Die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates wird oft als ein Schlag gegen die Terroristen im Libanon gefeiert, die glauben, über dem Gesetz zu stehen. Am 11. August 2006 verabschiedet, richtete sich diese Resolution auf das beunruhigende Verhalten der Hisbollah im Libanon und die Rolle Israels im andauernden Konflikt. Die UN forderte einen sofortigen Waffenstillstand, den Rückzug der Hisbollah nördlich des Litani-Flusses und eine massive Stationierung von UNIFIL-Truppen, um weitere Eskalationen zu verhindern. Der Schauplatz? Der brodelnde Libanon und das konfliktbeladene Süd-Israel, die dringend eine stabile Lösung für Frieden benötigten.
Man könnte meinen, die Resolution 1701 hätte den Konflikt für immer gelöst, aber das wäre naiv. Es ist offensichtlich, dass eine internationale Friedenstruppe, wie stark und entschlossen sie auch sein mag, langfristig wenig gegen ideologische Besessenheit ausrichten kann. Diese Resolution legte den Grundstein für etwas mehr Frieden und zeigte, dass mit Gewalt und Terror keine Kontrolle zu gewinnen ist.
Die Hisbollah, die sich wie ein selbsternannter Verteidiger des Libanons aufspielt, wurde von dieser Resolution ordentlich an den Pranger gestellt. Warum sollte ein souveräner Staat eine bewaffnete, nichtstaatliche Miliz dulden, die nur Unruhe stiftet? Es ist nicht verwunderlich, dass die Hisbollah-Führung und ihre Gönner in Teheran und Damaskus sich in ihrer Ehre gekränkt sahen. Wer will schon seine Pläne von einer solchen diplomatischen Keule durchkreuzen lassen?
Und dann ist da noch Israel. Für viele ein Land, das sein Recht auf Selbstverteidigung mit entschlossener Rigorosität verfolgt. Wenn man Woche für Woche Raketenhagel über sich ergehen lassen muss, was bleibt da anderes übrig? Resolution 1701 gab Israel zumindest den kleinen Trost, dass die internationale Gemeinschaft die zunehmende Bedrohung durch nicht-staatliche Akteure ernst nimmt.
Viele kritisieren die UN für ihre oft zahnlosen Aktionen. Doch Resolution 1701 bewies zumindest, dass die UN fähig ist, entschlossene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Die Stationierung von rund 15.000 UNIFIL-Soldaten war weniger eine Geste, sondern ein echtes Engagement, die Sache beim Schopf zu packen und den betroffenen Nationen Raum zum Atmen zu geben. Trotz der Bemühungen bleibt es auch an den betroffenen Nationen, wie dem Libanon und Israel, die Handlungen der Hisbollah zu bekämpfen.
Die realistische Frage bleibt, wie lange es dauern wird, bis die gesamte Region wieder in Probleme gerät. Die Resolution mag Maßnahmen auf den Weg gebracht haben, die ihren Zweck erfüllten, doch Friedensengel wird sie nicht überall verteilen. Für die Hisbollah bedeutet der Süden des Libanons immer noch ein sicherer Rückzugsort, von dem aus sie Terroranschläge in Israel plant und durchführt.
Ein weiteres Dilemma stellt sich durch die Rolle des Irans dar, der die Hisbollah bereitwillig mit Waffen und finanziellen Mitteln versorgt. Die Entscheidung der UN, mit Resolution 1701 klare Bedingungen zu schaffen, ist ein Zeichen internationaler Solidarität, das jedoch die Wurzeln der Probleme nicht vollständig ausschalten kann. Solange es externe Kräfte gibt, die Interesse an Unruhen haben, wird eine Resolution nicht das Allheilmittel sein.
Selbstverständlich empfinden manche, besonders die selbsternannten Friedenstauben, diese militarisierte Form friedensstiftender Bemühungen als unangemessen. Doch die Geschichte hat gezeigt, dass Staaten, die klar Position beziehen, über die längere Frist mehr Stabilität erreichen können. Eine nachhaltige Sicherheitsarchitektur braucht klare und manchmal auch drastische Schritte.
In einer Welt, die ebenso von wirtschaftlichen Interessen wie von religiösen Konflikten geprägt ist, wirkt Resolution 1701 wie ein Leuchtturm. Doch das Licht steht permanent in Gefahr zu erlöschen, wenn Nationen nicht zusammenarbeiten oder wenn der Kampf zu sehr von Externen beeinflusst wird. Fakt ist: Ein starker Staat braucht die Fähigkeit, direkte Bedrohungen zu neutralisieren. Resolution 1701 war ein Schritt in die richtige, klare Richtung, begleitet von einem großen Aufgebot an diplomatischer Entschlossenheit.