Nikola Malović ist ein kraftvoller literarischer Tornado, stammt aus dem malerischen Küstendorf Herceg Novi in Montenegro, und sorgt weit über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen. Wer ist dieser wortgewandte Serbe, der mit seinen Federstrichen kühn unseren Bücherregalen neuen Glanz verleiht? Geboren am 18. Mai 1970, eroberte Malović die literarische Welt durch sein Debüt „Der letzte Produzist“. Doch was steckt hinter seinem Erfolg und warum zieht er vor allem die Aufmerksamkeit jener konservativen Kreise auf sich, die die Werte einer traditionell geprägten Gesellschaft zu schätzen wissen?
Malović ist bekannt dafür, in seinen vielschichtigen Romanen das Erbe der Balkankultur mit meisterhaftem Geschick zu bündeln. Seine Werke durchziehen ein roter Faden des Patriarchats, das von Gegner als antiquiert und von Befürwortern als bewahrend betrachtet wird. Seien wir ehrlich, während die eine Seite schreit, er wäre ein Relikt der Vergangenheit, frohlocken andere und erheben ihn zu einem Verteidiger des Authentischen in einer Welt der Beliebigkeit.
Mit der Veröffentlichung seines Werkes „Das Lustige und das Traurige auf dem Balkan“ katapultierte sich Malović eindrucksvoll in die Herzen der Leser, die genug von der progressiven Gehirnwäsche haben. Er zeichnet ein Bild vom Balkan, das nicht durch die rosarote Brille der modernen, illusionären Welt gebrochen wird. Wie viele Autoren trauen sich noch, die Schattenseiten der Globalisierung aufzugreifen und eine Region in ihrer urtümlichen Form zu schildern?
Die Sprache ist sein Schwert und der Balkan sein Schlachtfeld. Während so manch ein Autor glaubt, die Natur des Menschen könne in einer homogenen Suppe aus Gleichheit und Harmonie ertränkt werden, weiß Malović sehr wohl, dass der Mensch zutiefst von seiner Kultur bestimmten Eigenarten beeinflusst ist. Und das ist auch gut so – Veränderung um der Veränderung willen war noch nie Malovićs Motto. Mit jedem Satz arbeitet er daran, das feine Gewebe der balkanischen Traditionen aufrechtzuerhalten.
Doch was macht Malović so anders? Es ist seine Furchtlosigkeit, historische Bezüge in seiner Literatur zu verarbeiten, während andere Autoren diese Beharrlichkeit für wertlos halten. In einer Zeit, in der kontroverse Themen wie nationale Identität und kulturelles Erbe kaum wertgeschätzt werden, zieht Malović persönliche Linien, die anderen zu heiß sind, um sie zu berühren. Er spricht aus Sicht des Balkans, ohne dabei die Wirklichkeit zu beschönigen.
Dabei verliert er nie den Blick auf die Charme der Region. Anstatt sich in der Verzweiflung zu suhlen, feiert er die ungezähmte Vitalität und Vielseitigkeit seiner Heimat. Seine literarische Bildsprache fordert den Lesenden heraus, sich vom Einfluss des Massenkonsums abzukehren und stattdessen die authentische Würze des Balkans zu kosten. Es lohnt sich, einen kritischen Blick auf das zu werfen, was außerhalb der Blase der Verwestlichung liegt – das ist Malovićs Einladung an all jene, die den Wert des Ursprünglichen schätzen.
Aber was sagen die Kritiker, die mit fortschrittlichem Gedankengut ihre Feder schwenken? Sie bezeichnen Malović als erzreaktionär, als jemand, der sich an der Vergangenheit klammert und zuviel Rückschritt im Schilde führt. Doch das sind genau die Stimmen, die den Spiess umdrehen wollen, die vor lauter Toleranz die Vielfalt der Traditionen wegzuwischen gedenken. Malović lacht über solche Entgleisungen, immerhin steht er zu seinen Überzeugungen und gibt nicht vor, etwas zu sein, was er nicht ist.
Und warum sollte jemand dies sonst noch als Provokation betrachten? Vielleicht, weil es Menschen dazu zwingt, außerhalb ihrer sicheren Meinungsblasen zu denken. Während liberale Denker darum ringen, das zu akzeptieren, was über die Grenzen ihrer Vorstellungskraft hinausgeht, marschiert Malović mit erhobenem Haupt weiter, stolz darauf, auch mal gegen den Mainstream zu schwimmen.
Nikola Malović ist ein Phänomen der literarischen Welt, das mit seiner unbeirrten Loyalität zur Herkunft und seinem furchtlosen Geist ansteckt. Wer dem Wind entgegen trotzen will, sollte einen Blick in seine Bücher werfen. Malović ist nicht nur ein Autor, er ist ein Erneuerer der vergessenen und dennoch bedeutsamen traditionellen Werte. Seine Werke sind ein Ruf zur Rückbesinnung auf das Wesentliche, verkörpert durch das, was in der modernen Welt verloren zu gehen droht. Und dieser Ruf hallt lauter und klarer durch die südosteuropäischen Buchläden als je zuvor.