Ralph Nader: Der ewige Panikmacher

Ralph Nader: Der ewige Panikmacher

Ralph Nader ist das personifizierte Duracell-Häschen des amerikanischen politischen Lebens, der mit immer wiederkehrenden Kampagnen und kreischenden Schlagzeilen gegen die Großen wetterte – seit er 1965 die Autoindustrie ins Visier nahm.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Ralph Nader ist wie ein permanentes Wackel-Bobble-Head auf dem Armaturenbrett des amerikanischen politischen Lebens. Er tauchte das erste Mal groß auf der Bühne auf, als er 1965 sein berühmtes Buch "Unsafe at Any Speed" veröffentlichte. Dieses Buch ging gegen die größte Autoindustrie der Welt vor: General Motors. Als wäre er ein Rächer gegen die Gefahren des Straßenverkehrs, zog Nader zum Kampf gegen die vermeintlichen Unerbittlichkeiten der Autohersteller. Dabei rollte er die erste Kugel von vielen, die seine Karriere als professioneller provozierender Kritiker anstoßen sollte. Um es in die richtige Perspektive zu rücken: Wer sonst würde sich rund 60 Jahre lang an einem Thema festbeißen, das oft mehr Mythos als Realität ist?

In den folgenden Jahren versuchte Nader, sich als Musterbeispiel eines unbeirrbaren Verbraucherschützers zu etablieren. Er gründete Organisationen wie die Public Citizen Group, die Verbraucherinteressen vertreten sollte – obwohl man fragen könnte, wer wirklich von diesen Methoden profitiert hat. Anstatt sich anzupassen oder weiterzuentwickeln, bleibt Nader ein Mensch, der seine Meinungen verteufelt und seine Finger in jeder politischen Suppe hat. Können Sie sich das Ausmaß eines solchen Starrsinns vorstellen?

Nader hat vier Mal erfolglos für das Amt des US-Präsidenten kandidiert, 1996, 2000, 2004 und 2008. Es ist schon fast ein Running Gag: Der Mann, der nie die Wahl gewann, aber immer wieder zurückkommt, als ob er seine eigene Version von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ lebt. Jeder Wahlkampf eines Außenseiters wie Nader ist nicht nur eine monumentale Zeitverschwendung, sondern auch ein kostspieliges Unterfangen. 2000 wurde er sogar als Matador der Wahlrechtsdebatte betrachtet; viele glaubten, er habe Al Gore die Wahl gestohlen. Dennoch hält er sich für einen notwendigen Stachel der politischen Landschaft.

Es muss gefragt werden, was diese nie endende Reihe von Präsidentschafts-Kandidaturen eigentlich für die Demokratische Partei bedeutet. Während man gelegentlich von politischen Reformen oder neuen Ideen hört, die Naders Kampagnen beeinflusst haben sollen, könnte man ebenso argumentieren, dass seine wiederholten Beteiligungen der Partei mehr geschadet als genutzt haben. Nader ist effektiv ein Maßstab dessen, was passiert, wenn nicht nur eine, sondern mehrere Alternativen schlecht sind.

Jetzt zu einem seiner Hauptwerke: Naders Rolle in der Verbraucherschutzbewegung. Während der oberflächliche Blick oft Lob verdient, lohnt es sich auch, hinter die Kulissen zu schauen. Kritik an der Autoindustrie oder Pharmaindustrie zu üben, wird oft als noble und mutige Aufgabe angesehen. Doch der durchaus übertrieben ängstliche Ton sowie die Dramatisierung der Gefahren lassen aufhorchen. Menschen wollen keinen Krisenprediger, sondern Lösungen – eine Richtung, die Nader selten einschlägt.

Ein weiterer interessanter Punkt ist seine Beziehung zu den großen Unternehmen und deren Entmündigung durch regulatorische Maßnahmen. Anstatt dabei zu helfen, Wettbewerb zu fördern und Redebedarf zu minimieren, wird mehr Bürokratie und weniger Freiheit gefördert. Wann immer Nader meint Gutes zu tun, könnte man ebenso argumentieren, dass der freie Markt darunter leidet.

Letztlich bleibt Nader in vielen Kreisen als unermüdlicher Held gepriesen, der es schafft, ständig an den Seilen zu ziehen, ohne jemals die Macht zu übernehmen. Doch vielleicht ist er gar kein Held, sondern ein Trickser, der sich als Provokateur in ein System hineingedrängt hat, das er eigentlich verachtet. Manchmal ist es schwer zu sagen, ob er wirklich für eine bessere Welt kämpft oder nur für eine bessere Weltanschauung für seinesgleichen.