Stellen Sie sich einen Virus vor, so unscheinbar, dass es sich wie ein konservatives Sakko im Kleiderschrank eines Hipsters verhält. Parvovirus B19 ist der stillschweigende Eindringling, der sich heimlich in unser Leben schleicht, ohne dass wir ihn überhaupt bemerken. Dieses Virus tritt weltweit auf und ist besonders in gemäßigten Klimazonen aktiv. Wer fragt sich nicht, warum etwas so Kleines eine so große Wirkung haben könnte?
Parvovirus B19 wird meist durch Tröpfcheninfektion übertragen, was es besonders tückisch macht, wenn man bedenkt, wie oft wir von hustenden und niesenden Menschen umgeben sind. Es kann nahezu jeden treffen, aber in der Regel sind es Kinder und Jugendliche, die von diesem Virus nicht verschont bleiben. Dabei denkt man, dass nur Kinder mit ihren laufenden Nasen die Hauptüberträger von Krankheiten sind. Doch auch Erwachsene sollten nicht zu früh jubeln; wer als Kind nicht infiziert wurde, kann sich durchaus im Erwachsenenalter mit schlimmeren Symptomen anstecken.
Wussten Sie, dass Parvovirus B19 das fünfte Exanthem erzeugt, auch bekannt als Ringelröteln? Klar, für ein Virus eine gelinde Bekanntheit, aber unterschätzen Sie es nicht. Während die Haut sich mit reizenden roten Flecken schmückt, fangen viele an, sich zu fragen, warum einfach nie Schluss mit den Kinderkrankheiten ist. Übrigens - das fünfte in der Liste, weil es das fünfte der sechs klassischen Kinderkrankheitsexantheme ist, auf die niemand wirklich versessen ist, sie zu durchleben.
Woher kommt dieses Virus? Zwar ist es schon seit 1975 bekannt, aber es hinkt in Sachen Ruhm den gut erforschten Virusstars wie Influenza hinterher. Das Parvovirus B19 wurde zuerst in einer Probe gefunden, die, man höre und staune, versehentlich in einem Labor in Kanada mit einer Blutprobe kontaminiert wurde.
Jetzt mal Hand aufs Herz, warum sollte uns das interessieren? Weil Parvovirus B19 ernsthafte Komplikationen hervorrufen kann, wenn es ahnungslos bleibt. Gerade Schwangere sollten wissen, dass eine Infektion während der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben kann, einschließlich einer Fehlgeburt. Das Virus kann auch aplastische Krisen bei Menschen verursachen, die an bestimmten Blutkrankheiten leiden.
Das Parvovirus B19 ist auch deshalb ein zäher Brocken, weil es durch gewöhnliches Händewaschen oder Desinfektion nicht so einfach zu beseitigen ist. Ähnlich wie die hartnäckigen DDR-Nostalgiker klammert sich der Virus an seinen Einflussbereich. Es ist erstaunlich, wie ein so minimalistisches Virus sich in unserer modernen Welt so festsetzen kann, ohne dass es eine Rebellion auslöst.
Erstaunlich ist auch, dass wir immer noch keine spezifische Behandlung gegen dieses Virus haben. Das Gute an der Sache? In den meisten Fällen ist keine besondere Behandlung erforderlich, der Körper wird von alleine mit dem Virus fertig. Das ist der Stoizismus unseres Immunsystems, den man wirklich bewundern muss. Konservative kommentiert würden sagen, man braucht keinen Schnickschnack, alles, was man braucht, ist ein gut funktionierendes Immunsystem.
Vorbeugende Maßnahmen könnten doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit erfordern. Besonders leicht kann man sich an Orten mit vielen Menschen, wie in Schulen, Krippen oder bei Großveranstaltungen infizieren. Die Kontrolle über die Hygiene und das rechtzeitige Erkennen von Symptomen bleiben die besten Taktiken, um das Parvovirus B19 in Schach zu halten. Fragt sich wirklich, ob die Prioritäten einiger gesellschaftlicher Gruppen richtig gesetzt sind, oder ob man sich nicht lieber ernsthafter mit Gesundheitsreformen als mit ideologischen Grabenkämpfen beschäftigen sollte.
Trotz alledem neigen viele Menschen dazu, solche Gefahren zu ignorieren, bis sie selbst davon betroffen sind. Es ist, als ob wir erwarten, dass technologische Fortschritte oder politische Maßnahmen uns vor allem Bösen schützen können, während wir übersehen, dass die wahren Bedrohungen im Verborgenen lauern. Parvovirus B19 erinnert uns daran, dass der wahre Feind oft unerkannt agiert, und genau deshalb sollten wir wachsam bleiben.