Dave Hollisters Real Talk: Ein Album mit Ecken und Kanten

Dave Hollisters Real Talk: Ein Album mit Ecken und Kanten

Dave Hollister, ehemaliger Lead-Sänger von Blackstreet, veröffentlichte 2003 sein drittes Studioalbum "Real Talk", das mit mutigen Themen und ehrlichen Botschaften seiner Zeit voraus war.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn Sie glauben, dass Musik immer glattgebügelt und politisch korrekt sein muss, hat Dave Hollisters Album "Real Talk" aus dem Jahr 2003 einiges, was Ihnen die Haare zu Berge stehen lässt – und das aus gutem Grund. In einer Zeit, in der das Musikgeschäft von Retortenstars dominiert wurde, war der ehemalige Lead-Sänger von Blackstreet einer der wenigen Künstler, die sich trauten, wirklichkeitsgetreu über das Leben und all seine Herausforderungen zu sprechen.

Dave Hollisters drittes Studioalbum wurde am 21. Oktober 2003 von DreamWorks Records veröffentlicht – ja, genau dem DreamWorks, und nicht irgendeinem kleinen Indie-Label! "Real Talk" wurde in den USA aufgenommen und behandelt alles, von Beziehungsdramen über spirituelle Kämpfe bis hin zu gesellschaftlichen Themen. Es ist ein Album, das ein Bild der Realität malt, ohne Zuckerwatte oder rosa Brille. Und das Beste? Es nimmt kein Blatt vor den Mund. Würden sich heutige Popstars das trauen?

Schon der Titeltrack "Real Talk" spricht Bände. Es geht darum, ehrlich zu sich selbst und zu anderen zu sein. Man könnte meinen, das sei eine Selbstverständlichkeit, aber in dieser politisch überladenen Welt, in der Wahrheiten oft unter dem Deckmantel der Toleranz erstickt werden, ist es erfrischend, jemanden zu hören, der keine Angst hat, ausspricht was Sache ist.

Dave schreckt auch nicht davor zurück, Liebe als das anzusprechen, was es oft ist: ein heilloses Durcheinander voller Komplikationen. In Songs wie "One Woman Man" geht es um Treue. Eine Vorstellung, die Generationen vorher noch Grundsatz war, heute aber oft unter einem liberalen "Schwimm mit dem Strom" begraben wird. Hollisters klare, treue Botschaft könnte manchem Hörer ein rotes Gesicht bescheren – als ob Ehrlichkeit peinlich sei!

Auch der Glaube hat einen prominenten Platz auf dem Album. "The Program" ist ein Lied, das Spiritualität in den Vordergrund rückt – ein Thema, das häufig in der Unterhaltungsindustrie vermieden wird, weil es unbequem ist. Aber nicht für Hollister. Laut und deutlich verkündet er darin seine Werte und Überzeugungen.

Die Produktion des Albums, unterstützt von Größen wie Mike City und die The Underdogs, bringt genau die richtige Mischung aus Soul und R&B mit. Es klingt roh, manchmal ungeschliffen, was genau zu der ungekünstelten Botschaft des Albums passt. Wer sagt, dass Kunst immer poliert sein muss?

"Real Talk" ist keine Sammlung von Pop-Hits, die für das seichte Radio gemacht wurden. Es ist ein ehrliches Abbild des Lebenstheaters – voller Dramatik und Wahrheiten, die nicht unbedingt angenehm sind. Aber das macht Hollisters Arbeit so wertvoll. Er gibt denen eine Stimme, die in der modernen Medienlandschaft oft zum Schweigen gebracht werden.

Am Ende des Tages bleibt "Real Talk" ein Werk, das polarisiert. Manche werden es als veraltet abtun, andere als erfrischend ehrlich empfinden. Eines ist allerdings sicher: Es steht da, ohne sich zu entschuldigen, ohne Kompromisse einzugehen. Vielleicht sollten mehr Künstler diesem Beispiel folgen. Kunst ist kein Ort für Zensur – weder von der einen noch von der anderen Seite.