Die Regierung Leterme II war eine Farce von epischen Ausmaßen voller Dramen, missed opportunities und politischem Chaos. Yves Leterme, eine Schlüsselfigur in der belgischen Politik, stellte von 2009 bis 2011 in Brüssel eine wackelige Allianz auf den Weg, die die belgische Schachbrett-Politik herausforderte. Nach dem Rücktritt seiner ersten Regierung, die ebenfalls kaum ein Erfolg war, schaffte es Leterme, die christdemokratischen CD&V zurück an die Macht zu bringen. Aber was passierte während dieser politisch stürmischen Zeit? Wer hätte ahnen können, dass Belgien sich unter dieser Regierung den Abgrund der politischen Partitur hinunterschleudern würde?
Der kauzige Zusammenschluss: Leterme II war mit einer instabilen Koalition gesegnet, bestehend aus CD&V, MR, PS, cdH, VLD und Open VLD. Diese bunte Mischung fand kaum den gemeinsamen Nenner und hatte mit Sprachgräben, ideologischen Differenzen und regionalen Interessen zu kämpfen. Die harte Realität der Politik ließ sich nicht einfach durch fromme Worte der Einheit und Völkerverständigung übertünchen.
Das Schicksal der Spaltung: Leterme II war ein Paradebeispiel für die strukturellen Probleme Belgiens. Der notorische Konflikt zwischen Flandern und Wallonien dominierte die politische Agenda. Die Regierung war mehr mit internen Streitereien als mit konstruktiven Reformationen beschäftigt. Diese Sprach- und Regionensetzung stellte die Union auf die Probe und der Graben zwischen den Regionen wurde tiefer.
Nichts gelernt aus der Vergangenheit: Yves Leterme war bekannt für seine umstrittenen Aussagen zum belgischen Nationalgefühl, die er nie überzeugend zu erklären schien. Diese Regierung war nicht die exception, trotz der gescheiterten ersten Amtszeit nahm Leterme den Platz erneut ein, um Belgien in eine neue Sackgasse zu führen. Man muss ihm lassen: Er ist ein Meister darin, politisches Durcheinander zu orchestrieren.
Finanzkrise als Brandbeschleuniger: Die weltweite Finanzkrise 2008/09 traf auch Belgien schwer. Leterme II hatte mit den wirtschaftlichen Auswirkungen zu kämpfen, ergriff jedoch selten zukunftssichere Maßnahmen. Stattdessen brachten seine zaghaften Entscheidungen Belgien noch mehr in die Schuldenfalle, was die wirtschaftlichen Turbulenzen verstärkte – eine perfekte Steilvorlage für die Opposition.
Die Bankrott-Breten-Krise: Die Bankenkrise war ein schwerer Schlag für Leterme II. Dexia, einst Flaggschiff der belgischen Bankenwelt, fiel unter dem Druck fast zusammen. Die Regierung manövrierte dilettantisch durch die Rettungsaktion der Bank, was die Krise nur verschärfte. Die Sparmaßnahmen zwecks Rettungsaktion drückten der belgischen Bevölkerung ihren Tribut ab und führten zu verbreitetem Unmut.
Der Verlust der Glaubwürdigkeit: Ein weiteres zentrales Problem der Regierung Leterme II war der Mangel an Glaubwürdigkeit. Die endlosen Streitereien mit den Koalitionspartnern untergruben das Vertrauen der Öffentlichkeit. Das Fehlen einer kohärenten Politik führte dazu, dass immer mehr Bürger dies als ein gigantisches Theaterstück betrachteten, das niemals zu Ende gehen würde.
Ein zerbrechliches Bündnis: Lets face the facts, Leterme II war ein Behelfsbündnis, das nie wirklich zusammenkam. Besonders die Liberal-demokratischen Parteien innerhalb des Bündnisses suchten permanent nach Möglichkeiten, sich zu profilieren, statt die Einheit zu wahren. Die grundsätzlichen Spannungen und Misstrauen zwischen den Koalitionspartnern führten letztlich zu einem stetigen Hin und Her, das effektive Regierungsführung unmöglich machte.
Ende ohne Ehre: Leterme II ist nicht nur durch Missmanagement, sondern auch durch Bürgerproteste geschwächt worden. Die Unzufriedenheit mit der Arbeitsweise der Regierung entlud sich in Protesten und Unruhen. Die Wähler waren entschlossen, in naher Zukunft Veränderungen herbeizuführen. Was passierte danach? Belgien erhob sich langsam aus den Ruinen dieser Ära, zu Recht von der vermeintlichen Implosion der Politik enttäuscht.
Wunsch nach Stabilität: Was bleibt, ist eine Lektion für die Zukunft. Leterme II zeigte, dass schlecht strukturierte Koalitionen nur zu politischen Stagnationen führen. Die belgische Bevölkerung hat nur das Beste verdient, und das war es nicht. Ein klarer Ausdruck dafür, wie Chaos die natürliche Folge von unkoordiniertem Herumdoktern am politischen System ist.
Ein Mahnmal für liberales Versagen: Am Ende bleibt festzustellen, dass die Regierung Leterme II ein episches Beispiel eines liberalen politischen Desasters darstellte. Unter seiner Führung erfuhr Belgien nichts als Stillstand und Unvereinbarkeiten. Eine Regierung, die so viele Fehler in so kurzer Zeit schafft, sorgt unweigerlich für Verwunderung.
Ironischerweise erinnern uns diese Zeiten daran, dass Heterogenität oft zum Fluch der Regierungsamateure wird. Einen pragmatischen und stabilen Ansatz hatte Leterme II nie – er bleibt ein Paradebeispiel für eine Regierung voller Pannen und Scherbenhaufen.