruck seines Glaubens. Während andere versuchten, schwere und komplexe Themen in einfache Schlagworte zu verpacken, bestand McSorley darauf, dass es keine einfachen Lösungen für die komplizierten Probleme unserer Welt gibt.
Der Einfluss, den er auf seine Schüler und Zeitgenossen hatte, ist beispiellos. Es gibt heute noch viele, die seine Bücher lesen und seine Ideen in ihren eigenen Kämpfen für Frieden und Gerechtigkeit weitertragen. Seine Stimme schuf eine neue Generation von Denkerinnen und Denkern, die glauben, dass der Einsatz für Werte wichtiger ist als bloße Popularität.
Richard McSorley mag vielleicht nicht der lieblingsprotagonist der modernen Linken sein, aber seine unerschütterlichen Ansichten und sein unermüdlicher Einsatz für das Gute erinnern uns daran, dass Moral beständig bleiben muss, egal wie stark der Gegenwind ist. Seine Notwendigkeit lautete nicht, im Kompromiss zu leben, sondern die Wahrheit kompromisslos zu verteidigen, eine Erwägung, die einem aufrichtigen Konservativen sehr entgegenkommt.