Wer hätte gedacht, dass im tristen November 2018 die Rolle der "Wächter des Friedens" nicht von der UNO oder ähnlichen Organisationen übernommen wird, sondern von munteren Schreihälsen, die die Weltbühne für sich nutzen. Die Eskalation zwischen Gaza und Israel platzte damals wie eine Bombe – im wahrsten Sinne des Wortes. Am 11. November dringen israelische Spezialeinheiten tief in den Gazastreifen vor, ein Gebiet, das als ständige Spannungszone gilt. Der Einsatz, so der offizielle Ton Israels, diente der Verhinderung von Terroranschlägen. Auf der anderen Seite steht die palästinensische Sichtweise: ein aggressiver Akt der Besatzung.
In dem folgenden Schlagabtausch wurden mehr als 400 Raketen aus dem Gazastreifen auf israelisches Territorium abgefeuert, während Israels Luftwaffe militärische und in der Praxis oft auch zivile Ziele bombardierte. Diese Woche war einer der heftigsten Konflikte der vergangenen Jahre und einmal mehr zeigte sich die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft, zuverlässige Lösungen zu präsentieren. Die Agenda der palästinensischen Behörden und ihrer Unterstützer ist klar: Widerstand aufrechterhalten, trotz der offensichtlichen Übermacht des israelischen Militärs.
Man könnte fragen, warum diese Situationen immer wieder eskalieren. Antwort: eine gemischte Tüte an Gründen, in denen Ideologien, Sicherheitsbedenken und schlichtweg die Unfähigkeit solide politische Lösungen zu finden, eine Rolle spielen. Der Gazastreifen, dieser kleine Landstrich an der Mittelmeerküste, ist ein Brennpunkt voller Geschichte und Ressentiments. Von der Hamas, die über den Gazastreifen regiert und sich als Verfechter des palästinensischen Kampfes darstellt, bis hin zu Israel, das beständig seine Sicherheit bedroht sieht.
Ein Schritt zurück: Die Spannungen zwischen Gaza und Israel sind keine Neuheit. Sie sind das Ergebnis jahrzehntelanger Konflikte, voller Missverständnisse und politischer Versäumnisse. Wer behauptet, es gäbe einfache Lösungen oder dass der Friedensprozess (von dem manche träumen) ohne Rücksicht auf die Realitäten vorangebracht werden kann, lebt in einer Traumwelt.
Aber lassen wir keine Illusionen: Die Motivation der beteiligten Akteure ist oft alles andere als friedlich. Die Hamas nutzt Propaganda geschickt, um ihre Unterstützung im In- und Ausland zu gewinnen. Israel, und hier kommen die harten Realitäten eines Landes ins Spiel, das sich behaupten muss, reagiert mit der ihr zur Verfügung stehenden militärischen Macht. Selbstverständlich erzeugt dies durchsichtige Verurteilungen und überdramatisierte Stellungnahmen von all den 'Gutmenschen', die konsequenzlos durch die Zusammenarbeit mit dem Iran und anderen zweifelhaften Regimen mahnen, aber selbst kaum Lösungen auf den Tisch bringen.
Aber zurück zu unserem Thema, den November-Ärgernissen 2018. Diese erneute Eskalation war von kurzer Dauer, aber intensiv. Sie zeigte erneut, wie nahe der Nahe Osten am Rand eines noch größeren Konflikts balanciert. Auf der einen Seite die Hamas, die versucht, durch Provokationen politische Punkte zu sammeln und den sozialen Unmut in geordnete Bahnen zu lenken. Auf der anderen Seite Israel, das beim Schutz seiner Bürger unnachgiebig bleibt.
Zuletzt bleibt die Erkenntnis, dass der November 2018 eine Erinnerung daran ist, wie fragil die Situation im Nahen Osten ist. Die internationale Gemeinschaft kann versuchen, ihren Einfluss geltend zu machen. Aber am Ende des Tages liegt der Schlüssel zur Lösung dort, wo weder leere Versprechungen noch die naiven Hoffnungen derer, die nur oberflächlich beteiligt sind, zählen. Der Konflikt um Gaza, Israel und den Nahen Osten im Allgemeinen fordert vor allem eines: die Stärke, harte Entscheidungen zu treffen und mutig neue Wege zu beschreiten.