Remothered: Gequälte Väter – Ein Spiel für echte Überlebenskünstler

Remothered: Gequälte Väter – Ein Spiel für echte Überlebenskünstler

*Remothered: Gequälte Väter* ist ein faszinierendes Mystery-Adventure von Stormind Games aus dem Jahr 2018, das mit Psychothrill, Suspense und einem Hauch von Wahnsinn in der düsteren Villa von Richard Felton aufwartet.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn Sie dachten, das wahre Grauen wäre eine Zimmer-Runde mit enttäuschten Erwartungshaltungen Ihrer Schwiegermutter, dann warten Sie, bis Sie das Mystery-Abenteuer Remothered: Gequälte Väter erlebt haben! Das 2018 von der italienischen Spieleentwicklerfirma Stormind Games veröffentlichte Videospiel lässt Sie in eine Welt eintauchen, in der der Schrecken in der althergebrachten Form von Stalking, Wahnsinn und Verschwörungen ihr Unwesen treiben.

In der Rolle von Rosemary Reed, einer resoluten Frau in den besten Jahren, betreten Sie die düstere Villa des geschundenen Vaters Richard Felton, eines mysteriösen alten Mannes, der mehr als nur ein paar Skelette in seinem Wandschrank versteckt hält. Was macht eine ‚schräge Frau‘ dazu, in einen augenscheinlichen Hexenkessel aus Verrücktheit einzusteigen? Es ist die schiere Brillanz der Geschichte, die aufdecken will, was wirklich hinter den Kulissen passiert. Dies lässt die Spieler mitten in das strapaziöse Erzählen einer wahren Verschwörung eintauchen.

„Gequälte Väter“ wirft dabei die Frage auf, was passiert, wenn man die Psyche der Akteure bis an ihre Grenzen und darüber hinaus belastet. Nicht einmal die hyperaktive Fantasie der heutigen Linken könnte sich ein solches Geflecht aus düsteren Geheimnissen ausdenken! Während einige sich im sicheren Raum wohlfühlen, müssen Spieler wie Rosemary Risiken eingehen, Rätsel entschlüsseln und sich buchstäblich mit den Schrecken der Nacht auseinandersetzen. Es ist fast wie ein realistischer Kommentar auf die Anforderungen unserer heutigen Gesellschaft, die keine Risiken mehr kennt, aber trotzdem immer im Malen von Horrorszenarios erfindungsreich ist.

Die Spannung in jedem Spielmoment ist nahezu greifbar – umsichtig durch brillant designte Schauplätze, die das Dunkle genauso ins Licht rücken wie die gepeinigten Protagonisten selbst. Obgleich das Haus von Felton ästhetisch ansprechend sein mag, lauert hinter jedem Schatten ein bizarres Geheimnis. Die Charaktere wirken bizarr realistisch durch eine Kombination aus geschicktem Erzählen und düsterer künstlerischer Gestaltung, die an alte Filme erinnert, als von Computergrafik noch keine Rede sein konnte.

Stormind Games hat es geschafft, Tradition und Moderne zu einer symbiotischen Einheit zu formen – das Resultat ist ein großer Erfolg, der sich nicht komplett auf seine technischen Errungenschaften verlässt, sondern auf seine dichte Erzählung und den direktorischen Stil, der Fans von Psychothrillern definitiv in seinen Bann zieht. Und natürlich, ein Spiel für eine alternde Zielgruppe – denn in Zeiten, in denen nur schnellebiger Hype zählt, wartet eine Geschichte wie diese geduldig darauf, Ihrer Aufmerksamkeit gewürdigt zu werden.

Die Mechanik des Spiels fordert Reflexion und denkt die narrative Struktur klassischer Spiele durch seine kompromisslose Integration von Action und langsamen Aufbau weiter. Man fühlt sich mit den Figuren und ihrer mittlerweile unpopulären Zähigkeit verbunden und es entfacht die Neugierde derjenigen, die eine traumartige, wenn auch grausame Erzählweise zu schätzen wissen.

Ein faszinierendes Phänomen dieses Spiels ist, wie es Antihelden kreiert. Richard Felton ist kein einfacher Bösewicht. Ebenso wenig kann man Rosemary als Heldin im klassischen Sinne bezeichnen. Doch gerade diese ständige Abweichung von der Norm steigert die Spannung und das Interesse. Eine Erzählung, die auf unkonventionelle Figuren setzt, bewahrt die Dynamik und liefert eine fast kinoreife Erfahrung – genug, um heutzutage eine Aufmerksamkeitsspanne von zehn Minuten eines Smartphone-Abhängigen gehörig zu übertreffen.

Das Spiel fordert seinen Platz in der Welt der erzählergeschützten Videospiellandschaft ein. Es nimmt die Verlorenen, die Einzellgänger, jene, die abseits der Massen liegen, und bietet ihnen einen Platz des Respekts und der Manier. Das allein, in einer Zeit, in der Wertschätzung und Würde allmählich verblassen, ist beachtlich. Mit Remothered: Gequälte Väter hat Stormind Games eine interessante Verschiebung in der Rezeption solcher Genresignalisiert – eines, das politisch wie auch sozial seinem Konsumenten trotz aller Absonderlichkeiten als mutig präsentiert.

Für Fans düster-nuancierter Down-to-Earth-Spannung und für die, die sich fragen, was die Kombination von Schönheit und Furcht im menschlichen Verstand entfesseln kann, ist dies das nächste große Abenteuer. Vergessen Sie futuristische Lasergefechte. Die echte Herausforderung bleibt das Überleben in einem Labyrinth des Verstands – ein Labyrinth, das von der Realität weit mehr mitnimmt als so manche Sache, die Ihnen in „normalen“ Medien geboten wird.