Menashe: Ein Film der anderen Art, der linke Filmkritiker zum Nachdenken bringt

Menashe: Ein Film der anderen Art, der linke Filmkritiker zum Nachdenken bringt

Menashe ist ein Film aus dem Jahr 2017, der das echte und ungeschönte Leben in einer chassidischen jüdischen Gemeinschaft in Brooklyn zeigt. Der Regisseur schafft es, eine ergreifende Geschichte über einen Vater und seinen Sohn zu erzählen, ohne den typischen liberalen Klischees zu verfallen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn ein Film es schafft, die ideologisch gesättigte Landschaft des modernen Kinos zu durchbrechen und etwas Echtes und Unverfälschtes zu bieten, dann ist das schon eine Leistung – eine solche Leistung bietet der Film "Menashe". Gedreht im Jahr 2017, unter der Regie von Joshua Z. Weinstein, ist dieser Film ein makelloses Beispiel dafür, wie das Kino auch heute noch unerzählte und wertvolle Geschichten auf die Leinwand bringen kann, ohne sich dabei von den lauten Forderungen der Hollywood-Eliten leiten zu lassen. "Menashe" spielt in der chassidischen Gemeinde Brooklyns und folgt der Geschichte von Menashe, einem Witwer, der darum kämpft, das Sorgerecht für seinen Sohn zurückzugewinnen, während er den strengen religiösen Regeln seiner Gemeinschaft gerecht werden muss.

  1. Realität vs. Hollywood-Glitzer: "Menashe" transportiert den Zuschauer in eine Welt, die jenseits der glamourösen und oft oberflächlichen Hollywood-Produkte liegt. Statt künstlich aufgeblasener CGI-Spektakel liefert dieser Film einen bodenständigen und authentischen Blick auf das Leben in einer abgeschotteten jüdischen Gemeinschaft in Brooklyn. Kein übertriebener Schwulst, keine digitale Zauberei – nur die rohe, ungeschönte Realität.

  2. Der Mut, anders zu sein: In einer Filmindustrie, die selten über die verbreiteten liberalen Dogmen hinausgeht, ist "Menashe" ein Film, der es wagt, einfach anders zu sein. Er leugnet nicht die Herausforderungen des Lebens innerhalb einer chassidischen Gemeinschaft, sondern beleuchtet sie mit Ehrfurcht und Verständnis. Man könnte sagen, es ist fast schon erfrischend, dass der Film keine feministischen oder progressiven Agenda-Themen verpackt, sondern die Dinge so zeigt, wie sie sind.

  3. Der ungeschönte Einblick: Regisseur Joshua Z. Weinstein hat nicht versucht, eine verzerrte Vision der chassidischen Juden zu präsentieren. Stattdessen zeigt er das Leben in seiner brutalen und realen Form. Menashe muss sich mit den strengen Regeln auseinandersetzen, die bestimmen, wie er lebt und wer er sein kann. Die Authentizität, mit der diese Kämpfe dargestellt werden, ist überzeugend und erfrischend echt.

  4. Eine Geschichte von Vater und Sohn: Im Kern handelt "Menashe" von dem komplexen Verhältnis zwischen einem Vater und seinem Sohn, das durch die Anforderungen der Gemeinschaft und der Religion kompliziert wird. Doch es ist gerade diese Einfachheit und Konzentration auf zwischenmenschliche Beziehungen, die den Film zu einer kraftvollen Geschichte macht. Das Sorgerecht in der chassidischen Gemeinde ist nicht nur eine juristische, sondern auch eine religiöse Entscheidung – eine Herausforderung, die im Film glaubwürdig präsentiert wird.

  5. Unaufdringliche Schauspielkunst: Die Darstellung von Menashe Lustig in der Hauptrolle ist außergewöhnlich. Ohne jegliche formale schauspielerische Ausbildung liefert Lustig eine Performance, die im Gedächtnis bleibt. Die Authentizität seiner Darbietung wird nicht nur von der Jury bei Sundance gelobt, sondern auch von jenen, die gewöhnlich mit großen Namen und Starpower in Filmen beeindruckt werden.

  6. Kulturelle Authentizität: Noch beeindruckender als die schauspielerische Leistung ist die kulturelle Authentizität des Films. Gedreht in Yiddish, einem heute selten in Filmen gesprochenen Dialekt, bietet "Menashe" ein detailgetreues und aufrichtiges Bild des täglichen Lebens in dieser einzigartigen Gemeinschaft. In einer Zeit, in der oft vom Aussterben bedrohte Sprachen und Kulturen kaum Aufmerksamkeit bekommen, ist dies ein echter Einblick in eine der weniger bekannten amerikanischen Gemeinschaften.

  7. Kein Platz für Ablenkungen: "Menashe" konzentriert sich ganz auf seine Charaktere und die Handlung, ohne unnötige Nebengeschichten oder abablenkende Effekte. Der Film ist spartanisch in seiner Struktur, was es dem Publikum ermöglicht, sich voll und ganz auf das Erleben der Geschichte zu konzentrieren. Diese Einfachheit ist in der heutigen Kinolandschaft eine Rarität und eine willkommene Abwechslung.

  8. Ein Publikum fordert Geduld: Der Filmtestet die Geduld seiner Zuschauer, aber nicht im negativen Sinne. Es ist ein langsam brennender, durchdachter Film, der aufmerksam verfolgt werden will. Für den Publikum, das mit modernen, schnellen Schnitten und ständigem Tumult verwöhnt ist, kann diese Art von Erzählstruktur zunächst ungewohnt wirken.

  9. Kunst im Dienste der Geschichte: Alles, was “Menashe” als Film anzubieten hat, dient der Geschichte. Die gefühlvolle Kameraarbeit, die nuancierte Musikauswahl, alles trägt dazu bei, das Publikum in Menashes Welt zu ziehen und seine inneren Kämpfe eindrucksvoll darzustellen.

  10. Verzicht auf politische Predigten: Während viele zeitgenössische Filme versuchen, Botschaften mit dem Presslufthammer zu vermitteln, vermeidet „Menashe“ weitgehend jegliche ideologische Indoktrination. Stattdessen bietet er eine Meditation über persönliche Pflicht, Gemeinschaft und familiären Zusammenhalt, ohne dabei in hohle Phrasen zu verfallen.

Es mag sein, dass der Film einigen nicht attraktiv erscheint, weil er nicht den üblichen Erwartungshaltungen genügt oder keine große politische Agenda verfolgt, indem er stattdessen das persönliche und spirituelle Leben in den Mittelpunkt stellt. Doch gerade in dieser Unabhängigkeit liegt die große Stärke von "Menashe". Es zeigt, dass wahre Erzählkraft keine großen Effekte oder Agenda-Themen benötigt, sondern einfach Herz und Ehrlichkeit.