Resolution 547: Ein echter Schritt zur Sicherung der Weltordnung oder ein Fluch der Liberalität?

Resolution 547: Ein echter Schritt zur Sicherung der Weltordnung oder ein Fluch der Liberalität?

Im Jahr 1984 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 547, eine bahnbrechende Entscheidung zur Bekämpfung der Apartheid in Südafrika. Doch ist dieses Dokument mehr als nur ein zahnloser Papiertiger?

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Es war einmal im Jahr 1984, das Jahr von Resolution 547 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. Ein grandioses Dokument, das dazu führte, dass die politische Bühne von Träumern in Anzügen gefüllt war, die versuchten, den Gordischen Knoten des Südafrika-Konflikts zu lösen. Diese Resolution zielte darauf ab, die Gewalt zu verringern, Unterstützungslieferungen zu erschweren und die Apartheidpolitik zu beenden. Großbritannien, immer der Elefant im Raum, enthielt sich, während 13 andere Mitglieder für diesen Schritt stimmten. Die Resolution tat die notwendigen Schritte zur Besänftigung eines Regimes, das sich an seine avisierten Praktiken klammerte wie ein Kind an seinen Teddy. Doch was beabsichtigt war, ein Leuchtturm der Moral zu sein, offenbarte auch die Lächerlichkeit eines liberalen Traums, nur mit Worten Frieden zu stiften.

Lassen Sie uns das für einen Moment auf unserer Zunge zergehen: Die Vereinten Nationen entscheiden, dass Worte und wirtschaftlicher Druck diejenigen beugen können, die am Ruder stehen und ihre Macht auf Gewalt gründen. Wie effektiv kann das wohl sein? Gerade die Geschichtswissenschaft lehrt uns Pausenlosigkeit in der Gewaltfrage. Die Berufungsverfahren unserer selbsternannten Weltpolizei fallen nichts anderes aus als verzweifelte Versuche, durch die Hintertür in die Herzen von Diktatoren zu schleichen. Resolution 547 ist ein solches Beispiel, ein verlockender Gedanke für die, die glauben, man könne Peitsche gegen Keks eintauschen.

Man sagt, dieser Akt sei ein revolutionärer Akt des Widerstands gegen die Apartheid-Regierung gewesen. Aber sind wir wirklich so naiv, zu glauben, dass es effektiv war? In Wahrheit ist es vielmehr ein klassisches Beispiel für eine Verwaltung, die Hand in Hand mit einer unverantwortlichen liberalen Weltordnung geht; ein Papiertiger, der laut brüllt, aber dennoch zahnlos bleibt. Keiner der Akteure, keine Regierung, kein Organ, wird sich drei Jahrzehnte später damit brüsten können, mit Resolution 547 den großen Wurf erzielt zu haben. Ihr Beitrag zur Weltgeschichte bleibt minimal.

Man mag sich fragen, warum dann all der Aufwand? Auf welchem moralischen Kreidekreis stand man wirklich, dass eine Handvoll Länder zusammenkommt, um Namen in ein Buch zu schreiben und damit der Welt Frieden zu verkünden? Es geht doch in der Politik des 20. Jahrhunderts weniger um die Durchsetzung tatsächlicher Ergebnisse, vielmehr um das Schaffen von Wahrnehmung. Wahrhaftig, Resolution 547 beeindruckt durch seine Ambition, weniger jedoch durch seine Nachhaltigkeit. Es war ein Akt der Symbolpolitik; ein Schauspiel für die Bühne des Weltellsanthemums, um den Eindruck zu erwecken, die mächtigen Akteure arbeiteten ehrgeizig an der Südafrika-Frage.

Vor Ort aber fanden die Menschen wenig Anlass zur Freude, als die einseitigen Sanktionen die tatsächlichen Probleme des Landes diametral nicht lössten. Die UN verlor dabei ein wenig ihres Glanzes, als sie einen Trugschluss für Aufrichtigkeit verkaufte. Pragmatismus wurde schnell gegen Sentimentalität eingetauscht. Als wäre der Baum ein anderes, stand die Welt weiterhin im Schatten von Gewalt und Machtkämpfen.

Nicht, dass man nicht mit der Härte eines liberaldominierten Pragmatismus keine Probleme lösen könnte, doch es zeigt sich hier erneut: Eine Resolution der UNO, die nicht die Instrumentalitäten eines souveränen Managements mitbringt kann eben so schnell verpuffen, wie sie gekommen ist. Auf der Weltbühne, in diesem Theater der Macht, verhindert man certe nicht die Realität, der sich unentwegt in der Zeitschleife präsentiert. Resolut bleiben die Fragestellungen, deren Ursprünge in den Strukturen jener institutionalisierten Friedensmeachnik stecken.

So bleibt uns nur der Blick zurück - und ein bitteres Lächeln, das sich auf unseren Lippen bildet, wenn wir nun, Jahrzehnte später, diesen Versuch der Deeskalation als das erkennen, was es gewesen ist: ein kränklich inszeniertes Trauerspiel, dessen Rettung verhindertes Scheitern war. Während man in turbulenten Zeiten nach einem festen Anker sucht, leistet Resolution 547 kaum mehr, als die philosophische Herangehensweise eines Zeitgeists, der seine eigene Kraftüberschätzung nicht bemerkt.

Das Vermächtnis von Resolution 547 liegt wohl in den Lektionen, die es uns nachträglich lehrt. Die größte Wahrheit, die daraus erwächst, ist die schonungslose Klarheit, dass Papier Gesten und Absichten nicht immer in die gewünschte Tat umsetzt. Das einzige Konstante ist der Wandel, und doch bleibt natürlich kein steinerner Anker, woran sich jeder mal näher Gedanken machen sollte.