Was passiert wirklich Nach dem Leben? Der Film, der die Gemüter spaltet!

Was passiert wirklich Nach dem Leben? Der Film, der die Gemüter spaltet!

Wer sagt, Filme seien nur zum Vergnügen, dem sei *Nach dem Leben* empfohlen – ein Film, der so viel Spaltung erzeugt wie ein politischer Skandal. Unter der Regie von Anna Müller beleuchtet er die Grundfragen menschlicher Existenz.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wer denkt, Filme seien nur zum Vergnügen da, dem sei der kreative Streifen Nach dem Leben ans Herz gelegt, herausgekommen im Jahr 2022 und mittlerweile so umstritten wie ein politisches Skandalthema. Unter der Regie von Anna Müller, taucht der Film tief in die philosophische Frage ein, was nach dem Tod passiert und ob es überhaupt etwas wie ein „Leben“ danach gibt. Zwischen Himmel, Hölle und Reinkarnation wirft der Film einen kritischen Blick auf die moderne Gesellschaft und ihre seltsam liberale Sichtweise des Jenseits. Die Handlung entfaltet sich in einer kleinstädtischen Umgebung in Deutschland, was der ohnehin schon intensiven Geschichte noch mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht.

Nach dem Leben beginnt mit dem plötzlichen und unerwarteten Tod des Protagonisten Max, und man sollte meinen, dass dies der Anfang von Maxens Abenteuer wäre. Und ja, das ist es auch – wenn man Abenteuer im Jenseits einbezieht! Der Film zementiert sich in die Köpfe seiner Zuschauer mit eindringlichen, wenn nicht gar provozierenden Bildern. Schon die ersten Minuten eröffnen eine Debatte, die nicht nur religiös oder spirituell, sondern auch gesellschaftspolitisch ist. Hat der moderne Mensch den Kontakt zu den traditionellen Werten verloren? Der Versuch, in andere Welten und Zeiten abzutauchen, spiegelt gekonnt unsere eigenartige Flucht aus der Realität wider.

Zumindest im Film erlebt Max nach seinem Ableben eine unfassbare Reise durch verschiedene Dimensionen des Seins. Doch statt einer bequemen Seligkeit stehen endlose Gänge, wabernde Nebel und mystische Kreaturen auf seinem Weg bereit. Man fragt sich: Versuchen diese Dämonen, ihn zurück in die Realität zu holen? Im Kontrast zu dieser bedrohlichen Atmosphäre steht die glorreiche Darstellung des Himmels, die fast zu schön ist, um wahr zu sein, und dabei doch so verlockend naiv.

Was Nach dem Leben so meisterhaft macht, ist sein ehrlicher Umgang mit Themen wie Existenzangst und dem Wunsch nach einer besseren Welt. Die oftmals einseitige Präsentation von Himmel und Hölle in der Popkultur wird hier auf den Kopf gestellt; es gibt keine Gewinner und Verlierer im Jenseits. Der Film wirft außerdem einen kritischen Blick auf den Relativismus, der in der heutigen liberalen Welt weitverbreitet ist. Gerade in einer Zeit, in der alles relativiert und nichts mehr als absolut gut oder böse dargestellt wird, wird hier eine glasklare Aussage getroffen: Das Leben ist endlich und hat Konsequenzen.

Die Schauspieler leisten durch die Bank großartige Arbeit. Gerade Maxens Darsteller, einem eher unbekannten talentierten Jungstar, gelingt es, den Zuschauer mit seinen inneren Kämpfen und Gefühlen zu packen. Die Nebendarsteller punkten mit überragenden Charakterstudien, die uns zeigen, wer wir sind, was wir glauben und warum der Glaube an höhere Mächte nie aus der Mode kommen sollte.

Ein weiteres Highlight des Films ist sein rege diskutierter Soundtrack, der weit über typische Filmkompositionen hinausgeht. Er wird der Handlung nicht nur gerecht, sondern potenziert die emotionale Tiefe der Szenen durch dramatische Geigen und epische Chöre. Ironischerweise fühlt sich die musikalische Untermalung stellenweise an, als hätte sie es selbst im heraufziehenden Sturm geschafft, zu überleben; gleichzeitig phänomenal und surreal.

Kontroversen ließ der Film nicht auf sich warten. Gerade seine provokante Interpretation der nachweltlichen Existenz führt zu hitzigen Diskussionen. Kritiker werfen der Regie vor, ein zu negatives Licht auf das Jenseits zu werfen und damit, insbesondere junge Zuschauer, in ihrem Glauben zu verunsichern. Doch gerade das scheint der Kern des Films zu sein: Nachdenken anstelle von Vorfertigung. Etwas, das in unserer schnelllebigen und oftmals oberflächlichen Konsumgesellschaft gänzlich verloren gegangen zu sein scheint.

Außerdem lässt sich nicht leugnen, dass es eine gewisse Genugtuung mit sich bringt, wie die altmodische Vorstellung von Himmel und Hölle in Frage gestellt und durch neue Perspektiven erweitert wird. Möglicherweise hat der Film einige seiner stärksten Szenen gerade deshalb, weil er keine Angst hat, zu provozieren und zu hinterfragen; statt zu bestätigen, fordert er die Zuschauer heraus, sich eigenverantwortlich eine Meinung zu bilden.

Nach dem Leben ist kein Film für einen flüchtigen Kinobesuch. Es ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Rückbesinnung auf Werte wie Wahrheit und Courage sowie ein dringender Appell an die eigene Verantwortung. Wer keine Angst vor der Kantigen und Unbequemen hat, findet in diesem filmischen Werk eine ergreifende und gleichwohl kritische Reflexion über das, was am Ende wirklich zählt.