Wie der Öffentliche Streubesitz die Demokratie in den Ruin treibt

Wie der Öffentliche Streubesitz die Demokratie in den Ruin treibt

Öffentlicher Streubesitz klingt nicht aufregend, doch er entblößt den schleichenden Niedergang unserer Demokratie. Er bietet ein Schauspiel der Verantwortungslosigkeit und öffnet Machtelite Tür und Tor.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Öffentlicher Streubesitz, das hört sich zunächst harmlos an, oder? Ein hübscher Begriff aus der Welt der Aktien und Börsen, der die Verteilung von Aktien in kleinen Mengen auf viele verschiedene Hände beschreibt. Doch hier sind wir im Jahr 2023 und dieser unscheinbare Vorgang legt den wirtschaftlichen Verfall und die drohende demokratische Lächerlichkeit unseres hochgelobten freien Marktes bloß. Unsere westliche Wirtschaftsführung hängt wie ein morsches Blattan der verminderten Verantwortung von Großaktionären und der Selbstgefälligkeit der regulatorischen Behörden. Während der Öffentliche Streubesitz theoretisch die breite Bevölkerung und kleinere Investoren in Entscheidungspositionen bringen soll, verdeckt er lediglich die schleichende Machterosion, gepaart mit einem vermeintlichen aber letztlich illusionären Gefühl der Mitbestimmung.

  1. Die Fassade der Demokratie – Aktienmarkt und die Illusion der Kontrolle Der Öffentliche Streubesitz macht es den großen Spielern doch so einfach, im Hintergrund die Fäden zu ziehen. Sie bleiben versteckt hinter einem Nebel von kleinen Anteilseignern, während sie über Schattenorganisationen und Stimmrechtsvertreter die wahren Entscheidungen treffen. So sieht sie aus, die schöne Welt der Pseudo-Demokratie auf dem Aktienmarkt.

  2. Stutzen der Verantwortung – Weder Fisch noch Fleisch Stellen wir uns kurz vor, es gäbe eine „Verantwortungsakte“ – wie sähe das aus im Streubesitz? Kein Mehrheitsaktionär bedeutet keine klare Verantwortungslinie. Sowohl die Vorstandsvorsitzenden als auch die Großaktionäre können sich bequem aus der Affaire ziehen, indem sie die Entscheidungsverantwortung dem gemeinen Streubesitz anlasten. Verantwortungslose Führung ist in der heutigen Geschäftswelt zur Norm geworden.

  3. Alles der Macht – Null der Moral Wer kann es sich leisten, Unternehmen über ETFs und Fonds zu steuern, deren Bestand an Aktienlimitierungen Rechnung getragen wird? Die Managemententscheidungen der Giganten werden von einem nahezu unsichtbaren Machtblock beeinflusst. Statt Entscheidungen im Interesse der Gesellschaft oder sogar der Aktionäre vorzuführen, erzielen sie Gewinne, während kleinste Skandale und Misswirtschaft in den Schatten der medienprägenden Großthemen gerückt werden.

  4. Unglauben der Öffentlichkeit – Wen juckt es? Die Öffentlichkeit hat oft nur vage Vorstellungen von der Komplexität der Aktienmärkte. Für sie klingt öffentlicher Streubesitz wie eine gute Sache, eine Möglichkeit der Mitbestimmung. Aber langweilige Unternehmensversammlungen und unübersichtliche Ausschüttungsberichte langweilen die Menschen schnell. Warum zieht man es vor, aus den Nachrichten über den neuesten Promi-Skandal zu hören, anstatt sich über die nächste Fusion eines multinationalen Unternehmens zu informieren?

  5. Das Netz der Vernachlässigung – Wer will schon hineinfallen? Die Empfänge und Debatten innerhalb großer Aktionärsversammlungen sind Schauplätze des höflichen gesellschaftlichen Umgangs, während die Kultur der stillen Übereinkunft vorherrscht. Man gibt sich liberal – da haben wir es – betrachtet dies jedoch kritischer: Man sagt jahrelang nichts, um bei den Händen in den Taschen des Mächtigen nicht unangenehm aufzufallen.

  6. Eliten und Idealismus – Ein Märchen der anderen Art Die absurdeste und traurig komische Realität ist, dass sich viele kleinere Aktionäre, oft nicht besser als ein Blitz in einer Teetasse, ermutigt fühlen, als Kapitalisten zu agieren. In Wahrheit jedoch werden sie nur ausgespielt und sind bestenfalls schachbrettartige Figuren im Spiel der Großanleger.

  7. Tickende Zeitbombe – Verschärfung der Schräglage Mit der Zeit zersplittern immer mehr Unternehmensanteile. Riesige Investmentfonds, die Unsummen von Pensionsgeldern verwalten, ergaunern sich die Fähigkeiten zur Steuerung unserer wirtschaftlichen Zukunft und Öffentlichkeit. Die Tragweite? Eine tickende Zeitbombe, die allmählich die Grundlage für den weiteren politischen und sozialen Zerfall der Gesellschaft legt.

  8. Wahrer Wert von Kleinstaktionären – Ist es nur eine Fingerübung? Bedeutet öffentlicher Streubesitz letztlich nur symbolische Euphorismus? Der wahrhaftige Beitrag des Durchschnittsbürgers, der sich naiv freut, einen Beitrag in der Vorstandssitzung eines multinationalen Giganten zu haben, entpuppt sich ggf. als bloße Fingerübung.

  9. Alltägliches Theater – Der Zirkus geht weiter Unternehmensstrategen verstecken sich hinter Smartphonenachrichten und Börsengrafiken, während die eigentlichen Spielzüge hinter aufgepolsterten Bürotüren ablaufen. Es wirkt wie ein harmloses Stück aus dem Theater des absurden Kapitalverhaltens.

  10. Endstation des Vernunftsverlustes – Der Frühling ist zu Ende So überraschen und abenteuerlich könnte man die nächste große finanzielle oder soziale Krise wieder einmal ergeben. Die Öffnung des Streubesitzes lässt uns wohl an der Kältegrenze der Konservatismus-Dämmerung zurück, ohne erlebbare Verantwortlichkeit oder Wachstumsverpflichtungen, an deren Endpunkt der Rest der Gesellschaft herumpirscht.