Rag Doll: Ein Film, den man nicht verpassen sollte

Rag Doll: Ein Film, den man nicht verpassen sollte

'Rag Doll' ist ein amerikanisches Drama von 2019, das sich um die Kämpferin Shannon Murray dreht, die nicht nur im Ring, sondern auch im Leben gegen innere Dämonen kämpft und zeigt, dass Stärke und Selbstverantwortung triumphieren können.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Manchmal gibt es Filme, die so klischeehaft sind, dass sie schon wieder interessant werden. 'Rag Doll' ist ein solcher Film, der aus dem Jahr 2019 stammt. Es handelt sich um ein amerikanisches Drama, dirigiert von Bailey Kobe und mit einer Hauptdarstellerin, die den Kampf gegen das alltägliche Chaos aufnimmt: Shannon Murray spielt die junge Kämpferin, die auf den ersten Blick wie eine typische Emanzipationsgeschichte daherkommt. Wir sind im pulsierenden Los Angeles, dort, wo Träume gemacht, aber häufiger noch zerstört werden. Und wenn wir uns fragen, warum dieser Film jetzt wichtig ist, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass er uns abseits der hochkarätigen Blockbuster an die Möglichkeiten menschlicher Stärke erinnert, die nicht durch Ideologien geblendet sind.

Der Film dreht sich um die Protagonistin, die nicht nur gegen Gegner im Ring kämpft, sondern auch gegen die Dämonen ihrer eigenen Existenz. Sie ist kein Superheld, und das macht sie vielleicht relevanter als viele modernere Interpretationen von weiblicher Stärke. In einer Zeit, in der Filme oft darauf abzielen, eine bestimmte Botschaft zu senden, bietet 'Rag Doll' eine Geschichte, die sich mehr auf persönliche Verantwortung und individuelle Entwicklung konzentriert.

Shannon Murray, die die Hauptrolle spielt, ist nicht nur charismatisch, sie verkörpert auch die Mentalität eines klassischen amerikanischen Geistes: Harte Arbeit, Entschlossenheit und die Bereitschaft, für das einzustehen, an das man glaubt. Viele Filme heutzutage setzen mehr auf Spezialeffekte und beeindrucken mit visuellem Bombast, doch 'Rag Doll' hält es simpel, bodenständig und ehrlich. Genau das gibt dem Film einen Charme, den moderne Filme oft missen lassen.

In vielerlei Hinsicht reflektiert 'Rag Doll' die Kämpfe der amerikanischen Arbeiterklasse, mit denen sie sich täglich auseinandersetzen muss. Die Betonung liegt nicht auf staatlicher Unterstützung, sondern auf der Fähigkeit, aus den eigenen Umständen das Beste zu machen. Ein Ansatz, der heute gerne übersehen wird. Der Film ist also nicht nur ein Unterhaltungsprodukt, sondern auch eine subtile Kritik an der Gesellschaft, die der Konformität den Vorrang vor individueller Freiheit gibt.

Die Kameraführung in 'Rag Doll' ist schlicht und effektiv, sodass der Zuschauer direkt ins Geschehen gezogen wird. Man spürt das Adrenalin der Kämpfe im Ring und die emotionale Intensität außerhalb davon. Diese filmische Leichtigkeit hebt den Film auf ein differenzierteres Niveau und bietet Raum für echte Empathie mit den Charakteren – abseits der vorhersehbaren Dramaturgie, die sich in vielen anderen modernen Produktionen findet.

Musikalisch verzichtet der Film auf überzogene Orchestermusik und setzt stattdessen auf einen zurückhaltenden Soundtrack, der die Intensität der Kampfszenen unterstreicht, ohne dabei vom Wesentlichen abzulenken. Dies verstärkt den Realismus, der dem Film seine Authentizität verleiht. Der Fokus liegt durchgehend auf dem persönlichen Kampf, der die Figuren nicht als Opfer von Umständen darstellt, sondern als selbstbestimmte Individuen.

'Rag Doll' mag nicht den Glamour eines Hollywood-Blockbusters bieten, aber in Zeiten, in denen die Grenze zwischen Unterhaltung und politischer Propaganda verschwimmt, ist dies ein echter Lichtblick. Auch wenn Filme über weibliche Kämpferinnen heutzutage nichts Neues sind, überzeugt dieser Film durch seine Rückbesinnung auf schlichte menschliche Werte. Die Brillanz von 'Rag Doll' liegt darin, dass es keine laute Botschaft gibt, die in modischen Leuchten prangt, sondern die Vorstellung, dass Menschen in der Lage sind, über sich hinauszuwachsen, wenn sie sich Herausforderungen stellen.

So ist 'Rag Doll' nicht nur ein Meilenstein für das Indie-Genre, sondern auch eine Ode an den unbeugsamen Willen, der Ursprung von Größe und Heldentum ist. Dieser Film zeigt, dass Heldentum nicht davon abhängt, andere zu retten, sondern sich selbst.

In einer Welt, die von öffentlichen Agenden und einem Übermaß an Erklärungen und Rechtfertigungen bestimmt wird, vermittelt 'Rag Doll' die einfache, aber kraftvolle Botschaft: Du selbst bist der Schmied deines Glückes. Der liberale Zeitgeist mag etwas spöttisch darüber hinwegsehen, aber wer annimmt, dass individuelles Streben nach Erfolg nicht mehr relevant ist, der hat seine Lehren aus der Geschichte der Menschheit noch nicht gezogen.