Maneater: Wenn Gefräßige Bestien Hollywood Uns Ins Chaos Stürzen

Maneater: Wenn Gefräßige Bestien Hollywood Uns Ins Chaos Stürzen

Man könnte meinen, dass Filme über gefräßige Monster die perfekte Metapher für die Konsumgesellschaft und den moralischen Verfall sind.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Man könnte meinen, dass Filme über gefräßige Monster die perfekte Metapher für die Konsumgesellschaft und den moralischen Verfall sind. Hollywood hat tatsächlich eine erstaunliche Vorliebe entwickelt, Filme, die menschliche Urängste ausnutzen, in regelmäßigen Abständen in die Welt zu setzen. Ein perfektes Beispiel dafür ist die Filmreihe "Maneater", die sich auf die auszugsweise Erforschung von Menschen fressenden Bestien konzentriert.

Die "Maneater"-Reihe wurde 2007 in Kanada geboren und beglückt seitdem alle mit einem Faible für das Genre. Sie besteht aus über zwanzig Filmen, die unersättliche Kreaturen wie Haie, Löwen, Killerbienen und sogar mystische Kreaturen wie den Yeti beschwören. Sie sind im Kanon der Creature-Features ein Markenzeichen geworden und haben sich ihren Platz im Film-Olymp hart erkämpft.

Filme wie "Shark Assault" und "Bear" führen uns an Schauplätze, die von paradiesisch bis postapokalyptisch variieren, und doch bleibt das zentrale Thema immer dasselbe: ein harmloser Ort verwandelt sich in ein blutiges Schlachtfeld, weil eine ortsfremde Kreatur beschlossen hat, einen Snack zu nehmen - in Form eines unglücklichen Menschen oder gleich einer Gruppe. Der Mangel an tiefgehender Handlung und komplizierten Charakterentwicklungen spricht für sich.

Man könnte meinen, dass diese vermeintlich trivialen Filme keine große Fangemeinde haben, aber das wäre ein grober Irrtum. Die schiere Zionistik dieser Streifen zieht eine bestimmte, loyale Zuschauerschaft an. Dem digitalisierten Mainstream-Kino zum Trotz, sehnen sich die Fans nach den altbewährten Kopf-an-Kopf-Duellen zwischen Menschen und bestialischen Urgewalten. Man kann den Effekt dieser Filme als eine Art kathartisches Erlebnis verstehen – ein Ausbrechen aus der banale Realität in eine Welt, wo es gilt, um sein Leben zu rennen.

Während einige Kritiker die "Maneater"-Reihe aufgrund ihrer rudimentären Drehbücher und ihres leichten Geschmacks für kitschige Spezialeffekte als B-Ware bezeichnen, ist gerade dieser Charme unverkennbar. Sie sind unverschämt, ja geradezu respektlos gegenüber dem sogenannten "Feuilleton" des Filmgeschäfts. Aber das ist doch genau der Punkt, oder? Der Mainstream könnte schwierigere Stoffe anstreben, doch der Erfolg der "Maneater"-Filme liegt in ihrer Einfachheit, ihrer Zugänglichkeit. Sie sprechen nicht das Intellektuelle, sondern das rein Instinktive an. Casual Movie Night? "Maneater" ist die Antwort.

Jedoch bleibt es ein interessanter Punkt, dass diese Filme trotz ihrer vermeintlichen Simplizität weitreichendere politische Kommentare bieten können, als man denken könnte. Menschen, die den Naturgewalten unterworfen sind, erinnert an das globale Problem, dass sich Menschen von ihrer natürlichen Umgebung entfernen, nur um von dieser irgendwann eingeholt und zerstört zu werden. Ein Gedanke, den besonders jene, die Mother Earth auf Almosen reduziert haben, mögen flüchtig in Betracht ziehen sollten.

Was die Akzeptanz solcher Filme betrifft, spiegelt die "Maneater"-Reihe eine tiefere Wahrheit wider, die gewisse Gesellschaftsteile lieber nicht annehmen wollen: Der Mensch bleibt trotz all seiner Errungenschaften eine nur bedingt gelungene Schöpfung. Der Gedanke, dass das Unkontrollierbare, das Unbezähmbare, sei es eine Naturgewalt oder ein überlebensgroßes Raubtier, in direktem Gegensatz zu menschlicher Hybris steht, ist aufregend und beunruhigend zugleich.

Überraschenderweise schweigt sich die liberale filmpolitische Elite gerne über die Tatsache aus, dass diese Filme eine ehrliche, völlig ungeschminkte Darstellung des Strebens nach Überlebensinstinkt zeigen, statt politisieren zu wollen. Wahre Harmonie existiert schlichtweg nicht, weder im Film noch in der Welt da draußen.

Wenn es um Budgetfragen geht, darf nicht unerwähnt bleiben: Diese Filme boomen im Segment der niedrigen Produktionskosten, was eben auch erklärt, warum sie weiter an Popularität gewinnen. Sie kosten nur einen Bruchteil von dem, was Marvel oder DC für einen einzigen Blockbuster verbraten, und doch unterhalten sie mit einer ganz eigenen Magie. Die Zurückhaltung dieser Produktionen zeigt, dass es nicht immer CGI-Feuerwerke und hochkarätige Schauspieler braucht, um eine treue Anhängerschaft zum Schmunzeln zu bringen.

Warum erfreuen sie sich also solch einer Beliebtheit, fragt man sich vielleicht? Vielleicht, weil sie etwas in jedem von uns ansprechen: den Kampf mit den Elementen, den Hauch von Gefahr, die Möglichkeit zu gewinnen oder grandios zu scheitern. "Maneater" stellt sicher, dass man in uns das Feuer für das Unbekannte entzündet und es hegt. Schließlich ist es immer noch ähnlich aufregend, sich vorzustellen, mit bloßen Händen gegen Bestien zu kämpfen, als nur zu telefonieren, gern auch, um Essen zu bestellen.

Mit all dem Glanz und dem Moralfinger, den das moderne Kino bietet, ist es erfrischend zu sehen, dass es eine Plattform gibt, die ihren Zuschauern orthogonal und ohne große Ansprüche reinen Eskapismus liefert. Somit bleibt die Filmreihe ein Monument der Popkultur, das weder zu leugnen noch zu übersehen ist.