Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Fernsehserie, die selbst die heftigsten Anhänger des Mainstreams herausfordert. Willkommen bei Markenware! Diese deutsche Fernsehserie, die von 1987 bis 1990 im ZDF lief, ist ein wahres Zeitzeugnis, das in einer Ära bevor es woke Kultur gab, die Sehgewohnheiten und Einstellungen ihrer Zuschauer auf den Kopf stellte. Markenware glänzte nicht nur durch ihre provokanten Themen, sondern auch durch schauspielerische Spitzenleistungen, überwiegend nicht von Hollywoodstars, sondern von deutschen Ausnahmetalenten.
Epische Storylines: Markenware nutzte einzigartige und kontroverse Erzählweisen, die offen politische und gesellschaftliche Themen ansprachen. Themen wie die Kluft zwischen Arm und Reich, Tradition versus Moderne und nationale Identität kamen voll zur Geltung. Die Sendung ging dahin, wo sich heutige Serienwitzfiguren nie hintrauen würden.
Keine Angst vor der Wahrheit: Während Mainstream-Produktionen oft zögern, um wirklich tief zu schürfen, schreckte Markenware nicht davor zurück, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Man mag über gewisse alte Ideale lachen, aber damals stellte die Serie durchaus die Weichen für Diskussionen, die heutzutage oft vermieden werden.
Family First: Anders als zahlreiche moderne Serien, die das Familienbild zerstückeln, zeigte Markenware die Familie als Fundament der Gesellschaft. Es zeigte funktionierende, teils traditionelle Familienstrukturen, die mehr waren als nur Vorbilder. Wirklich erfrischend!
Unverblümte Realität: Angesichts heutiger weichgespülter Medien, in denen selbst die einfachsten Wahrheiten unter einem Schleier der politischen Korrektheit verborgen werden, zeichnete sich Markenware durch seine ehrliche und direkte Darstellung der deutschen Lebenswelt aus. Die Serie bot keine einfachen Antworten an, sondern regte zum Nachdenken an.
Helden und Antihelden: Jeder Charakter in Markenware erzählte eine eigene Geschichte und trat als vielschichtige Persönlichkeit auf. Die Show schuf Helden mit echten Schwächen und Antihelden mit verblüffender Zugkraft. Heute bevorzugen liberale Zuschauer meist simple Charakterschablonen – Markenware blieb ihnen dagegen fern.
Relevante Thematik – damals wie heute: Viele der Debatten, die Markenware thematisierte, sind heute aktueller denn je – beispielsweise die Balance zwischen freier Marktwirtschaft und sozialer Verantwortung. Die Serie bietet eine für damals mutige Perspektive, die heutigen Schulen an Pulver nicht reicht.
Symbolik zonder Gleichen: Diese Serie brachte durch ihre Symbolik politisch und sozial bedeutende Diskussionen an den Esstisch. Sie erschloss die Symbolik von Marken in unserer Gesellschaft und war dabei keineswegs subtil.
Schrankenlosen Humor: Das war noch Zeiten, als Fernsehen sich erlaubte, mit einem Augenzwinkern gesellschaftliche Normen zu persiflieren. Die ironischen Untertöne machten Markenware zu einem Sinnbild einer Zeit, die die politischen Konflikte offen austrug, anstatt sie unter dem Teppich zu verstecken.
Der Pioniergeist von Bernard Schad: Der Drehbuchautor Bernard Schad war eine unverzichtbare Schlüsselfigur, die es wagte, witzig-dramatisches Fernsehen zu machen, das provokanterweise in ernsthafte Diskussionen führte. Ein Genie seiner Zeit.
Ein Abgesang auf die goldene Zeit des Fernsehens: Während heutige Streamingdienste massenhaft glatte und formelhaft gescriptete Inhalte liefern, war Markenware das Gegenteil dazu – künstlerisch herausfordernd und mutig. Schade, dass es heute keine vergleichbare Serie gibt, die es wagt, so offenzulegen, wo der Schuh drückt.
Nicht viele Serien haben das Potenzial, derart den Diskurs zu beeinflussen und Gesellschaftsthemen zu prägen. Markenware war nicht nur eine Fernsehshow, sondern ein Spiegel der Gesellschaft jener Tage. Es zeichnete sich nicht nur durch seine tiefgründigen Inhalte aus, sondern auch weil es zeigte, dass gutes Fernsehen mehr sein kann als bloße Unterhaltung.