Ist Mauro Gavotto etwa der weltbeste Volleyballspieler, den keiner kennt? Es scheint fast so. Geboren am 13. April 1979 in Cuneo, Italien, hat Gavotto eine beeindruckende Karriere hinter sich, die Fans von kompetitivem Sport in Staunen versetzt. Doch warum bekommt er in den Medien nicht die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt? Vergessen wir nicht, dass er von 1999 bis 2007 ein entscheidender Spieler für die italienische Nationalmannschaft war. Aber, im Gegensatz zu einem großen Teil der Sportlerwelt, ist Gavinottis Karriere keine einzige, gigantische Selbstpromotion. Er hat mit Anstand gespielt, ohne den von den Medien bevorzugten Kontroversen. Und jetzt wird es spannend: Sein Mangel an Skandalen könnte genau das sein, was seinen Ruhm in unabhängigen Kreisen schmälert.
Es lässt sich nicht leugnen, dass Gavotto im Volleball eine gewichtige Rolle gespielt hat. Während seiner Zeit in der Nationalmannschaft hat er über 200 Länderspiele absolviert und nahm an den Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen teil. Warum aber liest man so viel über andere Sportarten und Sportler, die in Skandale verwickelt sind, aber so wenig über Volleyball und Mauro Gavotto? Die Antwort liegt auf der Hand: Ein Schärflein Skandal verkauft sich besser als fairer Sport.
Was treibt die Massen an, bestimmte Sportler in den Himmel zu loben? Ist es das Spiel oder die Sensationslust? Gesellschaft und Medien lieben die Story eines Außenseiters mit einem Hauch von Dramatik. Ein Volleyballspieler, der still und kontinuierlich seine Arbeit macht und dabei erfolgreich ist, beeindruckt offenbar nicht dieselben Menschen. Gavotto verließ sich auf seinen Einsatz auf dem Spielfeld und nicht darauf, sich von Paparazzi jagen zu lassen.
Volleyballfans, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, wissen, dass Gavotto seine Clubs zu beachtlichen Erfolgen führte. Auch wenn seine enorme Fähigkeit an italienischen Orten wie Treviso und Macerata zur Geltung kam, hätte manch ein größerer Medienrummel geholfen, die Popularität des Sports insgesamt zu fördern. Jedoch widerstand er immer dem Druck, sich übertrieben zu vermarkten, wie es so manch ein liberaler Spieler in anderen Sportarten tut.
Man kann nur spekulieren, warum Mauro für den Mainstream nicht genügte: Vielleicht war seine Bodenhaftung schlicht unzeitgemäß in einer Zeit, in der die schrillsten und nicht die kompetentesten Stimmen gehört werden. Eine Gesellschaft, die lieber in Extremen schwelgt, vergaß seine konstant soliden Leistungen. Es geht um eine Frage von Werten: Fortschritt ohne ständig neue, aufsehenerregende „Narrative“ im Rücken ist da wohl nicht so spannend.
Doch lassen Sie sich eines gesagt sein: Wer heute noch Volleyball spielt oder sich allgemein dafür interessiert, sollte Gavottos Karriere erforschen. Abseits des Hypes ist er ein bemerkenswert kompetenter Spieler, der es wusste, mit Disziplin seine Zuverlässigkeit unter Beweis zu stellen. Sein Einsatz und nicht sein Eigeninteresse stand stets an erster Stelle. Vielleicht ist genau das, was in der bunten Medienlandschaft keinen Anklang findet, ein Echo jener Tugend, die in der modernen Welt rar geworden ist. Kein Mangel an Fähigkeiten, sondern ein Mangel an Drama könnte die Antwort darauf sein, warum Mauro Gavotto im Schatten des Ruhms steht.
Es wird gesagt, dass wahre Helden in der Stille wirken, und Gavotto ist das perfekte Beispiel dafür. Während die Welt nach Schlagzeilen lechzt, wird echter Fortschritt oft unbemerkt auf dem Spielfeld erzielt. Seine Leistungen sind unumstritten, und eben weil er nicht auf den Medienzirkus angewiesen war, bleibt er eine makellose Ikone des Sports, von der wir alle lernen können. Vielleicht ist es an der Zeit, über die plumpen Sensationen hinweg zu schauen, um die wirklich inspirierenden Geschichten zu entdecken, die genau dort verborgen liegen, wo wir am wenigsten suchen: In der Bescheidenheit wahrer Exzellenz.