Glauben Sie an Wunder? Wenn ja, dann ist das vielleicht das falsche Beispiel, denn der Mord an Laquan McDonald ist alles andere als ein Wunder, sondern vielmehr ein tragischer Krimi aus der realen Welt. Der 17-jährige Afroamerikaner Laquan McDonald wurde am 20. Oktober 2014 in Chicago, Illinois, von dem Polizisten Jason Van Dyke erschossen. Dieses Ereignis hatte viele Gründe und Beweggründe und hat nationale Debatten über Polizeigewalt entfacht.
Es waren 16 Kugeln, die die Nation erschütterten und eine moderne Hexenjagd gegen die Strafverfolgungsbehörden entfachten. Diese dramatische Schießerei auf offener Straße war ein schockierendes Beispiel für das Versagen des Systems. Erst 13 Monate später wurden Videoaufnahmen veröffentlicht, die die Schussfolge klar und erbarmungslos zeigten. Die Behörden hatten diese Aufnahmen geheim gehalten und die Öffentlichkeit im Dunkeln gelassen? Denken Sie, das ist akzeptabel?
Für Jason Van Dyke und seine Kollegen schien der Fall zunächst einfach. Laut polizeilicher Angaben war Laquan McDonald mit einem Messer bewaffnet und ignorierte Aufforderungen, das Messer niederzulegen. Verstehen Sie mich nicht falsch - Waffenstillstand muss eingehalten werden. Doch an jenem Abend eskalierte die Situation schmerzlich. Dass Van Dyke nicht nur zwei oder drei Mal, sondern 16 Mal feuerte, versetzte nicht nur die liberale Seite in Schrecken.
Man könnte nun anführen, dass es sich um übermäßigen Einsatz von Gewalt handelt, ein Missbrauch der Macht. Aber wer würde das nicht prüfen wollen? Man könnte fast meinen, dass die Fähigkeit der Polizei, in diesen dynamischen Situationen schnelle Entscheidungen zu treffen, gefährlich überbewertet wird. Verwaltungsleiter stimmen ständig zu, dass Klarheit und Transparenz in jedem Regierungsorgan Priorität haben sollten. Was also hinderte sie, den Vorfall frühzeitig aufzuklären?
Was folgte, war ein politisches Ringen um die Deutungshoheit zur öffentlichen Sicherheit. Etliche Demonstrationen wirbelten Staub durch die Windy City. Die Bürgermeisterin von Chicago, Rahm Emanuel, sah sich einem riesigen Druck ausgesetzt. An einem Punkt wurde das Vertrauensverhältnis zwischen Bevölkerung und Polizei so zerrüttet, dass Emanuel selbst vehement für Transparenz warb.
In der Öffentlichkeit führten die Geschehnisse am 20. Oktober 2014 zu einer hitzigen Debatte über das amerikanische Justizsystem. Wie kann Vertrauen in die Strafverfolgungsbehörden wiederhergestellt werden, wenn Videos erst nach Druck der Öffentlichkeit freigegeben werden? Wäre dieser Fall je ohne diese Videoveröffentlichung so weit gekommen? Dies sind Fragen, die weiterhin im Raum stehen.
Der blutige Vorfall war letztlich Anlass für eine Reihe von Reformen in Chicago, die darauf abzielen, das Verständnis zwischen Bürgern und Exekutive zu verbessern. Politische Bewegung? Ja, obwohl nicht immer zur Zufriedenheit aller. Die Einführung von Bodycams für alle Polizisten und weitere Maßnahmen wurden zwar realisiert, aber viele fragten, ob dies ausreicht und wie lange solche Maßnahmen bestehen.
Nach vielen Diskussionen um den brutalen Vorfall erreichte der Prozess gegen Van Dyke seinen Höhepunkt. Die Jurys unterwarfen den Fall tiefgründigen Untersuchungen - ein Jahr nach dem Mord. Man mag sich fragen, warum die Veröffentlichung des Videos so lange verzögert wurde. Viele glauben, dass Van Dyke ohne das Video schuldfrei ausgegangen wäre. Ist das unser System?
Am Ende wurde Van Dyke wegen Mordes zweiten Grades und 16-facher schwerer Körperverletzung für schuldig befunden. Sein Urteil war präzedenzlos, aber war es gerecht? In einer Welt voller Widersprüche und Paradoxien bleibt die Frage, ob gerechtfertigte Polizeimaßnahmen immer taktisch ist.
Ein Land, in dem Freiheit angeblich im Mittelpunkt steht, braucht unweigerlich Mechanismen, die Unabhängigkeit wahren und zugleich die Bürger schützen. Struktur und Ordnung bitte, und keine Strategie, die auf Intransparenz beruht.