Propylisopropyltryptamin: Warum dieses Psychedelikum nicht die Lösung ist

Propylisopropyltryptamin: Warum dieses Psychedelikum nicht die Lösung ist

Die Debatte um Propylisopropyltryptamin, ein relativ neues psychedelisches Tryptamin, zeigt auf, warum diese Chemikalie trotz ihres Anstiegs ins Rampenlicht keine Lösung für die Suche nach Erleuchtung ist.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Die Debatte um Psychedelika bleibt heiß, und die Abenteuerlust bei riskanten Substanzen nimmt zu. Propylisopropyltryptamin, kurz PiPT, ist das neueste Spielzeug derer, die glauben, dass Bewusstseinserweiterung der Schlüssel zu einer besseren Welt ist. PiPT gehört zur Familie der Tryptamine, chemische Verbindungen, die auf Serotonin im Gehirn wirken und somit psychedelische Erfahrungen hervorrufen können.

Wann ist dieser Rausch interessant geworden? PiPT wurde zuerst von dem Chemiker Alexander Shulgin synthetisiert und in seinem Buch "TiHKAL" beschrieben. Der Kick ist neu, denn erst in den letzten Jahren rückte es ins Blickfeld der psychedelischen Szene, die von der Wirkung und den Möglichkeiten schwärmt. Man fragt sich jedoch, warum einige Menschen in Ländern mit Zugang zum Besten der modernen Medizin der Meinung sind, dass der Rausch die Erleuchtung bringt. Wir sprechen über Länder wie Amerika und Deutschland, wo PiPT in der einen oder anderen Form bereits im illegalen Markt auftaucht.

Warum ist PiPT aber keine Lösung? Fangen wir mit der Langzeitwirkung an. Anders als beim sogenannten "Microdosing", welches einige Liberale anpreisen, ist wenig über die sicheren Dosierungen von PiPT bekannt, ebenso wenig über die langfristigen Konsequenzen seiner Verwendung. Es gibt immer das Risiko von psychotischen Episoden, die berühmte Horrortrips. Wenn man bedenkt, dass in unserer Zeit Stress und psychische Erkrankungen ohnehin häufiger vorkommen, fragt man sich, warum harmonische Freuden durch eine chemische Rutsche umspielt werden müssen.

Ein weiterer Punkt, der zu beachten ist, wäre die fehlende Regulierung. Während von der Politik mehr Regeln gefordert werden, um vermeintlich "schädliche" Getränke wie zuckerhaltige Limonaden zu kontrollieren, schlägt man hier auf ein Mittel, das nachweislich einen stärkeren Einfluss auf das Gehirn hat und dessen Auswirkungen noch weitgehend unbekannt sind. Das passt kaum zu verantwortungsbewusster Aufklärung, und es gibt wohl kaum konservative Gründe, dies zu unterstützen – außer man hält es für eine willkommene Gelegenheit, die Schwächen unserer jüngeren Generationen ans Licht zu bringen.

Interessanterweise wird PiPT oft in informellen Settings konsumiert – Partys, Festivals oder gar private Rückzugsorte, die mehr Konkurrenz für den verantwortungsbewussten Einsatz von Zeit und Wissen darstellen. Anstatt einen Waldspaziergang oder eine schöne Debatte zu genießen, wird die Zeit investiert, um chemischen Extremen nachzujagen.

Ein entscheidender Faktor liegt im persönlichen Risiko. Wir sprechen nicht von einem Glas Wein am Abend zum Entspannen, sondern von einer Substanz, die intensivere und unkalkulierbare Effekte hervorrufen kann. Dabei unterscheiden sich die subjektiven Erfahrungen enorm. Unter anderem spielen Körpergewicht, gesundheitlicher Zustand und mentale Grundvoraussetzungen eine Rolle. Die Risiken hierbei werden oft vergessen, und man sollte sich fragen, ob sich der Einsatz wirklich lohnt, wenn bewusstseinserweiternde Erfahrungen mit nachhaltigem Realitätsverlust bezahlt werden.

Und was ist mit der Sache der Legalität? Während PiPT in vielen Ländern nicht explizit reguliert ist, bedeutet dies nicht, dass es legal ist. Die halblegalen Status suggerieren Vorsicht und Vernunft, die oftmals von den Nutzerinnen und Nutzern ignoriert wird. Das ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass mutmaßlich mehr Zeit in rechtliche Grauzonen gesteckt wird als in vernünftigen Drogengebrauch.

Am Ende muss man die Frage stellen: Gibt PiPT wirklich Antworten oder eröffnet es nur neue Probleme? In einer Welt, die bereits mit vielen Unbekannten zu kämpfen hat, kommt PiPT daher wie eine nutzlose Ergänzung zu unserem Arsenal an Herausforderungen. Die Antwort scheint einfacher zu sein, als es PiPT suggeriert, und fordert mehr bewusste Entscheidungen und weniger radikale Experimente.

Klar ist, dass es Themen gibt, die sofort tackled werden müssen und die weitreichendere Auswirkungen auf unser aller Wesen haben. Wer eine bessere Zukunft will, findet sie eher in klaren Gedanken und stärkeren Gemeinschaften als in der nächsten chemischen Sensation, die Psychoaktivität verspricht.