Mythen, man betrachtet sie amüsiert oder nimmt sie als bare Münze. In einer von Lautstärke dominierten Welt sind Mythen nicht nur ein Sachverhalt, sondern eine der größten Herausforderungen in unserer Gesellschaft – und manchmal auch ihr Schutzschild gegen die Tücken der Realität. Die Mythen, um die es hier geht, sind längst überholt und dennoch allgegenwärtig. Der Grund? Sie dienen oft bestimmten Interessen und sind nicht selten die Waffe der Wahl in politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Nehmen wir zum Beispiel den Mythos, dass Wohlstand nur von oben nach unten weitergegeben wird. Welche Fabel aus alten Zeiten könnte das toppen? Jahrzehntelang erzählt, hat diese Legende viele dazu verleitet, die massiven Steuererleichterungen für große Unternehmen und Superreiche hinzunehmen, in der vagen Hoffnung, dass ein wenig Wohlstand letztlich auch für den einfachen Bürger abfällt. Doch schauen wir uns die Tatsachen an, dann sieht es anders aus: Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter. Ein Mythos weniger, dem man blind vertrauen sollte.
Ein weiteres Lieblingsmärchen, das „Gender Pay Gap“-Narrativ. Jahrelang haben viele, die sich besonders liberale nennen, dafür gesorgt, dass die Diskussion über Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen in den Vordergrund gerückt wurde. Doch seltsamerweise wird die Tatsache ignoriert, dass unterschiedliche Karriereentscheidungen, Ausbildungswege und Arbeitszeiten signifikant zu den beobachteten Unterschieden beitragen. Klar, die Realität ist eben nicht ganz so plakativ und schlicht.
Wenden wir uns den Klima-Mythen zu. Es war einmal eine Erzählung, dass nur durch rigorose Regulierungen der Weltuntergang abgewendet werden kann. Wie viele Jobs und Entwicklungen sind bislang an dieser Angstmacherei gescheitert? Laut unseren Umweltpropheten ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Welt durch den Menschen abgefackelt ist. Da kann man so einige Zweifel anmelden. Wenn die Wahrheit erst ans Licht kommt, wird es für diese Weltuntergangsträumer ungemütlich.
Nicht zu vergessen ist der Mythos von der absoluten Freiheit der Medien. In demokratiefreundlichen Laienkreisen wird oft behauptet, unsere Medienlandschaft würde nur der Wahrheit verpflichten und sei ein Hort des freien und kritischen Denkens. Wer sich täglich unsere Schlagzeilen und Berichterstattungen antut, merkt schnell: Interessen und Einflüsse bestimmen weitaus mehr als die blasse Vorstellung von Unabhängigkeit.
Und dann haben wir da noch den Mythos der Integration, vor allem dann, wenn er mit Multikulturalismus verkauft wird. Klingt erstmal gut. Doch wie viele Integrationserfolge sieht man wirklich, wenn man genauer hinschaut? Ordnung, Sicherheit, das respektvolle Miteinander – all das wird geopfert, um innerhalb des vom Mythos diktierten Scheins aufzugehen.
„Bildung ist der Schlüssel!“ ruft die Masse euphorisch, als könnten mehr Lehrer und Schulbücher alle Probleme lösen. Mag sein, dass Bildung der Schlüssel ist, aber ohne klare Werte und Ziele gleicht das Bildungssystem nur einem teuren Spielplatz für Ideologen.
Jetzt wagen wir uns an den Mythos der „jungen Generation“, die angeblich alles besser weiß und frei von den Fehlschlägen ihrer Vorgänger ist. Angesichts einer Jugendkultur, die Likes über echte Beziehungen stellt, fragt man sich, welche Art von Weisheit und Einsicht erwartet wird. Technologie ist nicht gleich Intelligenz – ein wichtiger Punkt, der oft außer Acht gelassen wird.
Schwer zu übersehen ist ebenso der Mythos, dass Innovation nur durch die staatliche Unterstützung gedeihen kann. Wer hat jemals gesagt, Verwaltung kennt sich mit Innovation aus? Fraglich, was an Bürokratie innovativ ist.
Es wäre nicht komplett ohne ein Wort zum Mythos der „Gleichheit“. Natürlich, in allen Männern herrscht ein verzerrtes Bild der totalen Gleichheit, welches von politischer Seite lautstark gefördert wird. Man stelle sich eine Welt vor, in der weder Eigenständigkeit noch individuelle Stärken mehr zählen – welch gruselige Vorstellung.
Manchmal lohnt es sich, hinter die Fassade der Mythen zu blicken. Etwas kritisches Denken und weniger Glauben an alte Erzählungen kann nie schaden. Es bietet uns die Gelegenheit, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden und eröffnet damit den Raum für wahrhaftige Entwicklungen, die die Welt wirklich voranbringen.