Die bunte Welt von Mein kleines Pony: Freundschaft oder Ideologie?

Die bunte Welt von Mein kleines Pony: Freundschaft oder Ideologie?

'Mein kleines Pony: Freundschaft ist Magie' ist mehr als nur eine Kinderserie. Es hat sich in eine weltweite Bewegung verwandelt, die sozialpolitische Botschaften vermittelt.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Ein Regenbogen von Ponys ist wohl nicht das Erste, das man mit knallharter Politik in Verbindung bringt, doch genau hier täuschen sich viele. 'Mein kleines Pony: Freundschaft ist Magie' (im Englischen 'My Little Pony: Friendship is Magic') hat eine weltweite Fangemeinde, die nicht nur aus kleinen Mädchen besteht, sondern auch aus erwachsenen Männern – den sogenannten 'Bronies'. Das Phänomen begann 2010, als die kanadische Autorin Lauren Faust die Serie revitalisierte und eine neue Richtung einschlug. Die Serie strahlt die Werte von Freundschaft und Zusammenarbeit aus, die hart genug in unserer individualistischen Gesellschaft zu finden sind. Doch es steckt mehr dahinter. Der Hype der Ponys ist eine unterbewusste Kritik an der zunehmenden Infantilisierung unserer Gesellschaft.

Jetzt zur Sache: 'Mein kleines Pony: Freundschaft ist Magie' hat eine faszinierende Dynamik in Bewegung gesetzt. Zunächst scheint es so, als könnten diese bunten Ponys nichts weiter als in ihrer heilen Welt herumlaufen und Lieder singen. Doch eigentlich verbirgt sich hinter den freundlichen Gesichtern eine subversive Botschaft: die Promotion einer Art von Weltanschauung, die alles andere als konservativ ist. Während Konservative in Tradition und Familie verankert sind, propagiert die Serie einen grenzenlosen Individualismus, der nahezu nach Belieben experimentiert und traditionelle Werte über Bord wirft.

Die Serie möchte auf den ersten Blick nichts anderes als eine Botschaft von Gemeinsamkeit und Akzeptanz verbreiten. Aber schaut man genauer hin, wird klar, dass dabei Werte vermittelt werden, die vorher ungemütlich hinterfragt und reflektiert werden sollten. Die Frage, ob Freundschaft und Akzeptanz erstrebenswerte Werte sind, ist zwar unstreitig, aber die Art und Weise, wie diese Werte bei 'Mein kleines Pony' beigebracht werden, ist eine Debatte wert.

Ein weiterer Punkt, der beachtet werden muss, ist die Fangemeinde selbst. Denn der Hype um die Serie wird durch die Fangemeinde, besonders die männlichen „Bronies“, kräftig angetrieben. Darüber hinaus existieren zahlreiche Treffen und Conventions weltweit, die Einnahmen in Millionenhöhe generieren. Dies zeigt, dass das Phänomen über mehr als nur Spaß hinauswächst. Es ist eine soziale Bewegung, die sich ihren Platz in der Kulturgeschichte erkämpft hat und ungebrochen weiter wächst.

Ein erheblicher Anteil der Zuschauer ist nicht die Primärzielgruppe von Kindern, sondern eben Erwachsene. Warum finden so viele erwachsene Männer Gefallen an einer als Kindershow gedachten Serie? Werden sie von der Nostalgie der bunt schillernden Welt erfasst oder ist es die lockere, alles umarmende Sozialpolitik der Serie, die sie anspricht?

Für manche konservativen Einstellungen könnte diese Bewegung eine angenehme Gegenkultur zum aktuellen Mainstream darstellen, doch sie tun gut daran, sich nicht von der allzu bunten Fassade täuschen zu lassen. Die Ponys reden nicht nur über Freundschaft, sie verkörpern eine Interpretation davon, die die Idee der 'Wahlfamilie' über Familienbande stellt – ein gefährlicher Trend, dem viele Liberale verfallen sind.

Natürlich haben einige der Geschichten auch ernste oder gar dystopische Elemente, die dem oberflächlichen Betrachter verborgen bleiben mögen. Wenn ein Pony in der Welt von „mein kleines Pony“ eine Vertrauenskrise erlebt, so wird es von seinen Freunden unterstützt. Dennoch scheint die Serie eine utopische Vorstellung zu vermitteln, in der jede zwischenmenschliche Beziehung reibungslos und konfliktfrei verläuft.

Abschließend ist es wichtig, die Augen offen zu halten und nicht in bunten Bilderwelten zu versinken. Das Phänomen 'Mein kleines Pony' und seine Anhänger können sowohl unterhaltsam als auch gefährlich sein, wenn sie nicht kritisch betrachtet werden. Schließlich ist die Welt alles andere als eine kunterbunte heile Pony-Welt.